Beckenbauer, Augenthaler, Kahn... fcbayern.com stellt alle Meister-Kapitäne vor.
Mit Fährrädern pilgerten die Fans am 12. Juni 1932 von München nach Nürnberg zum Endspiel um die Deutsche Meisterschaft – und die Fahrt sollte sich lohnen. Nach dem 2:0-Sieg über Eintracht Frankfurt bekam Spielführer Konrad Heidkamp (im Bild rechts neben der Trophäe) die Victoria überreicht und konnte den ersten Meistertitel für den FCB feiern.
Nach vier Jahren in der neu gegründeten 1. Bundesliga führte Werner Olk die Bayern 1969 erstmals zum Titel. Über die komplette Saison hinweg stand der FCB an der Tabellenspitze und am 7. Juni 1969, nach dem 2:1-Sieg über Hannover 96, nahm Olk die Schale als erster Münchner im Grünwalder Stadion entgegen.
Die Krönung des Kaisers: Einmal konnte Franz Beckenbauer zwar die Schale bereits gewinnen, aber 1972 nahm er sie erstmals als Kapitän entgegen. Beckenbauer war damit der erste in München geborene Spielführer, der den FC Bayern zum Titel führte. Dieses Kunststück gelang ihm von 1972 bis 1974 sogar drei Mal in Folge.
Nach sechs Jahren ohne Liga-Titel führte Paul Breitner den FCB 1980 endlich wieder an die Tabellenspitze – es war sein erstes Jahr als Bayern-Kapitän. Im zweiten Jahr mit der Binde folgte 1981 der zweite Titel.
Erschöpft vom vielen hochheben, nahm Klaus Augenthaler die Meister-Trophäe 1989 einfach mit in die Badewanne. Der Defensiv-Spezialist hatte ohnehin eine ganz besondere Beziehung zur Meisterschale, die er fünf Mal als Kapitän gewann (1985 – 1987, 1989 und 1990). Bis heute erreichte diese Bestmarke lediglich Philipp Lahm.
Sieben Meistertitel sammelte Lothar Matthäus mit dem FCB, doch die erste als Kapitän ist immer etwas Besonderes. 1994 reckte er die Schale deshalb mit einem lauten Schrei in die Luft und gab ihr anschließend einen Kuss. Anschließend musste er drei Jahre warten, bis er die Schale zum zweiten und letzten Mal überreicht bekam.
Zum Abschied seiner siebenjährigen Zeit beim FCB durfte Thomas Helmer 1999 die Schale als Kapitän in Empfang nehmen. Es war sein dritter Titel mit dem Rekordmeister, jedoch sein einziger mit der Binde um den Arm. Auf seiner Ehrenrunde durch das Olympiastadion durfte das Objekt der Begierde dann natürlich nicht fehlen.
Der Titel 2001 war wohl einer der emotionalsten in der FCB-Historie. Am letzten Spieltag traf Patrick Anderson quasi mit dem Abpfiff zum 1:1 gegen den HSV und sorgte so dafür, dass Stefan Effenberg die Schale – wie im Jahr zuvor – mit einem lauten Schrei als Erster in die Höhe recken durfte.
Da ist das Ding! Vier seiner insgesamt acht Meistertitel holte Oliver Kahn als Spielführer (2003, 2005, 2006 und 2008). Über die Jahre hatte der Titan also eine enge Beziehung mit der Schale aufgebaut und guten Freunden gibt man nun mal ein Küsschen.
Mark van Bommel hat einen besonderen Platz in der Historie der FCB-Kapitäne, denn er ist der einzige ausländische Spieler, der dieses Amt bisher übernahm. 2010 wurde der Holländer dann auch zum einzigen nicht-deutschen Kapitän, der die Schale in die Hand bekam. Und die Tracht stand ihm wie einem waschechten Bayern!
Zum Rekordmeister geboren: Philipp Lahm war seit Franz Beckenbauer der erste Meister-Kapitän des FCB, der das Licht der Welt in München erblickte. Zwischen 2013 und 2017 nahm er insgesamt fünf Mal die Schale entgegen, womit er gemeinsam mit Klaus Augenthaler den Kapitäns-Rekord der Bundesliga hält. Seine acht Titel insgesamt sind ebenfalls Bestwert (gemeinsam mit Kahn, Schweinsteiger, Scholl und jetzt Ribéry).
Beim Titelgewinn 2018 waren zwei Kapitäne federführend. Manuel Neuer, der eigentliche Nachfolger von Philipp Lahm, stand bis zum Titelgewinn aufgrund von Verletzungen lediglich in drei Partien im Kasten. Der Welttorhüter wurde von Thomas Müller jedoch bestens vertreten. Das Duo formte die Mannschaft zu einer großen Einheit, die den Titel unangefochten verteidigen konnte.
2019 verteidigten die Bayern ihren Titel zum sechsten Mal in Folge. Aufgrund der langwierigen Verletzung in der Vorsaison war es Manuel Neuers erste komplette Spielzeit als Kapitän. Die Freude über die Schale war umso größer. In den Folgejahren bis 2021 durfte Neuer die Schale immer wieder entgegennehmen.
