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Eine besondere Eckfahne

Historische Duelle gegen Borussia Dortmund hat es beim FC Bayern schon viele gegeben. Zum Beispiel am 27.11.1971, als die Bayern beim 11:1 ihren höchsten Bundesliga-Sieg feierten. Oder am 7.4.2001, als beim 2:1 für den BVB zwölf gelbe und drei rote Karten vergeben werden. Auch der 8.11.2002 bleibt in Erinnerung, weil Dortmund am Ende einen Feldspieler ins Tor stellen musste. Und natürlich der 12.5.2013 – der historische Champions League der Bayern.

An den 12. Mai 1990 können sich viele vielleicht gar nicht mehr so richtig erinnern, aber – so viel ist sicher: Auch an diesem Tag ereignete sich ein historisches Duell zwischen den beiden Branchenführern im deutschen Fußball. Es war der letzte Spieltag der Bundesliga-Saison, die Bayern standen als Meister bereits fest. Und die Fans wollten feiern. Sie waren ungeduldig.

Es gab kein Halten mehr

Als der Schiedsrichter sechs Minuten vor Schluss nach einem Dortmunder Angriff auf Abseits entschied, gab es plötzlich kein Halten mehr. Die 61.000 Fans drängten auf den Rasen, stürmten auf die Spieler zu. Es entwickelte sich ein dichtes Gedränge, an die Fortsetzung des Spiels war in diesem Moment nicht zu denken. Die Spieler flohen vor den Massen in die Kabine – denn sie wollten diese sechs Minuten ja gerne noch spielen.

Wie es weitergehen sollte, wusste niemand so recht. Die Sicherheitskräfte versuchten, das Chaos in den Griff zu bekommen. DFB-Ligasekretär Wilfried Straub sagte: „Dass das Spiel zu Ende gespielt wird, ist eine Frage des sportlichen Geistes. Die Dortmunder haben Anspruch darauf.“ Und so pfiff der Referee die Partie, die eigentlich bereits um 20.15 Uhr mit der 12. Meisterfeier des FC Bayern hätte enden sollen, um 20.46 Uhr noch einmal an.

Kürz vereint Spiel und Konzert

Die Spieler schoben sich unmotiviert den Ball zu, das Spiel war ja ohnehin schon längst entschieden (3:0) – und so war die Partie nach zwei weiteren Minuten dann doch zu Ende. Um 20.48 Uhr durften die Fans dann auf den Rasen zur Mannschaft und zu Trainer Jupp Heynckes. Unter ihnen: Thomas Kürz.

Der glühende Bayern-Anhänger wollte so gerne ein Erinnerungsstück  - und wurde fündig. Er nahm sich als Andenken die Eckfahne mit. Stolz war er, als er an diesem Abend mit seiner ganz besonderen Fahne durch den Olympiapark schlenderte. Und weil er ohnehin in der Olympiahalle noch zum Konzert von Phil Collins wollte, hatte er eine Idee: Er ließ zwei Musiker der Band auf dem orangenen Stoff unterschreiben.

Die Fahne dokumentiert nicht nur den tollen Tag, den Kürz an diesem 12. Mai 1990 erlebte – sondern auch das verrückte Duell zwischen Bayern und dem BVB. Pünktlich zum ersten Aufeinandertreffen der diesjährigen Liga-Saison ist sie daher unser Exponat der Woche. Zu sehen natürlich in der FC Bayern Erlebniswelt!

sam_1693

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