Die Partie gegen den FC Augsburg war abgepfiffen, die Meisterschale auf dem Rasen der Allianz Arena übergeben und die Bundesliga-Saison offiziell beendet – da hatte Robert Lewandowski noch einen wichtigen Gang vor sich. Er führte den Torschützenkönig ins FC Bayern Museum zu einem Treffen, das ihm selbst ein wichtiges Anliegen war. Im Beisein von Karl-Heinz Rummenigge, Vorstandsvorsitzender der FC Bayern München AG, übergab der Mann, der Gerd Müllers legendären Bundesliga-Torrekord in der abgelaufenen Spielzeit in quasi letzter Minute tatsächlich noch übertroffen hatte, dessen Ehefrau Uschi Müller ein besonderes Andenken: ein T-Shirt mit persönlicher Widmung sowie der Aufschrift „4ever Gerd“, ähnlich dem, das er bei seinem 40. Saisontreffer am vergangenen Wochenende in Freiburg unter dem Trikot getragen hatte. Ein Zeichen seines Respekts und seiner Bewunderung gegenüber dem „Bomber“.
Die Kulisse passte bestens zu dieser Aktion, denn im FC Bayern Museum werden alle Rekorde des des Vereins und seiner Spieler präsentiert. Lewandowski und Uschi Müller standen auch an jener Stelle, die an den Rekordsaison 1971/72 erinnert: 101 Fußbälle für die bis heute unübertroffene Marke an Bundsliagetoren inklusive der 40 rot markierten von Gerd Müller hängen an der Decke. Die stets betonte Wertschätzung für Gerd Müller war Lewandowski auch bei dieser wohl letzten Amtshandlung seiner Bayern-Saison anzumerken. „Einmalig“ ist das Wort, das der heutige Stürmerstar des deutschen Rekordmeisters stets bemüht, wenn er über seinen „Vorgänger“ spricht.
Voraussichtlich ab 10. Juli: FC Bayern Museum öffnet wieder
Es gab Einiges zu erzählen zwischen Stürmer und Stürmer-Ehefrau: Das Leben und Wirken der Bayern-Legende Müller hat zahlreiche Facetten. Nicht alle davon sind so bekannt wie die 40-Tore-Marke, die in der Bundesliga nun fast 50 Jahre lang als unerreichbar galt. Wie viele Vorlagen hat Gerd Müller gegeben? Gegen welchen Torhüter hat er besonders gerne getroffen? Welche Rekorde bestehen weiter? All diese Fragen werden in der Sonderausstellung „Tore für die Ewigkeit“ beantwortet, die anlässlich seines 75. Geburtstages im November 2020 konzipiert wurde. Wenn das Vereinsmuseum nach der Europameisterschaft am 10. Juli seine Pforten wieder öffnet – sofern Regeln und Inzidenzwerte es zulassen – ist sie endlich für Besucher zu sehen. Zusammen mit vielen weiteren Highlights!