Die erste Dekade des neuen Jahrtausends brachte Steigerungen in jeder Hinsicht mit sich: sechs nationale Titel, davon fünf im Double mit dem DFB-Pokal. Einige Entscheidungen, darunter der Gewinn der Champions League 2001, kamen auf besonders dramatische Weise zustande. 2002 wurde der Klub in eine Aktiengesellschaft umgewandelt, später folgte der Bau der vereinseigenen Allianz Arena und der Umbau des Vereinsgeländes.
Nach der dramatischen Niederlage gegen ManU im 99er-Finale hatte sich die Mannschaft um Oliver Kahn, Stefan Effenberg und Giovane Elber im Jahr 2000 besonders viel vorgenommen. Das bekam Anfang 2000 insbesondere „Lieblingsgegner“ Real Madrid in der CL-Zwischenrunde zu spüren. Innerhalb von acht Tagen schenkten die Bayern den „Königlichen“ gleich acht Tore ein (4:2 im Bernabeu-Stadion, 4:1 im Olympiastadion). Im Halbfinale trafen die beiden Dauerrivalen erneut aufeinander. Real rächte sich für die zwei Klatschen und stoppte die „Roten“. Aufgrund des 2:0-Erfolgs im Hinspiel reicht den Madrilenen eine 1:2-Niederlage in München zum Finaleinzug.
Titel gab es für den FC Bayern dennoch. In der Meisterschaft fing das Team von Trainer Hitzfeld auf der Zielgeraden noch Bayer Leverkusen ein. Die Werkself verlor am letzten Spieltag ausgerechnet gegen Absteiger Unterhaching und bescherte dem Rekordmeister in letzter Sekunde doch noch überraschend den Titel. Im DFB-Pokal nahm der FCB süße Rache an Werder Bremen. Nach der Final-Niederlage im Elfmeterschießen im vergangenen Jahr, besiegte man nun die Nordlichter glatt mit 3:0 und sicherte sich in der Spielzeit 1999/2000 zum dritten Mal in der Vereinsgeschichte das Double. Oliver Kahn wird zum Spieler des Jahres gewählt.
'Titan' Kahn
Die Saison 2000/01 werden wohl alle Fans niemals vergessen. Zwar war im DFB-Pokal bereits in der zweiten Runde beim FC Magdeburg Endstation, doch in der Meisterschaft lag man nach 34 Spieltagen erneut ganz vorne. Wieder war es eine äußerst knappe Entscheidung. Am letzten Spieltag sorgte Patrik Andersson mit einem Freistoßtor in der Nachspielzeit beim Hamburger SV für das entscheidende Meistertor. Kurios: Beim unmittelbaren Verfolger Schalke 04 war bereits Schluss und man feierte bereits den Titelgewinn...bis Andersson traf.
Mit diesem Motivations-Rückenwind reiste man am Vortag des 23. Mai 2001 zum Champions-League-Endspiel gegen den FC Valencia nach Mailand. Es sollte die Krönung des Jahres der Revanche werden. Zunächst hatte man im Viertelfinale Manchester United ausgeschaltet, dann im Halbfinale Real Madrid. Im Endspiel avancierte Oliver Kahn zum Titanen. Drei Strafstöße parierte der Keeper im Elfmeterschießen und sicherte beim 5:4-Erfolg (1:1, 0:1) n.E. den Gewinn des Champions-League-Pokals. Nach einem Vierteljahrhundert war der Henkelpott endlich wieder in München!
Auch in der anschließenden Saison 2001/02 blieb der FC Bayern nicht ohne Titel. Zwar belegte man hinter Dortmund und Leverkusen nur den dritten Platz in der Bundesliga und scheiterte im DFB-Pokal mit 0:2 n.V. im Halbfinale an Schalke 04, doch dank des Treffers von Sammy Kuffour beim 1:0-Sieg gegen Boca Juniors Buenos Aires kam im November 2001 der Weltpokal nach 1976 zum zweiten Mal in die bayerische Landeshauptstadt. In der Champions League scheiterte man im Viertelfinale an Real Madrid.
„Kahn, Kahn, Die BAYERN!“ Der Champions League-Triumph im FC Bayern Museum
Themen dieses Artikels