„Man muss an die schwierigen Zeiten der Deutschen Geschichte erinnern, aber nicht mit erhobenen Zeigefinger“, so Uri Siegel, Neffe des Ehrenpräsidenten, auf der Bühne der FC Bayern Erlebniswelt. Genau diesem Zweck war dieser Abend in Deutschlands größtem Vereinsmuseum gewidmet. Sowohl Buchautor Dirk Kämper als auch die Schickeria stehen dafür, dass Kurt Landauer und somit die bittere Zeit der Nationalsozialisten in Deutschland nicht vergessen wird.
Dirk Kämper stellte seinen biografischen Roman „Kurt Landauer – Der Mann, der den FC Bayern erfand“ vor und brachte damit den rund 130 Gästen den Mann näher, der für den deutschen Rekordmeister eine so wichtige Rolle darstellt. „Dass er aus seinem Exil wieder zurückkam und den Verein aufbaute, ist nicht selbstverständlich, aber der FC Bayern war sein Leben.“ In der Gesprächsrunde hob er nochmals hervor, wie intensiv seine Recherchearbeiten waren.
Der Anteil der Schickeria ist bei der Aufarbeitung nicht zu unterschätzen. Fußball-Turniere, Choreographien oder Fan-Treffen wurden und werden immer wieder genutzt, um Kurt Landauer als übergreifendes Thema zu behandeln. Für die Kurt-Landauer-Choreographie am 2.2.2014 erhielt die Fangruppierung den 11Freunde-Preis und für ihren Einsatz gegen jede Form der Diskriminierung verlieh ihnen der DFB den renommierten Julius-Hirsch-Preis. Simon Müller übergab die beiden Auszeichnungen an den FC Bayern, sie werden im Fanbereich der Ausstellung in Zukunft einen Ehrenplatz erhalten.
Der Abend in der FC Bayern Erlebniswelt hat gezeigt, wie wertvoll die Verbindung von deutscher Geschichte und dem Thema Fußball ist. Der Fußball begeistert Menschen – egal ob Alt oder Jung – und bringt ihnen durch persönliche Schicksale auch den zweiten Weltkrieg näher – anders als im Geschichtsunterricht, aber mindestens genauso wertvoll.
