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Der Pokal, der Bayern noch fehlt

"Der Pokal, der den Bayern noch fehlt" - 37 Jahre ist es her, als im August 1976 im "Kicker" diese Schlagzeile einen Bericht zum bevorstehenden Finale um den europäischen Supercup einleitete.

Seit dieser Pokal in 1972 erstmals ausgespielt wurde, nahmen deutsche Klubs bis heute insgesamt sieben Mal vergeblich Anlauf, ihn zu gewinnen. Dreimal - erstmals im Jahre 1975 gegen Dynamo Kiew, letztmalig 2001 gegen den FC Liverpool - versuchte auch der FC Bayern erfolglos sein Glück. In der Schatzkammer der FC Bayern Erlebniswelt erinnert an diese Supercup-Endspiele lediglich ein kleines, unscheinbares, nicht einmal 15 Zentimeter hohes Erinnerungsgeschenk aus Marmor.

„R.S.C. Anderlecht – 30.08.1976 – Super Pokal“  lautet der eingravierte Text auf der Ehrengabe des damaligen belgischen Europapokalsiegers der Pokalsieger 1976. Der Gegner des FC Bayern bei der zweiten Finalteilnahme war seinerzeit gespickt mit fünf belgischen und vier holländischen Nationalspielern, unter anderen mit den 74er Vizeweltmeistern Arie Haan und Rob Rensenbrink.

Exakt auf den Tag genau 37 Jahre vor dem, diese Woche in Prag stattfindenden Finale gegen den FC Chelsea, fand damals am 30. August das entscheidende Rückspiel im Hexenkessel Parc-Astrid-Stadion statt. Im Gegensatz zu 2013 standen die Vorzeichen für den FC Bayern des Jahres 1976 allerdings alles andere als günstig.

Das Mammut-Programm war zu viel für die Bayern

Insgesamt 39 Tage befanden sich die Mannen um Trainer Cramer damals nach der Sommerpause erst wieder im Spiel- und Trainingsbetrieb. Zur Begegnung gegen den Royal Sporting Club (RSC) führte Kapitän Beckenbauer die Bayern-Elf zum bereits 20. Mal in der noch jungen Saison auf das Spielfeld. Jeden zweiten Tag ein Spiel. Während des zehntägigen Trainingslagers im adidas-Hotel in Herzogenaurach reiste man kreuz und quer durch Bayern und Hessen, absolvierte in dieser Zeit neun Freundschaftspiele. „Wir trainieren am Vormittag sehr hart, die Spiele am Abend sind nur ein weiterführendes Training“, kommentierte Dettmar Cramer klaglos die Situation.

Die Gagen für diese Spiele waren bitternötig, um den Etat in einer Zeit ohne Einnahmen aus Merchandising oder nur geringen aus Fernsehgelder, zu decken. Bis zu besagtem Endspiel im Brüsseler Vorort bestritt der FC Bayern 14 Freundschaftspiele, ein DFB-Pokal-Spiel, drei Bundesligaspiele sowie das Hinspiel gegen die Belgier, das man dank zweier Tore Gerd Müllers mit 2:1 vor 41.000 Zuschauern im heimischen Olympiastadion für sich entscheiden konnte. Im achtzehnköpfigen Profikader befanden sich gerade einmal 14 Spieler mit Bundesligaerfahrung. Mitgezählt Franz Roth, der sich nach seiner Achillessehnenoperation noch im Aufbautraining befand, sowie die Reservisten Künkel und Sepp Weiß.

Zumindest eine kleine Erinnerung

Als der österreichische Schiedsrichter Schiller das Rückspiel gegen den RSC anpfiff, standen mit Maier, Anderson, Beckenbauer, Schwarzenbeck, Horsmann, Kapellmann, Dürnberger, Torstenson, Rummenigge, Müller und Hoeneß auf den Platz, die auch alle 19 vorhergegangenen Partien bestritten. Verletzungsbedingt angeschlagen gingen Hoeneß, Dürnberger und Schwarzenbeck in die Partie. Es kam, wie es kommen musste: Nach 90 Minuten stand es 4:1 für die Belgier. Auch im zweiten Anlauf gelang es den FC Bayern nicht, den damals monströsen Super Cup aus Gold und Silber – ein Meter hoch und 72 Kilogramm schwer - nach München zu holen.

Mit zurück aus Anderlecht brachte man lediglich das kleine, zierliche, nicht einmal 15 Zentimeter hohe Erinnerungsgeschenk des RSC, das noch heute in der Schatzkammer der FC Bayern Erlebniswelt an das Finale um den Super Cup vom 30. August 1976 erinnert. Unser Exponat der Woche des Finales um den UEFA Super Cup 2013.

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