Es ist noch gar nicht so lange her, da hat Karl-Heinz Rummenigge den Fans des FC Bayern ein Versprechen gegeben. „Grundsätzlich gefallen mir rot-weiße Trikots auch besser“, sagte der Vorstandsvorsitzender der FC Bayern München AG auf der Jahreshauptversammlung des Vereins Ende November. In naher Zukunft wolle man daher dem Wunsch vieler Fans entsprechen und mit dem Dress zurückkehren zu den Vereinsfarben, die es bereits seit über 100 Jahren gibt. Um genau zu sein seit 1. Januar 1906 – also an diesem Freitag seit 110 Jahren.
An der Trikotwand der FC Bayern Erlebniswelt kann man die Entwicklung der Spielkleidung des FC Bayern bestens nachvollziehen. Und nicht wenige Besucher staunen nicht schlecht, wenn sie bemerken, dass der FC Bayern tatsächlich in den ersten Jahren nach seiner Gründung im Jahr 1900 in blau und weiß auflief. Es dauerte aber nicht lang und die Farben wurden durch die heutigen abgelöst. Ausschlaggebend dafür war die Fusion mit dem MSC. Der damals größte Sportverein in München stellte die Bedingung, dass die Fußballer, die ihre Eigenständigkeit behielten, zumindest in rot und weiß auflaufen sollten.
Das erste Spiel in den neuen Farben ging verloren
Hauptsächlicher Beweggrund für die Fusion, die am 1. Januar 1906 in Kraft trat, war das Stadion an der Leopoldstraße. Es war die erste Spielstätte in München mit überdachter Tribüne. Als die Bayern dort am 15. September 1907 zum ersten Mal aufliefen, hatten sie schon mehr als eineinhalb Jahre in rot-weißen Trikots hinter sich. Um genau zu sein: Das erste Spiel in weinroten Hosen und silbergrauen Shirts war eine Freundschaftspartie, die am 28. Januar 1906 mit 2:8 gegen den Karlsruher FV verloren ging.
Ab 1910 ging die weinrote Farbe auch erstmals in die Trikots über. Obwohl die Fusion mit dem MSC nach dem 1. Weltkrieg beendet wurde, behielt man die Farben bis in die siebziger Jahre. Erst dann lief der FC Bayern erstmals in roten Trikots auf. In den letzten Jahren aber sah man immer mal wieder weinrote Farben – in Erinnerung an die Wurzeln an Neujahr des Jahres 1906.
