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Happy Birthday, Hermann Gerland!

Brüllen, knurren, fauchen – das kann und konnte der „Tiger“ Hermann Gerland schon immer gut. Egal, welche der zahlreichen von ihm ausgebildeten Bundesliga-Stars man heute fragt – sie alle sagen dasselbe über den Coach. „Er war immer direkt. Und es war gut, dass es einen gab, der einem nicht nur Honig um den Mund geschmiert hat, sondern klipp und klar gesagt hat, wo es lang geht”, beschreibt Bastian Schweinsteiger seinen Jugend-Förderer. So ist es bis heute, also auch 25 Jahre, nachdem Gerland 1990 zum ersten Mal beim FC Bayern anheuerte und 61 Jahre nach seiner Geburtsstunde in Bochum, die sich an diesem Donnerstag jährt.

Gerland wird in München geliebt für seine Art. Bei den Fans genießt der dreifache Vater und inzwischen auch Großvater Gerland schon immer Kultcharakter. Die Liedzeile „Hermann Gerland, Du bist der beste Mann“ gehört inzwischen zum Standard-Programm bei jedem Bundesliga-Spiel. Und das Grünwalder Stadion wurde schon vor Jahren zur „Hermann-Gerland-Kampfbahn“ umbenannt. Wer ihn dort schon mal erlebt hat, weiß, warum. Wie er an der Seitenlinie auf und absprang, war legendär.

Im Mittelpunkt steht er nicht gerne

Dabei steht Gerland gar nicht gerne im Mittelpunkt. „Keine Frage, Spieler zu sein, ist noch schöner. Aber das nächste ist Co-Trainer. Oder Torwart-Trainer. Chef-Trainer ist dann schon wieder nicht ganz so schön“, sagte er einst. Seine Mission: „Spieler besser machen“. Darauf freut er sich auch heute vor jedem Training als Co-Trainer von Pep Guardiola. „Ich bin beim besten Verein der Welt. Ich arbeite mit den besten Spielern der Welt zusammen. Jedes Training ist ein purer Genuss.“

Wohl nur wenige haben sich in der Förderung des Nachwuchses so sehr hervor getan wie der einstige knallharte Bundesliga-Verteidiger aus Bochum. Von 1990 bis 1995 trainierte er die Bayern-Amateure, seit 2001 ist er wieder als A-Jugend-, Amateur- oder Co-Trainer angestellt. Er übte auch schon mal zwei dieser drei Tätigkeiten in Personalunion aus, wenn es der Arbeitgeber so wollte. Es ist kein Zufall, dass der „Tiger“ fünf Weltmeister formte.

Fünf Weltmeister haben unter ihm gelernt

Thomas Müller, Bastian Schweinsteiger, Philipp Lahm, Toni Kroos und Mats Hummels haben bei ihm gelernt – vier von ihnen sind in der FC Bayern Erlebniswelt an den Weltmeister-Säulen verewigt. Aber auch andere große Spieler wie Owen Hargreaves, Holger Badstuber, Dietmar Hamann, Markus Babbel, Zvjezdan Misimovic, Paolo Guerrero und Piotr Trochowski haben die harte Gerland-Schule durchlaufen und maßgeblich von ihm profitiert.

Eins ist klar: Der FC Bayern möchte Gerland, der strengen Trainer, aber herzlichen Menschen, am liebsten nie wieder hergeben. Jahr für Jahr verlängern beide Parteien den Vertrag per Handschlag. Er ist ein bedeutender Teil der Bayern-Geschichte. Das sieht man in der FC Bayern Erlebniswelt zwar nicht an einzelnen, großen Exponaten, aber an der langen Gerland-Spur, die sich durch das Vereinsmuseum zieht. An den unzähligen Titeln auf der „Via Triumphalis“, an denen er beteiligt war; am Triple, das in der Ecke zum Rekordjahr 2013 ausgestellt ist; an den Karrieren zahlreicher Spieler, die an der Wand „alle Spieler, alle Zeiten“ verewigt sind; an den Weltmeister-Säulen; und und und… Und zwar genau, wie er es mag: Im Hintergrund. Vollkommen Gerland-like. In diesem Sinne: Happy Birthday!

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