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Franz Beckenbauer reckt einen Pokal in die Höhe

Franz Beckenbauer

Am Anfang stand eine Ohrfeige. Nur weil ein Spieler des Lokalrivalen TSV 1860 München dem 13-jährigen Franz Beckenbauer eine solche verpasste, schloss sich dieser nicht den Löwen an, sondern dem FC Bayern. Das war 1958 und es war der Beginn einer unvergleichlichen Karriere.

Seitdem hat Beckenbauer den FC Bayern geprägt wie kaum ein anderer. 1965 stieg er mit dem Klub in die Bundesliga auf, je vier Mal wurde er Deutscher Meister (1969, 1972-74) und Pokalsieger (1966, 1967, 1969, 1971), drei Mal Europapokalsieger der Landesmeister (1974-76), je einmal Europapokalsieger der Pokalsieger (1967) und Weltpokalsieger (1976). Alles mit dem FC Bayern.

Des „Kaisers“ Krönung

Der Weltmeistertitel 1974 war jedoch die Krönung des Kaisers. Seine Eleganz, seine scheinbare Schwerelosigkeit am Ball und seine Genialität trugen ihm diesen Beinamen ein. Nach 396 Bundesligaspielen mit 44 Toren verließ er 1977 den FC Bayern, um bei Cosmos New York und beim Hamburger SV seine Karriere ausklingen zu lassen.

Doch nun begann für den mehrmaligen deutschen Fußballer des Jahres (1966, 1968, 1974, 1976) eine zweite Laufbahn – zunächst als Teamchef der Nationalmannschaft, mit der ihm ein herausragendes Kunststück gelang: Nach 1974 als Spieler wurde er 1990 auch als Trainer Weltmeister. Dann führte ihn sein Weg zurück zum FC Bayern.

Rückkehr zum FC Bayern

Vom 28. Dezember 1993 bis 30. Juni 1994 sowie vom 29. April 1996 bis 30. Juni 1996 sprang er als Trainer beim Rekordmeister ein. Dabei holte er zwei Titel nach München: 1994 die Meisterschaft und 1996 den UEFA-Pokal. Bereits Ende 1991 war er zum Vizepräsidenten gewählt worden, seit 1994 führte er den FC Bayern schließlich als Präsident an (bis 2009). Als solcher hatte er maßgeblichen Anteil an weiteren großen Erfolgen des Vereins. Nach der Umwandlung des Vereins in eine Aktiengesellschaft (2002) war er auch Aufsichtsratsvorsitzender.

Verantwortung trug Beckenbauer aber nicht nur beim FC Bayern, sondern auch beim DFB. Dort wurde er 1998 zum Vize-Präsidenten gewählt und unter seiner Regie bewarb sich Deutschland erfolgreich für die WM 2006. Mit dem Kaiser als Chef des Organisationskomitees richtete Deutschland schließlich eine Weltmeisterschaft aus, die als „Sommermärchen“ in die Geschichte einging. Beckenbauer ist die unbestrittene Lichtgestalt des deutschen Fußballs. Und wenn er einen Kaiser-Thron hätte, dann stünde dieser in der Säbener Straße.

Am 7. Januar 2024 verstarb Beckenbauer im Alter von 78 Jahren in seiner Wahlheimat Salzburg.

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