Das wichtigste Versprechen des Jahres hat Hansi Flick schon im Juli gegeben. „Wir werden alles geben, um auch den dritten Pokal bald ins Vereinsmuseum bringen zu können“, sagte der Trainer des FC Bayern, als er die Meisterschale sowie den DFB-Pokal im FC Bayern Museum präsentierte. Gut zwei Monate später war der 55-Jährige wieder Gast. Diesmal im Gepäck: Der Henkelpott für den Gewinner der Champions League. Das Strahlen in Flicks Gesicht sprach Bände.
Fein säuberlich positionierte er die begehrteste Trophäe im europäischen Vereinsfußball, die der FC Bayern in beeindruckender Manier beim Finalturnier in Lissabon gewonnen hatte.
Die Szenen inmitten der Ausstellung erinnerten doch stark an jene, die sich 2013 ereignet hatten: Damals fungierte Jupp Heynckes als prominenter Pokalbote. Flick ist nun der zweite Triple-Trainer des FC Bayern – verewigt in der Geschichte unseres Klubs.
Wer Erfolg hat, muss kreativ sein: Die neue Rekordjahr-Ecke
Rund achteinhalb Jahre ist die Eröffnung des FC Bayern Museums erst her. Wohl niemand hätte damals damit gerechnet, dass innerhalb von sieben Jahren gleich zwei Mal ein Bereich für ein Triple (und mehr) gestalten werden darf. Aber wer so viel Erfolg hat, muss halt kreativ sein: Der Bereich der Rekordjahre wurde kurz vor Flicks zweitem Besuch daher weitreichend umgebaut. Das Rekordjahr 2013 musste neu platziert werden, um Raum zu schaffen für die aktuellen Trophäen. Neben jenen für den Gewinn des Triples erstrahlen seit dem Herbst auch der UEFA Super Cup sowie der DFL-Supercup in dem Teil der Ausstellung, in dem sich nun alles um die Rekordjahre 2013 und 2020 dreht.
Die besondere Neuerung des Jahres haben schon viele Besucher bestaunen können. Die Augen funkelten, die Fotoapparate und Handykameras blitzen in Dauerschleife – aber dennoch: viel zu selten. Denn so erfolgreich das Jahr sportlich auch war, so turbulent, unsicher und schwierig war es seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie im Frühjahr auch neben dem Fußballplatz. Bereits zwischen Mitte März und Mitte Mai musste das FC Bayern Museum seine Pforten schließen, seit Anfang November nun dürfen erneut keine Besucher empfangen werden. Die Leere in den Räumlichkeiten stimmt traurig – und bestärkt im größten Wunsch für 2021: dass sich die Situation entspannt und das FC Bayern Museum wieder Gäste aus aller Welt willkommen heißen kann.
Kostenlose Führungen – und hoher Besuch
In Krisenzeiten für ein wenig Ablenkung, Information und vor allem Emotion zu sorgen – das war dem Team des FC Bayern Museums ein besonderes Anliegen. Daher wurden die Angebote stets den aktuellen Hygienevorschriften angepasst und unter strengen Auflagen umgesetzt. Nach dem ersten Re-Opening kamen die kostenlosen Führungen für Kinder in den Ferien besonders gut an. Von den Besuchern folgte stets das Feedback: Wir fühlen uns sicher im FC Bayern Museum.
Leider konnten beliebte Angebote wie die Familiensonntage mit Berni oder das Heimspielprogramm „Matchday Special“ nur bis zum ersten Lockdown stattfinden. So stand Giovane Elber vor den Geisterspielen als letzte Legende für Autogramme und Fotos auf der Bühne. Dennoch erhielt das FC Bayern Museum im Laufe des Jahres viel prominenten Besuch. Neben Flick und Elber kamen unter anderem auch Klaus Augenthaler und Arjen Robben für längere Termine vorbei und schwelgten in Erinnerungen.
Arjen Robbens Rundgang durch das Museum hatte einen ganz besonderen Anlass und er betonte: „Es ist schön, dass ich nochmal hier sein konnte." Der langjährige Leistungsträger und „Mister Wembley“ von 2013 hatte einen besonderen Anlass für seinen Besuch: Ein knappes Jahr nach seinem Abschied aus München wollte er sich kurz vor dem Abbau der Sonderausstellung selbst von "ROBBÉRY - Laufwege" überzeugen, die für ihn und seinen Flügelpartner Franck Ribéry konzipiert wurde. Gemeinsam mit seiner Familie war er ins Vereinsmuseum gekommen, wandelte auf seinen eigenen Spuren und ließ seine Karriere noch einmal Revue passieren.
Zwei Sonderausstellungen zu Ehren großer Persönlichkeiten
Franz Beckenbauer erging es ähnlich, als er Anfang September zu Gast war – und sich im Museum hochleben ließ. Den 75. Geburtstag des Ausnahme-Fußballers nahm der FC Bayern nämlich zum Anlass, gleichermaßen „Herzlichen Glückwunsch“ und „Danke“ zu sagen. Gemeinsam mit einem kleinen Kreis aus Familie, Freunden und Weggefährten wurde die Sonderausstellung „KAISER 75“ im Rahmen eines festlichen Empfangs eröffnet. Sie ist noch bis zum 31. August 2021 aufgebaut – und ein echtes „Must See“ für alle Bayern-Fans, Fußballbegeisterte oder einfach nur Neugierige. Hier erfahren Sie nochmal alles rund um die emotionale Feier des Kaisers.
Dasselbe trifft auf die zweite Sonderausstellung des Jahres zu, die den Namen „Tore für die Ewigkeit. 75 Jahre Gerd Müller.“ trägt – und bedauerlicherweise bisher von keinem Gast vor Ort gesehen werdenkonnte. Weil auch die geplante Ehrung für Jubilar Müller kurzfristig abgesagt werden musste, gilt hier das Prinzip: Vorfreude ist die schönste Freude. Wenn die Pforten zum Vereinsmuseum wieder öffnen, bietet sich den Gästen ebenfalls bis 31. August 2021 die Möglichkeit, zahlreiche Details über Gerd Müller zu erfahren. Natürlich ist auch sein 40-Tore-Rekord Teil der Sonderausstellung, aber daneben wurden vom Team des Museums einige Statistiken neu recherchiert - mit bisher unbekannten Zahlen und Fakten.
Amateure, E-Sportler: Das Jubiläumsjahr beflügelte sportlich
Runde Geburtstage der großen Idole standen 2020 an – aber auch ein runder Geburtstag unseres ganzen Klubs. Anlässlich des 120. Geburtstag des FC Bayern am 27. Februar war der Eintritt für Besucher des Museums frei. Und dass das Jubiläum sportlich beflügelt, haben nicht nur die Profis von Hansi Flick bewiesen. Auch die zweite Mannschaft des FC Bayern feierte die Meisterschaft – und Kapitän Nico Feldhahn sowie seine Stellvertreter Maximilian Welzmüller und Timo Kern brachten die Trophäe höchstpersönlich ins Vereinsmuseum. Genau wie die Esportler Alex Alguacil, Miguel Mestre und José Sanches gemeinsam mit ihrem Coach Matthias Luttenberger als Gewinner des eFootball.pro Cups.
Sie alle genossen die Zeitreise durch die Geschichte ihres Vereins. Besonders viele Fotos wurden im Bereich der Rekordjahre aufgenommen, aber auch bei den Spielerfiguren in Lebensgröße. Die übrigens wurden nicht nur im Herbst ausgetauscht und erstrahlen seitdem im neuen Home-Trikot, sondern sorgten im Jahr 2020 auch für eine besondere Aktion: Der Verkauf von 25 Figuren erbrachte 11.600 Euro, die von Andreas Jung als Spende an den Förderverein Kinderpalliativzentrum München e.V. im Klinikum Großhadern sowie an die Palliativstation des Krankenhauses der Barmherzigen Brüder in München übergeben wurden.
Viel passiert, viel in Planung – aber die Gesundheit geht vor
Was sonst noch los war? Unter anderem freute sich die stolze Gewinnspiel-Siegerin Dana Mösch auf ein Jahr Fahrspaß in ihrem Audi A1 Sportback advanced. Und auch in der Archivarbeit hat sich einiges getan: Mithilfe von zahlreichen Mitgliedern, SpielerInnen und TrainerInnen wurde ein umfassendes Archiv über die Frauen-Fußballabteilung des FC Bayern aufgebaut. Ziel ist es, die wichtigsten und kuriosesten Exponate in einem eigenen Bereich der Ausstellung zu integrieren.
Es wird alles dafür getan, das FC Bayern Museum weiterzuentwickeln – auch im Jahr 2021 ist viel geplant. Priorität aber hat in Zeiten wie diesen die Gesundheit. In diesem Sinne: Passen Sie auf sich auf! Alles erdenklich Gute für das neue Jahr wünscht das Team des FC Bayern Museums.