
„Berlin, Berlin, wir fahren nach Berlin…“ – das Lied ist ein Klassiker, den die Fans des FC Bayern schon nach 16 Halbfinal-Duellen im DFB-Pokal skandieren durften. Nach souverän gewonnenen Spielen genau wie nach knappen Entscheidungen: Wenn die Mannschaft vor der Kurve hüpft, Arm in Arm, wächst bei allen Beteiligten die Vorfreude auf das große Endspiel in der Hauptstadt. Das Berliner Olympiastadion offenbart immer wieder ein ganz besonderes Flair. Gänsehautstimmung auf und neben dem Platz. Eine große Siegesparty im Anschluss gab es auf dem blauen Rund des Stadions für die Bayern elf Mal. Dabei haben sie den Pokal schon 18 Mal gewonnen.
Früher allerdings – um genau zu sein bis vor 35 Jahren – trafen sich die Finalisten nicht in Berlin, sondern an wechselnden Orten. Den ersten Pokalsieg beispielsweise feierten die Bayern im Rosenaustadion in Augsburg, keine 100 Kilometer vor den Toren Münchens. Auch in Frankfurt (vier Mal) und Stuttgart (zwei Mal) stemmten die Bayern den Pott in die Luft. Als letzter Pokalsieger vor dem dauerhaften Umzug des Finals nach Berlin gingen sie auch in diesem Punkt in die Geschichte ein.
Das letzte Endspiel in Frankfurt war besonders spannend
35 Jahre ist es genau her, dass am 31. Mai 1984 das letzte Endspiel in Frankfurt angepfiffen wurde. Auf dem Rasen standen der Rekordpokalsieger FC Bayern und Borussia Mönchengladbach vor 61.146 Zuschauer im ausverkauften Waldstadion. Sie sahen eine spannende Partie, bis zur letzten Sekunde. Die Bayern lagen hinten, glichen durch Wolfgang Dremmler spät aus und erzwangen das Elfmeterschießen, das sie schließlich 7:6 gewannen. Die Eintrittskarte von damals erinnert heute in der FC Bayern Erlebniswelt an das letzte Finale außerhalb Berlins.
Seitdem ging die Reise 15 Mal in die Hauptstadt, elf Mal kam man als Sieger zurück nach München. Berlin ist ein torreiches Pflaster: 32 Treffer haben die Bayern bis heute in den Endspielen im Olympiastadion geschossen – heuer sollen gegen RB Leipzig natürlich welche dazu kommen. Ein besonderes Abschiedsgeschenk könnte Arjen Robben sich und dem FC Bayern machen: Trifft der Niederländer, wäre er der erfolgreichste Berlin-Torschütze der Roten. Bisher gehen drei Hauptstadt-Tore auf sein Konto, damit steht er gleich auf mit Roland Wohlfahrt. Man könnte fast singen: „Berlin, Berlin – der Arjen mag Berlin.“