Zur Saison 2013/14 trat der spanische Erfolgscoach Pep Guardiola die Nachfolge von Heynckes an. Seine Handschrift prägte den FC Bayern, der in den folgenden drei Jahren auf dem Spielfeld äußerst dominant auftreten und sich in der internationalen Top-Klasse etablieren sollte. Sieben Titel gewann der FCB unter Guardiola, der ganz große Triumph blieb jedoch aus. Drei Mal in Folge war im Halbfinale der Champions League Endstation.
Guardiola legte furios los. Im August gewann sein Team - als erster deutscher Vertreter - den UEFA Super Cup. Im Elfmeterschießen setzten sich die Münchner gegen den FC Chelsea mit 5:4 durch. Zuvor hatte es nach 90 Minuten 1:1 und nach 120 Minuten 2:2 gestanden. Das Kalenderjahr 2013 schlossen die Münchner dann bei der FIFA Klub-Weltmeisterschaft in Marokko erfolgreich ab. Im Endspiel setzten sie sich mit 2:0 gegen Raja Casablanca durch.
In der Bundesliga übertraf der FCB die (eigene) Rekordsaison des Vorjahres. Schon am 27. Spieltag - so früh wie nie zuvor - stand der Klub als Deutscher Meister fest. Es war die erste März-Meisterschaft in der BL-Geschichte. Im DFB-Pokalfinale setzten sich die Münchner gegen Dortmund nach Verlängerung mit 2:0 durch - und das zehnte Double der Klubgeschichte war perfekt. In der Champions League allerdings musste man sich im Halbfinale Real Madrid (0:1, 0:4) geschlagen geben.
Schweinsteiger sagt Goodbye
Ähnlich verlief die folgende Saison (2014/15). Trotz vieler Verletzungen dominierten die Bayern die Bundesliga und wurden erneut souverän Meister. In den Pokal-Wettbewerben war jedoch zweimal im Halbfinale Endstation: Im DFB-Pokal gegen Dortmund (1:3 n.E.), in der Champions League gegen den FC Barcelona (0:3,3:2).
Im Juli 2015 endete eine Ära an der Säbener Straße. Nach 17 Jahren, 20 Titeln und 500 Pflichtspielen verließ Bastian Schweinsteiger seinen FC Bayern in Richtung Manchester United. In München marschierte die Mannschaft aber unbeeindruckt weiter und stellte mit zehn Siegen in den ersten zehn Bundesligaspielen einen neuen Startrekord auf. Robert Lewandowski sicherte sich im September durch fünf Tore innerhalb von nur neun Minuten gegen Wolfsburg einen Eintrag in den Geschichtsbüchern. Am Ende stand die vierte Meisterschaft in Folge - das hatte noch nie ein deutsches Team geschafft. Mit nur 17 Gegentoren stellte der FCB zudem einen neuen Defensivrekord in der Bundesliga auf.
In der Champions League erreichten die Bayern zum fünften Mal in Folge das Halbfinale (Vereinsrekord). Diesmal hieß der Gegner Atlético Madrid. Die Bayern dominierten dieses Duell - und schieden dennoch aus. Nach einem 0:1 in Madrid und einem 2:1 in München war aufgrund der Auswärtstorregel wieder Endstation. Mit dem Gewinn des DFB-Pokals (4:3 i.E. gegen Dortmund) verabschiedete sich Pep Guardiola schließlich aus München.
Ancelotti übernimmt, Hoeneß folgt Hopfner
Im Juli begann mit Carlo Ancelotti ein neues Kapitel an der Säbener Straße. Der italienische Erfolgscoach, der unter anderem drei Mal die Champions League gewann, bekam zum Dienstantritt gleich seine Lederhosn und holte im ersten Pflichtspiel sofort einen ersten Titel: Mit 2:0 setzte sich der Deutsche Meister im Supercup gegen Vizemeister Borussia Dortmund durch.
Auszeichnungen gab es zudem für Jérôme Boateng (Deutschlands Fußballer des Jahres 2016) und Manuel Neuer, der zum vierten Mal zum Welttorhüter gewählt wurde. Bejubelt wurde zudem die Rückkehr von Uli Hoeneß, der nach seiner Haftstrafe mit überragender Mehrheit (98,5 Prozent) wieder zum Präsidenten gewählt wurde. Gleichzeitig verabschiedete sich Karl Hopfner nach 35 Dienstjahren beim FC Bayern in verschiedenen Funktionen (Geschäftsführer, Finanzvorstand, erster Vizepräsident und zuletzt Präsident) in den wohlverdienten Ruhestand.
Sportlich strebten die Bayern unaufhaltsam der fünften Meisterschaft in Folge entgegen. Vier Spieltage vor Saisonende machten sie den Rekordtitel perfekt. Die übrigen beiden Wettbewerbe endeten jedoch mit Enttäuschungen. Im DFB-Pokal-Halbfinale musste man sich Dortmund knapp geschlagen geben (2:3), in der Champions League hieß die Endstation im Viertelfinale Real Madrid. Trotz Personalsorgen und Platzverweisen in beiden Partien hatten die Münchner die Königlichen am Rande einer Niederlage, mussten sich nach einem 1:2 in München aber im Rückspiel in Madrid nach Verlängerung mit 2:4 geschlagen geben. Der Schiedsrichter spielte dabei mit Fehlentscheidungen eine nicht unwesentliche Rolle.
Lahm und Alonso sagen Servus
Bei der Meisterfeier Ende Mai ließen es die Münchner dennoch krachen - und zwei Münchner besonders hochleben. Denn FCB-Kapitän Philipp Lahm - nach 22 Jahren im FCB-Trikot – und Xabi Alonso beendeten ihre weltmeisterlichen Karrieren. „Das war alles wie ein Traum“, sagte Lahm.
Mit der Eröffnung des neuen Leistungszentrums FC Bayern Campus rüstete sich der FC Bayern im August 2017 für die kommenden Jahrzehnte. „Dieser Campus soll ein weiteres Fundament für die Zukunft des FC Bayern sein, ein weiteres Markenzeichen unseres Klubs“, sagte Uli Hoeneß zu dem 70 Millionen Euro teuren Projekt im Münchner Norden, in Sichtweite der Allianz Arena.
An der Säbener Straße, wo Ende Juli 2017 mit Hasan Salihamidzic ein neuer Sportdirektor die Arbeit aufnahm, begann die neue Saison derweil mit einem weiteren Titel. Im Supercup setzte sich der Rekordmeister, verstärkt unter anderem durch den kolumbianischen WM-Torschützenkönig James Rodríguez, erneut gegen Dortmund durch. Diesmal hieß es nach Elfmeterschießen 7:6 (2:2, 1:1). Es war der sechste Erfolg in diesem Wettbewerb, wodurch der FCB zum alleinigen Rekordsieger wurde.
Heynckes' Rückkehr
Allerdings geriet nach und nach Sand ins bayerische Getriebe, was sich in Spielweise und Ergebnisse niederschlug. Nach einem 0:3 in der Champions League bei Paris Saint-Germain zogen die Verantwortlichen daher Konsequenzen. Carlo Ancelotti musste gehen. Sein Nachfolger wurde ein Altbekannter: Jupp Heynckes. Der Triple-Coach übernahm die Mannschaft bis Saisonende. Und seine vierte Amtszeit als Bayern-Trainer sollte sich lohnen.
Unter der Leitung von Heynckes fand der Rekordmeister schnell zu alter Stärke sowie an die Spitze der Bundesliga zurück und sicherte sich bereits am 29. Spieltag die Deutsche Meisterschaft. In der Champions League hatten die Münchner nach zwei hart umkämpften Duellen im Halbfinale das Nachsehen gegen Real Madrid. Zudem blieb der Trainer-Legende im letzten Saisonspiel ein weiterer Titel zum Abschied verwehrt: Im Endspiel des DFB-Pokals mussten sich die Münchner Eintracht Frankfurt mit 1:3 geschlagen geben.
Kovač schafft mit Double-Gewinn Einzigartiges
Heynckes‘ Nachfolger stand schon länger fest: Der ehemalige Bayern-Profi Niko Kovač, der dem FCB wenige Monate zuvor noch als Frankfurt-Trainer im Pokalfinale gegenübergestanden hatte, startete perfekt in seine Amtszeit und feierte im ersten Pflichtspiel den ersten Titel. Gegen die Frankfurter Eintracht holten Lewandowski und Co. durch einen klaren 5:0-Erfolg den dritten Supercup-Sieg in Folge.
Auch sonst verlief die Saison 2018/19 sehr erfolgreich. Nur in der Champions League lief es nicht wie gewünscht und der FC Bayern musste das frühe Aus im Achtelfinale gegen den späteren Titelgewinner Liverpool verkraften. Im Pokalfinale waren die Münchner dieses Mal erfolgreich und setzten sich mit 3:0 gegen RB Leipzig durch. In der Bundesliga gab es ein Herzschlag-Finale. Am letzten Spieltag sicherten sich die Münchner mit einem 5:1-Sieg, abermals gegen Eintracht Frankfurt, den Bundesliga-Titel. Nachdem Kovač bereits als Aktiver im Jahr 2003 das Double mit den Bayern gefeiert hatte, gelang ihm dieses Kunststück nun auch als Trainer – ein Novum im deutschen Fußball! Außerdem feierten an diesem 34. Spieltag drei Bayern-Legenden einen großartigen Abschied. Rafinha (8 Jahre FCB), Arjen Robben (10 Jahre FCB) und Franck Ribéry (12 Jahre FCB) liefen letztmals in der Allianz Arena auf und wurden vom Publikum gebührend geehrt. „Das ist ein spezieller Moment“, meinte der Franzose sichtlich gerührt.
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