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Mit breiter (Werbungs-)Brust

Die Titelzeile von damals kommt wuchtig daher, ein echter Hingucker. „Schuhfirma kaufte Bayerns Brust“ stand in großen Lettern am 4. April 1974 in den Münchner Zeitungen, darunter Sätze wie „Jetzt sind auch die prominentesten Litfaßsäulen des deutschen Sports verkauft“. Zehn Tage zuvor hatte der FC Bayern mit adidas einen Vertrag abgeschlossen, die Kosten: „Ein Freundschaftspreis“, sagte Präsident Wilhelm Neudecker damals. Wie man heute weiß: Die Freundschaft – oder auch: Partnerschaft – mit adidas sollte eine lange werden.

 45 Jahre ist es also dieser Tage her, dass die Bayern gegen den 1. FC Kaiserslautern erstmals mit einer Werbung auf der Brust aufliefen. Am 29. Spieltag traf der Rekordmeister im heimischen Olympiastadion auf den 1. FC Kaiserslautern. Das einzige Bayern-Tor beim 1:1 erzielte Hans-Georg „Katsche“ Schwarzenbeck. Was der Torschütze damals wie seine Teamkollegen und 35.000 Zuschauer nicht wussten: Es sollte das einzige in genau diesem Trikot bleiben.

Eine besondere Auswahl an Trikots gibt es im Museum

Denn es dauerte keine zwei Tage, da zog eine neue Schlagzeile die Augen der Münchner auf sich. „Die Werbung ist viel zu klotzig“, war zu lesen. Das Dreiblatt über dem Schriftzug, so forderte es der DFB, musste entfernt werden, lediglich der Schriftzug durfte bleiben, weil er die vorgeschriebene Größe von 8x25 cm nicht überschritt. Das Trikot war und ist also eine echte Rarität – wie viele andere Leiberl, die der FC Bayern im Laufe seiner Geschichte getragen hat.

Zu sehen sind zahlreiche von ihnen an der Trikotwand inmitten des Vereinsmuseums. Die langgezogene Vitrine offenbart Kuriositäten – zum Beispiel, dass die Bayern nach ihrer Gründung in weiß und blau aufliefen –, zeigt aber auch gleichzeitig die lange Tradition zwischen dem Klub und dem heutigen Anteilseigner adidas. Mehr als 120 verschiedene Trikot-Modelle haben die Spieler des FC Bayern München seit der Gründung im Jahr 1900 bis heute getragen. Nicht nur die Muster, sondern auch die Materialien haben sich in den vergangenen 119 Jahren erheblich geändert. Was als hellblaues Baumwoll-Shirt anfing, ist heute ein absolut funktionelles rotes Trikot mit hohem Tragekomfort.

Adidas kam als „süßes Geheimnis“

Übrigens: Zum ersten Mal richtig auffällig, dass die Bayern in adidas spielten, war es bereits am 17. Oktober 1973. Als „süßes Geheimnis“ betitelten die Zeitungen das Dreiblatt, das damals auf dem roten Trikot zu sehen war. 13 Bundesliga-Klubs wurden damals schon von adidas ausgestattet, allerdings nur mit Schuhen. Die Bayern-Spieler hatten die neue Trikot-Kollektion bei der französischen Nationalmannschaft gesehen – und fragten bei Firmenchef Adi Dassler an, ob sie in einem ähnlichen Trikot spielen dürfen. Prompt zwei Tage später ging die Lieferung aus Herzogenaurach in München ein.

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