Der Tabellendritte empfängt den -18., ein Aufstiegskandidat spielt gegen ein Team, das um den Klassenerhalt kämpft. Die Vorzeichen vor dem brisanten Münchner Stadtderby zwischen dem TSV 1860 München und den FC Bayern Amateuren sind klar – ein Lokalduell hat jedoch bekanntlich seine eigenen Gesetze. fcbayern.com hat mit Amateure-Kapitän und Routinier Nicolas Feldhahn (34) über das Derby am Sonntag (14 Uhr) und die Chancen auf den Klassenverbleib gesprochen.
Das Interview mit Nicolas Feldhahn
Servus Nico, schwirrt in eurem Kopf noch die 1:2-Niederlage gegen Unterhaching herum oder liegt der Fokus bereits voll auf dem Derby?
„Am Montag haben wir die Haching-Niederlage mit den Trainern aufgearbeitet und hatten jetzt zwei Tage frei, um den Kopf freizubekommen und die Niederlage abzuhaken. Jetzt zählt nur noch das Derby.“
Für den TSV 1860 geht es um den Aufstieg, für die Amateure gegen den Abstieg. Welche Auswirkungen haben diese Voraussetzungen auf das Stadtduell?
„Sechzig ist der klare Favorit. Sie wollen aufsteigen, spielen eine ganz gute Rückrunde und sind oben mit dabei. Bei uns lief es zuletzt überhaupt nicht. Die Underdog-Rolle liegt uns aber gut, vielleicht agieren wir dann etwas befreiter. Keiner rechnet damit, dass wir gewinnen. Viele haben uns sogar schon abgeschrieben. Wir können an einem guten Tag aber jeden schlagen, auch Sechzig. Für beide Mannschaften geht es um viel, dazu ist es noch ein Derby. Wir wollen uns für die Hinrundenniederlage revanchieren, die Stadtmeisterschaft gewinnen und die nötigen Punkte gegen den Abstieg holen.“
Geht es in diesem Derby um mehr als um die Stadtmeisterschaft?
„Ohne Fans ist es natürlich anders. Beide Teams sind mit ihren Themen Aufstieg und Abstieg beschäftigt. Dennoch wird beim Duell Rot gegen Blau immer ein Derbycharakter aufkommen.“
Mit welcher Herangehensweise wollt ihr Sechzig schlagen?
„Wir wissen um die Stärken der Löwen und dass sie eine hohe individuelle Klasse haben. Häufig treten wir gegen Aufstiegsaspiranten – wie Dresden, Rostock oder Ingolstadt – aber gut auf und spielen mit. Da sind wir befreiter und verspüren im Spiel nicht diesen Druck, der aktuell natürlich allgegenwärtig ist. Es wird nicht darum gehen, dass wir das Spiel machen, sondern dass wir die Zweikämpfe annehmen und defensiv überzeugen. Wir müssen uns gegenseitig pushen.“
Wie ist die Stimmung in der Mannschaft vor den letzten beiden Drittliga-Spieltagen?
„Am Sonntag und am Montag nach Haching waren die Köpfe schon noch unten, jeder war niedergeschlagen. Es hat gutgetan, jetzt etwas abzuschalten und an andere Sachen zu denken – was aktuell nicht so leicht ist. Das Derby kommt jetzt zur rechten Zeit für uns. Wir haben noch alle Chancen. Keiner glaubt mehr an uns, wir selbst aber schon. Wir werden am Sonntag alles in die Waagschale werfen.“
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