
Sie ist gerade einmal 20 Jahre alt, hat vor wenigen Wochen ihr Abitur erfolgreich bestanden und erhält nun eine bemerkenswerte Auszeichnung: FC Bayern-Spielerin Franziska Kett wurde von der UEFA in die Elf der Europameisterschaft 2025 in der Schweiz gewählt. Neben Kett, die bereits auf 48 Einsätze für die erste FCB-Frauenmannschaft kommt, schaffte es aus dem DFB-Kader noch Jule Brand in die Auswahl der besten Spielerinnen dieses Turniers, das von den Technischen Beobachtern der UEFA gekürt wird.
DFB-Debüt im April, EM-Debüt im Juli
Nach viel Verletzungspech in den vergangenen zwei Jahren kam Kett im Laufe der zweiten Saisonhälfte 2024/25 ihrem maximalen Leistungsniveau immer näher – gerade rechtzeitig, um sich wieder Aufmerksamkeit beim DFB zu verschaffen. Dort kannte man die gebürtige Deggendorferin bereits aufgrund ihrer Führungsrolle bei der U19-EM 2023, bei der Deutschland erst im Finale im Elfmeterschießen an Spanien scheiterte. Ihre Karriere bei der A-Nationalmannschaft verlief für die ehrgeizige und gleichermaßen unbekümmerte Bayern-Spielerin entsprechend steil: Ihr Debüt feierte sie erst am 4. April diesen Jahres – beim 4:0-Sieg gegen Schottland. Vor der finalen EM-Nominierung kamen noch zwei weitere Länderspieleinsätze und -siege hinzu.

Zur gleichen Zeit meisterte die ehrgeizige und gleichermaßen unbekümmerte Bayern-Spielerin erfolgreich ihre Abiturprüfungen und reiste sogar mit einem Tag Verspätung zur finalen EM-Vorbereitung an, um sich bei der Abifeier noch ihr Zeugnis abholen zu können.
Startelf-Einsatz im Viertel- und Halbfinale
Während Kett in der EM-Gruppenphase noch von der Bank aus mitfieberte, kam sie im Viertelfinale gegen Frankreich durchaus überraschend von Beginn an zu ihrem Debüt. Sie hatte entscheidend Anteil daran, dass Deutschland - früh in Unterzahl geraten - die französische Star-Offensive in Schach halten konnte. „Es war unglaublich. Wir haben die Rückschläge gut verarbeitet und alles gegeben. Ich glaube, die Französinnen waren genervt von mir“, sagte Kett im Anschluss – schmunzelnd, zurecht stolz und sichtlich von Zweikampfspuren am Körper gezeichnet. Auch im Halbfinale zwangen Kett & Co. die amtierenden Weltmeisterinnen aus Spanien in die Verlängerung, bevor Weltfußballerin Aitana Bonmatí die Final-Träume der Deutschen mit einem Geniestreich zerstörte.
Die Elf des Turniers
Tor: Hannah Hampton (England)
Abwehr: Lucy Bronze (England), Irene Paredes (Spanien), Elena Linari (Italien), Franziska Kett (Deutschland)
Mittelfeld: Patri Guijarro, Aitana Bonmatí, Alexia Putellas (alle Spanien)
Angriff: Jule Brand (Deutschland), Alessia Russo, Chloe Kelly (beide England)
Nach der EM ist vor dem Bundesligastart in der Allianz Arena:
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