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Unstete Zeiten

Die 90er Jahre waren ein Jahrzehnt ständiger Unruhe. Durch die neuen Privat-Medien entstand ein anderes, nicht immer sportgerechtes Interesse am Fußball und seinen Stars - ein Grund, dass der FC Bayern einerseits als Dreamteam andererseits als FC Hollywood tituliert wurde. Eine positive Wirkung zumindest hatte das übersteigerte mediale Interesse: Nie zuvor waren so viele Zuschauer ins Stadion geströmt und nie zuvor hatte man so viele Spielertrikots verkauft. Die Wechselhaftigkeit dieses Jahrzehnts wird durch acht Trainerwechsel dokumentiert.

Im Oktober 1991 musste Heynckes Abschied nehmen, der ehemalige Bayern-Profi Sören Lerby löste ihn ab. Doch das Team kam nicht auf die Beine. Als sogar zwischenzeitlich der Abstieg drohte, nahm im März 1992 Erich Ribbeck Lerbys Platz ein. Franz Beckenbauer und Karl-Heinz Rummenigge hatten sich inzwischen als Helfer in der Not zur Verfügung gestellt: Sie wurden Vize-Präsidenten des FC Bayern. In der Winterpause 1993/94 sprang der Kaiser sogar als Trainer ein und führte die Mannschaft zur Meisterschaft.

Trapattoni, Rehhagel, Hitzfeld

Es folgte Trap. Giovanni Trapattoni, geliebt von Spielern und Medien, hatte aber nicht den gewünschten Erfolg. Lediglich der sechste Platz sprang in der Saison 94/95 heraus, dazu das Europacup-Aus im Halbfinale gegen Ajax Amsterdam. Und im Sommer 1995 übernahm Otto Rehhagel. Und mit ihm Stars wie Klinsmann, Herzog und Sforza. Doch obwohl Rehhagel die Mannschaft ins Endspiel des UEFA-Pokals führte, musste er in der Rückrunde gehen - trotz denkwürdiger Partien im Halbfinale gegen den FC Barcelona. Nach einem 2:2 im Olympiastadion  wurde das Rückspiel im Estadio Camp Nou zum Triumphzug: Babbel und Witeczek trafen zum 2:1-Sieg. Beckenbauer, seit Herbst 1994 Bayern-Präsident, war es, der dann in den Finalspielen an der Seitenlinie stand. Das 2:0 und das 3:1 gegen Girondins Bordeaux bedeuteten den ersten Titelgewinn in diesem Wettbewerb - Deutscher Meister aber wurde, wie schon im Vorjahr, Borussia Dortmund.

Und dann kam wieder Trapattoni. Zwei weitere Jahre als Bayern-Trainer, zwei Titel: Meister 1997, Pokalsieger 1998. Als der Maestro ging, verneigte sich eine ganze Stadt. Vor allem mit seiner Brandrede, die innerhalb kürzester Zeit Kultstatus erlangte („Flasche leer“, „Struuunz“), hatte er die Herzen der Fans erobert.

Die 'Mutter aller Niederlagen'

Abgelöst wurde Trap von einem anderen Gentleman, denn es kam Ottmar Hitzfeld, der die Vitrinen an der Säbener in den folgenden Jahren um einige Trophäen erweitern sollte. Der General legte ein beinahe perfektes erstes Jahr (1998/99) hin: Gewinn der 15. Meisterschaft, DFB-Pokal-Finale und Champions-League-Finale erreicht. Dass es in Barcelona gegen Manchester United nicht reichte, dass der schon sicher geglaubte Europacup binnen weniger Sekunden in der Nachspielzeit verloren ging (1:2) - es war eine bittere Erfahrung, diese „Mutter aller Niederlagen“. Ebenso wie die anschließende Niederlage im Pokalfinale gegen Werder Bremen: 1:1 stand es nach der regulären Spielzeit und der Verlängerung, im anschließenden Elfmeterschießen zog man mit 4:5 den Kürzeren. Doch das war nur der Anfang der Ära Hitzfeld.

Jedes Jahrzehnt des FC Bayern im Detail – im FC Bayern Museum

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