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Hans Legath – 90. Geburtstag bei „seinem“ Verein

118 Jahre alt ist der FC Bayern, 90 Jahre alt ist Hans Legath seit wenigen Tagen: Der einstige Oberliga-Spieler ist ein echter Zeitzeuge - und deshalb war es eine besondere Ehre, dass er gemeinsam mit seinem Enkel Max zu seinem runden Geburtstag als Gast in der FC Bayern Erlebniswelt empfangen werden konnte. Ein Programm für den Ehrentag, das die Verbundenheit unterstreicht, die dieser besondere Mann seit seinem Vereinseintritt im Jahr 1952 zu „seinem“ Verein verspürt, und die – wie im Archiv des Vereinsmuseums dokumentiert – auf Gegenseitigkeit beruht.

Es war nicht der erste Besuch des gebürtigen Kolbermoorers in der FC Bayern Erlebniswelt, aber es war einer, der viele Erinnerungen an „damals“ aufleben ließ. Legath, dessen Enkel Max heute übrigens am FC Bayern Campus arbeitet, kam einst als junger Student nach München und ging von 1952 bis 1955 für den FC Bayern auf Torejagd. Eigentlich für die Amateurmannschaft vorgesehen, empfahl er sich sehr schnell für höhere Aufgaben. 40 Treffer gelangen dem sportlich hochbegabten jungen Mann in insgesamt 98 Spielen für die 1. Mannschaft, seine Verpflichtung in den Klubnachrichten wurde damals mit folgenden Worten angekündigt: „Er gilt als der beste Stürmer im ganzen Chiemgau und ist auch ein guter Leichtathlet. Seine Zeit, 100 Meter in 10,9 Sekunden, und 1,86 Meter im Hochsprung sprechen dafür.“ Allein in seinen ersten zehn Punktspielen der Saison 1951/52 der Oberliga Süd – seinerzeit der höchsten deutsche Spielklasse – traf er sechs Mal.

Telegramme von damals lassen den Werdegang nachvollziehen

Legath denkt gerne an damals zurück, der Besuch im Vereinsmuseum war nun nochmal eine Zeitreise in die Vergangenheit. Denn durch das liebevoll aufbereitete Material aus dem Archiv sowie der Gang durch die Vereinsgeschichte waren seine aktiven Zeiten noch einmal sehr präsent. Eine seitenlange Korrespondenz zwischen Vereinsführung und Hans Legath ist in der Klub-Historie vorhanden, sie lässt den Werdegang des treuen Anhängers und heutigen Ehrenmitgliedes nahezu lückenlos nachvollziehen. Zahlreiche Themen - Spielberechtigung, Mitgliedausweis, Aushändigung von Fußballschuhe („bitte bald in Empfang zu nehmen“), Vermittlung eines Studenten-Zimmers (Zimmerpreis 40,- D-Mark), Einladung zu Spielen und zur oberbayerische Kreisauswahl, Übergabe des Spielerehrenzeichen – sind in Telegrammen von damals vermerkt. Maschinengetippt seitens des FC Bayern, handschriftlich beantwortet von Hans Legath.

Die Freude war dem Jubilar anzusehen, beim Inspizieren der Mannschaftsfotos genauso wie beim Lesen der Briefe. Das Besondere an diesen übrigens: Sie wurden nicht weniger, als Legath den Verein nach seinem Studium (und dem bis heute einzigen sportlichen Abstieg des FC Bayern) in Richtung Mannheim verließ. Er blieb dem Verein nicht nur als Mitglied treu, sondern ließ die Verantwortlichen auch an seinem Leben teilhaben. Zur Verlobung und Hochzeit mit Lorelies sowie der Geburt von Sohn Bernd (1958) schickte Legath Karten, der Kontakt zum studierten Diplom-Kaufmann riss nie ab. Bis heute. Wenn Vereinstreue definiert werden sollte: Hans Legath steht als besonderes Beispiel.

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