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Goldene Jahre

Im Aufstiegsjahr (1964/65) betrat ein Trio die Bühne des FC Bayern, das zum Glücksfall für den Bundesliga-Neuling werden sollte: Torwart Sepp Maier und Libero Franz Beckenbauer kamen aus der eigenen Jugend, der ebenso junge Mittelstürmer Gerd Müller wechselte vom TSV Nördlingen an die Säbener Straße. Jeder Einzelne von ihnen wurde auf seiner Position zum Besten der Welt - und gemeinsam bildeten sie die goldene Achse des FC Bayern. Unterstützt von Mitspielern wie dem bissigen Kapitän Werner Olk, dem Athleten Franz Bulle Roth und dem unermüdlichen Hans-Georg Katsche Schwarzenbeck eroberten sie den deutschen und internationalen Fußball.

Das erste Bundesligajahr (1965/66) schloss das junge Bayern-Team auf einem hervorragenden dritten Platz ab, im DFB-Pokal triumphierten die Münchner und gewannen ein Jahr später (1967) mit dem Europapokal der Pokal-Sieger (1:0 gegen die Glasgow Rangers) den ersten Europapokal der Klubgeschichte. 1969 folgte der lang ersehnte Meistertitel, maßgeblich geprägt vom strengen Trainer Branko Zebec, der aus Tschik Cajkovskis angriffslustigen Fußball-Romantikern kühle Taktiker machte. Mit dem DFB-Pokal-Sieg machten die Bayern sogar das erste Double der Vereinsgeschichte perfekt.

Nächster wichtiger Schritt für den FC Bayern, seit 1970 mit Trainer Udo Lattek, war der Umzug vom Grünwalder Stadion ins neue Olympiastadion. Am 28. Juni 1972 trug der FCB sein erstes Heimspiel im Olympiastadion aus. Sie siegten 5:1 gegen Schalke 04, feierten ihre dritte Meisterschaft und spielten dabei die Rekordeinnahme von 1,2 Millionen D-Mark ein. Damit war das Fundament für eine große sportliche und wirtschaftliche Zukunft des FC Bayern gelegt. Nebenbei gelangen Gerd Müller in dieser Bundesliga-Saison 40 Tore - ein Rekord für die Ewigkeit.

Könige Europas

Es folgten zwei weitere Meistertitel (1973, 1974) - und der erste totale Fußball-Triumph: der Triumph im Europapokal der Landesmeister (1974) in einem dramatischen Finale gegen Atlético Madrid in Brüssel. Katsche Schwarzenbeck erzielte eine Minute vor Ende der Verlängerung das 1:1 und erzwang damit ein Wiederholungsspiel. Dieses gewannen Beckenbauer & Co. mit 4:0 (Tore: 2x Uli Hoeneß, 2x Gerd Müller).

Im gleichen Jahr gewann die deutsche Nationalmannschaft den WM-Titel. Beim 2:1-Sieg im Finale im Münchner Olympiastadion gegen Holland standen sechs Bayern auf dem Platz (Maier, Beckenbauer, Schwarzenbeck, Breitner, Hoeneß, Müller), zwei schossen auch die Tore: Breitner mit einem Elfmeter und Müller mit einem unvergessenen Drehschuss.

Während die Bayern in der Bundesliga eine Auszeit nahmen, schafften sie international das Euro-Triple: Auch 1975 (2:0 gegen Leeds in Paris, Tore durch Roth und Müller) sowie 1976 (1:0 gegen St. Etienne in Glasgow, Tor durch Roth), beide Male unter Trainer Dettmar Cramer, gewannen die Münchner den Europapokal der Landesmeister, 1976 zudem den Weltpokal (0:0 und 2:0 gegen Belo Horizonte). Es waren die letzten ganz großen Titel dieses Jahrhunderts.

Es folgten Jahre der Veränderungen, Jahre ohne Titel. 1977 verabschiedete sich Franz Beckenbauer vom FC Bayern und wechselte in die US-Profi-Liga zu Cosmos New York. Nur ein Jahr später folgte ihm Gerd Müller über den großen Teich, sein Ziel waren die Fort Lauderdale Strikers.

Die Ära Hoeneß beginnt

Wendepunkt war 1979, als Uli Hoeneß im Alter von 27 Jahren, das Amt des Managers übernahm. Der FC Bayern litt zu diesem Zeitpunkt unter einer Schuldenlast von sieben Millionen D-Mark (etwa 3,6 Mio. Euro). Der Jahresumsatz lag bei 12 Millionen (6,1 Millionen Euro). Doch das sollte sich schnell ändern. Auf dem Rasen begann zudem mit Trainer Pal Csernai, der im März 1979 Gyula Lorant ablöste, auch sportlich die Renaissance.

Alle Pokale stehen auf der „Via Triumphalis“ im FC Bayern Museum

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