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Die "Schatzkammer" beheimatet auch ganz besondere Ehrengaben

Die Bedeutung von Ehrengaben im europäischen Fußball zeigt auch ein Blick auf die lange Tradition dieser Geste. Schon aus den ersten Jahrzehnten nach der Vereinsgründung sind Präsente anderer Vereine im Archiv zu finden, eins von ihnen ist die Miniatur der kapitolinischen Wölfin. Sie stammt – wie sollte es anders sein? – aus Rom, wo der FC Bayern im Juni 1933 gastierte. Die Reise war eine Belohnungsfahrt für den Gewinn der Deutschen Meisterschaft 1932: Sie sollte der Mannschaft laut „Club-Nachrichten“ „in Anerkennung für die vor allem im Vorjahr gezeigten Leistungen eine fürs Leben bleibende Erinnerung werden!“.

Dennoch stand die Partie im Schatten der ersten Monate des NS-Regimes, auch war sie die Abschiedsfahrt des jüdischen Meistertrainers Richard Dombi, der München im Sommer 1933 verlassen musste und den Holocaust im europäischen Ausland glücklicherweise überlebte. Zurück ließ er die beeindruckende säugende Wölfin, „ein prachtvolles Bronzestück auf Marmorsockel“, wie es damals in den „Club-Nachrichten“ hieß. Sie stand als eines der bis dato „schönsten und wertvollsten Geschenke“ fortan im Sitzungszimmer der Geschäftsstelle – und rückte rund 80 Jahre später noch einmal in den Fokus. Denn als unsere Mannschaft von einem Champions League-Gastspiel 2010 wieder aus Rom zurückkehrte, gesellte sich eine weitere kleine Wölfin dazu. Auch sie säugt Romulus und Remus, ganz der Legende nach.

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