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Otto Schwab und die Viktoria

Die rote Bayern-Kappe trug Otto Schwab auf dem Kopf, den rot-weißen Schal um den Hals – und den Stolz in seinen Augen. Bereits im März, pünktlich zu seinem 98. Geburtstag hatte das Team der FC Bayern Erlebniswelt das Mitglied mit der Nummer eins zu einem Besuch in Deutschlands größtem Vereinsmuseum eingeladen. Als es in der Sommerpause endlich so weit war, erlebte der Untermenzinger einen „wunderschönen Tag“.

Schon beim Weg durch den Zeittunnel in die Ausstellung kam Schwab, der mit seinem Sohn Manfred und befreundeten Nachbarn in die Allianz Arena gefahren war, aus dem Plaudern gar nicht mehr heraus. „Die Viktoria“, sagte er freudig beim Blick auf das erste Exponat: „Ich kann mich noch genau erinnern.“ Zu Ehren von Schwab ist die Meistertrophäe von 1932 das „Exponat der Woche“.

17 Jahre war Schwab am 12. Juni 1932 alt, als die Bayern zum ersten Mal den nationalen Titel feiern durften. Er war selbst Torwart in Vilshofen, spielte später in der Bayern-Reserve. „Wir haben das damals im Radio gehört“, erinnert er sich. „Einfach wunderbar“ sei es gewesen, als „seine“ Bayern die Viktoria mit nach Hause brachten. „Ganz Niederbayern“ – also auch Schwab – „hat tagelang gefeiert. Zwei Tage hat es bestimmt gedauert, bis wann wieder auf den Füßen stand.“

Dass er selbst Mitglied werden musste, stand für Schwab damals schon fest. 1934, mit 19 Jahren trat er dem heutigen Rekordmeister bei. Dass er nun dasjenige Mitglied ist, das am längsten im Verein ist, bedeutet gleichzeitig, dass kein anderer die Geschichte des Klubs so lange begleitet hat wie er. 23 Meisterschaften, 16 Pokalsiege, fünf Champions-League-Titel hat Schwab verfolgt. Natürlich freute er sich auch, als er inmitten der FC Bayern Erlebniswelt das Triple erblickte. Eine derartige Bedeutung wie dieser Titel von 1932 aber hat für Schwab kein anderer mehr erlangen können.

In Vilshofen wurden die Meisterjungs empfangen

„Da hat man mit Bayern nicht mehr gerechnet, aber die haben sich wieder vorgearbeitet und plötzlich waren sie an der Spitze“, sagt er. Zehn echte Bayern und Conny Heidkamp als einziger „Preuße“ erwiesen sich bei drückender Hitze im Nürnberger Finale gegen Eintracht Frankfurt als das bessere, elegantere Team. Rohr und Krumm schossen das verdiente 2:0 heraus, endlich war der FCB in Deutschlands Fußball-Adel angekommen.

Den Stars von damals und Trainer Richard Dombi kam Schwab im Zuge der Meisterfeier richtig nahe: „Da war ich in Vilshofen am Bahnhof, als die Mannschaft eingefahren ist. Die Spieler haben eine kleine Rundreise gemacht, von München über Regensburg nach Straubing und Deggendorf, schließlich nach Vilshofen, ein Riesenjubel.“ An die Mitglieder der Meistermannschaft erinnert sich Schwab daher noch ziemlich gut. „Klar kenn ich den noch“, sagte er immer wieder beim Blick auf die Fotowand „Alle Spieler – alle Zeiten“.

Als er letztendlich doch beim Triple angekommen war, lachte er und zeigte seinen Daumen in die Kamera. Die Geste steht für den FC Bayern, die Nummer eins in Deutschland und Europa. Aber auch für Schwab selbst: Die Nummer eins des FC Bayern München.

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