Er hat so ziemlich jeden Olymp erklommen, den man als Fußballer besteigen kann. Völlig zu Recht wurde Bastian Schweinsteiger dementsprechend beim Verlesen der Aufstellung von den Bayern-Fans immer mit dem Zusatz Fußballgott versehen. Der gebürtige Oberbayer machte sich in seinen 17 Jahren beim FC Bayern mit zahlreichen Titeln und leidenschaftlichen Einsätzen zur Legende.
Im zarten Alter von 13 Jahren wechselte Schweinsteiger vom TSV 1860 Rosenheim an die Säbener Straße und bereits in den Jugendmannschaften des FCB sammelte er seine ersten Trophäen. Sowohl bei den A- als auch bei den B-Junioren durfte er erleben, wie man sich als Deutscher Meister fühlt. Mit 18 Jahren kam der Mittelfeldspieler dann folgerichtig zu seinem Profi-Debüt beim deutschen Rekordmeister und seine Titelsammlung wuchs stetig.
Sportliche und persönliche Entwicklung
In 500 Pflichtspielen stand Schweinsteiger für die Profis des FCB auf dem Rasen, erzielte dabei 68 Tore und feierte sage und schreibe über 20 Titel. Darunter acht Deutsche Meisterschaften, sieben DFB-Pokalsiege und je ein Erfolg bei der FIFA-Klub-WM, in der Champions League sowie im UEFA Supercup – damit ist er einer der verdientesten Spieler der Vereinshistorie. In all dieser Zeit durchlief der Triple-Sieger von 2013 nicht nur eine sportliche, sondern auch eine persönliche Entwicklung.
Zu Beginn seiner Karriere agierte die Nummer 31 auf der Außenbahn und setzte nicht nur mit seinem flinken und trickreichen Spiel Akzente. Auch seine Frisur bot ein ums andere Mal Hingucker. Mit den Jahren wurden die Haare grauer, aus Schweini wurde Schweinsteiger und Louis van Gaal versetzte den Kolbermoorer in die Mittelfeld-Zentrale, wo er zum unangefochtenen Denker und Lenker der Bayern wurde. Dieser Zug ebnete dem Strategen den Aufstieg in die Weltspitze. Auf dieser Position wurde Schweinsteiger nicht nur zum Sinnbild des Triples von 2013, sondern auch zum Triumph der deutschen Nationalmannschaft bei der WM 2014.
Immer wieder aufstehen
Gezeichnet von einem großen Kampf, in dem er sich wieder und wieder den Attacken der argentinischen Finalgegner entgegenstemmte, durfte er in Rio de Janeiro den begehrten WM-Pokal in den Armen halten. Der 121-fache Nationalspieler verkörperte seit eh und je die klassischen deutschen Tugenden und ist auch nach Rückschlägen immer wieder aufgestanden. So gehörten Verletzungen leider ebenso zu seiner Karriere wie Titel.
Für immer unvergessen wird auch sein verschossener Elfmeter im Finale dahoam 2012 gegen den FC Chelsea bleiben. Doch da „großen Erfolgen gehen oft große Niederlagen voraus“, wie Schweinsteigers ehemaliger Teamkollege Oliver Kahn immer sagte, kämpfte Deutschlands Fußballer des Jahres 2013 weiter und holte sich nur ein Jahr später im Finale von Wembley den begehrten Henkelpott. Drei Finalteilnahmen benötigte der ehemalige DFB-Kapitän, um endlich ans Ziel zu gelangen. Der Weg nach oben ist eben nicht einfach, aber Schweinsteiger hat ihn mehrfach gemeistert.
Themen dieses Artikels