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Das Awareness-Konzept des FC Bayern München

Hintergrund & Entstehungsgeschichte

Der FC Bayern München hat gemeinsam mit Vertreter*innen aus der Südkurve sowie dem unter der Trägerschaft der AWO München Stadt stehenden Fanprojekt München ein Awareness-Konzept erarbeitet. Ziel von OBACHT ist es, in den Spielstätten des FC Bayern München eine Kultur des Hinsehens zu schaffen und den Besuch der Heimspiele seiner Mannschaften noch sicherer zu gestalten. Der bayerische Begriff OBACHT steht bei dieser Initiative dafür, dass man aufeinander achtgibt, aufeinander schaut, sich gegenseitig unterstützt und respektiert - und dass Hilfe zur Stelle ist, sollten Besucher*innen diese benötigen. Wir erkennen damit an, dass eine Auseinandersetzung mit grenzüberschreitendem und diskriminierendem Verhalten auch beim FC Bayern München allgegenwärtig und unabdingbar sein muss.

Position des FC Bayern München

Grenzüberschreitendes, übergriffiges und diskriminierendes Verhalten wird beim FC Bayern München nicht toleriert. Wir wollen unsere Mitglieder, Fans und Mitarbeitenden ermutigen, hinzusehen und zuzuhören, aufzustehen, zu diskutieren und zu widersprechen – zu helfen und füreinander einzustehen. Respekt und Toleranz sind wichtige Werte des Sports, die wir fördern und für die wir uns einsetzen wollen. Wir wollen eine Kultur des Hinsehens schaffen.

Der FC Bayern München positioniert sich aufgrund seiner Geschichte, seiner Werte und seiner gesellschaftlichen Verantwortung klar und deutlich für Vielfalt, Weltoffenheit und Toleranz. Wir stehen mit all unseren Mannschaften, all unseren Spieler*innen aus den unterschiedlichsten Nationen, mit all unseren Fans, Mitgliedern, Mitarbeitenden, Partner*innen und Freund*innen für eine Welt, in der Diskriminierung, Rassismus, Hass, Ungerechtigkeit, Intoleranz und Gewalt keinen Platz haben. Hierfür engagiert sich der FC Bayern mit konkreten Aktionen und Initiativen gegen Diskriminierung aller Art. Wer sich dem verschließt, ist bei uns eindeutig beim falschen Verein.

Der Verein tritt verfassungs- und fremdenfeindlichen sowie antidemokratischen Bestrebungen und jeder weiteren Form von diskriminierenden oder menschenverachtenden Einstellungen, insbesondere aufgrund der Nationalität, der Religion, des Geschlechts, des Alters, der sexuellen Identität oder einer Behinderung entschieden entgegen. Dies gilt ebenso für jede Form von Gewalt, unabhängig davon, ob sie körperlicher oder seelischer Art ist. Der Verein bietet Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen unabhängig von Herkunft, Hautfarbe, Glaube, Geschlecht, sexueller Orientierung und sozialer Stellung eine sportliche und wertebasierte Heimat.

Wir halten zusammen. Wir sind ein Verein, eine Gemeinschaft, wir funktionieren als Team.

Wichtige Begriffe

Um grenzüberschreitendes Verhalten erkennen zu können und angemessene Handlungsmöglichkeiten dagegen zu entwickeln, sollte man zunächst über einige wichtige Begriffe sprechen:

Awareness

Awareness (aus dem Englischen = Bewusstsein, Aufmerksamkeit) beschreibt eine Möglichkeit, auf Diskriminierung und Privilegien aufmerksam zu machen und Menschen, die Grenzüberschreitungen erlebt haben, in ihrem Umgang damit zu unterstützen.

„To be aware“ heißt bewusst/sensibel zu sein – hinzuschauen, zu benennen und zu unterstützen, wenn es Bedarf gibt. Awareness bedeutet, einen rücksichtsvollen, verantwortungsbewussten und solidarischen Umgang miteinander zu schaffen und zu pflegen. 

Definitionsmacht & Parteilichkeit

Welche Handlungen eine persönliche Grenze überschreiten und wann somit ein Übergriff oder eine Diskriminierung beginnt, bestimmt immer die betroffene Person und darf nicht in Frage gestellt werden. Alle Handlungsschritte werden nur in Absprache mit der betroffenen Person getätigt. Im Sinne des betroffenenzentrierten Ansatzes beziehen wir hier ganz klar Stellung und solidarisieren uns mit der betroffenen Person.

Diskriminierung

Diskriminierung ist jede Form der ungerechtfertigten Benachteiligung oder Ungleichbehandlung von einzelnen Personen oder Gruppen oder Gewalt gegenüber diesen aufgrund verschiedener wahrnehmbarer beziehungsweise nicht unmittelbar wahrnehmbarer Merkmale. Wahrnehmbar sind zum Beispiel Alter, Behinderung oder ethnische Zuschreibung aufgrund von Migrationshintergrund, Sprache, Geschlecht oder Hautfarbe. Nicht unmittelbar wahrnehmbar sind beispielsweise Weltanschauung, Religion oder sexuelle Orientierung. Im Glossar werden nur einige häufig vorkommende Formen von Diskriminierung genauer definiert.

Ziele & Zielgruppe

In den Spiel- und Vereinsstätten des FC Bayern München sollen sich alle Spieler*innen, Fans, Zuschauer*innen und Mitarbeiter*innen wohl und sicher fühlen. Wir wollen Orte für alle schaffen und eine Kultur des Hinsehens fördern. In diesem Zuge erwarten wir von allen Besucher*innen, Vereinsmitgliedern, Spieler*innen, Mitarbeiter*innen und Fans, diese Haltung als Teil unseres Vereins zu akzeptieren. So soll ein sichereres Stadionerlebnis für alle Menschen, unabhängig von ihrer Herkunft, Religion, Identität, ihrer sexuellen Orientierung oder ihres Geschlechts, möglich gemacht werden.

Jede Form von Diskriminierung kann auch eine strukturelle Dimension haben. Diskriminierung ist nicht immer so offensichtlich wie eine Beleidigung, muss nicht beabsichtigt sein und ist doch für die betroffenen Personen potenziell schmerzhaft und beeinträchtigt das Leben dieser Person im Negativen.

Wir stehen an der Seite von allen, die von grenzüberschreitendem und diskriminierendem Verhalten betroffen sind. Die Definition von grenzüberschreitendem Verhalten und Diskriminierung unterliegt der betroffenen Person, da diese auch ihre eigenen Grenzen festlegt.

Awareness ist ein Schritt zur Besserung und betrifft nicht nur die anderen, sondern auch uns selbst. Wir sehen es als unsere Aufgabe an, auf diese Haltung aufmerksam zu machen und sie zu vermitteln. Der FC Bayern übernimmt Verantwortung für das, was in unserem Einflussbereich geschieht.

Unser Awareness-Konzept OBACHT soll einen Rahmen schaffen, die Spiel- und Vereinsstätten des Vereins sicherer zu gestalten und daher

  • Orientierung im Umgang mit Beobachtungen und inakzeptablem Verhalten bieten
  • Hilfestellungen und Anlaufstellen kommunizieren
  • Aufmerksamkeit für das Thema und eine Kultur des Hinsehens erzeugen
  • OBACHT ist für alle da. Es wird nicht gefordert, die Art der Diskriminierung einordnen oder benennen zu können, jede Grenzüberschreitung wird beachtet. Jede*r, der sich aus egal welchem Grund unsicher oder unwohl fühlt, kann sich über das Scannen der QR-Codes oder per Telefon an OBACHT wenden.

Ziel des Vereins ist es, mittels dieses Konzeptes das Erlebnis eines Mia-san-mia-Gefühls zu ermöglichen. Dieses wird in dem Zusammenhang als das Erleben eines positiven Selbstwertgefühls im Kollektiv verstanden - für das es unabdingbar ist, den Menschen das Gefühl zu vermitteln, so willkommen zu sein, wie sie sind.

Die (Wieder-)herstellung der Sicherheit und Selbstbestimmung der betroffenen Person ist die Grundlage aller weiteren Schritte.

Unser Handlungskonzept: OBACHT!

Awareness-Arbeit steht auf drei Säulen: Haltung, Prävention und Intervention. Diese drei Säulen von Awareness bedingen sich, sind dynamisch und passen sich fortlaufend der Zeit und der Situation an. Sie beinhalten eine (ständige) (Selbst-)Reflexion. Damit gemeint ist, dass eine wiederkehrende Überarbeitung und Anpassung des Konzeptes an die aktuellen Gegebenheiten nötig sind.

Haltung

Grenzüberschreitendes, übergriffiges und diskriminierendes Verhalten wird beim FC Bayern München nicht toleriert. Wir wollen unsere Mitglieder, Fans und Mitarbeitenden ermutigen, hinzusehen und zuzuhören, aufzustehen, zu diskutieren und zu widersprechen – zu helfen und füreinander einzustehen. Respekt und Toleranz sind wichtige Werte des Sports, die wir fördern und für die wir uns einsetzen. Jegliche Grenzüberschreitung und Missachtung unserer Werte wird verfolgt.    

Siehe hierzu auch: Position des FC Bayern 

Prävention

Im Rahmen von Workshops und regelmäßigen Treffen des AK Awareness werden Projekte und Aktionen, welche beispielsweise der Bekanntmachung der Anlaufstelle dienen sollen, geplant und besprochen. Durch Präventionsmaßnahmen, das Verankern der Haltung, Information und Bildung, aber auch weitere, etwa infrastrukturelle Maßnahmen, soll grenzüberschreitendes Verhalten vermindert werden.

Intervention & OBACHT als Anlaufstelle

Intervention beschreibt alle Maßnahmen, die einen Eingriff in eine konkrete Situation bedeuten - insbesondere wird hier über das konkrete Handeln des OBACHT-Teams am Spieltag gesprochen und die Abläufe genauer beschrieben.

Zusammensetzung des OBACHT-Teams

Am Heimspieltag wird die Awareness-Arbeit unter dem Namen OBACHT vom Kriseninterventionsteam München (KIT-München) des ASB (Arbeiter-Samariter-Bund) übernommen. Der FC Bayern München beauftragt das KIT, der Verein ist den Mitarbeitenden des KITs gegenüber aber nicht weisungsbefugt.  Fälle werden sicher und anonym behandelt. Wenn im Folgenden vom OBACHT-Team die Rede ist, sind hierbei immer die Mitarbeitenden des KIT München gemeint, die am Spieltag für betroffene Personen da sind. Die Einsatzkräfte sind an Ihrer Dienstkleidung erkenntlich. 

Kontakt zum OBACHT-Team am Spieltag

Die betroffene oder auch eine beobachtende Person kann sich über standortbezogene QR-Codes direkt an das OBACHT-Team wenden. Die QR Codes befinden sich auf Plakaten, die überall in der Spielstätte verteilt sind. Die QR-Codes sind 2 Stunden vor Veranstaltungsbeginn und 45 Minuten danach aktiv. Mit dem Scannen des QR-Codes öffnet sich ein Chat, eine Verbindung zum OBACHT-Team wird hergestellt und der Standort des Plakates wird übermittelt. Es besteht auch die Option telefonisch Kontakt aufzunehmen. Das OBACHT-Team tritt mit der betroffenen Person über den Chat in Kontakt. Neben den QR-Codes kann das OBACHT-Team bei den Spielen in der Allianz Arena auch über die Allianz Arena-App kontaktiert werden.

Ablauf nach einer Meldung am Spieltag

Das OBACHT-Team sucht den Ort der Meldung auf und spricht die betroffene Person an, sobald sich diese zu erkennen gibt. Was im Folgenden passiert, bestimmt immer nur die betroffene Person, das OBACHT-Team steht ihr zur Seite und unterstützt sie im Umgang mit der Situation Alle weiteren Maßnahmen und deren eventuelle Folgen werden mit ihr abgesprochen.

Mögliche Maßnahmen, die das OBACHT-Team auf Wunsch der und gemeinsam mit der betroffenen Person treffen könnte, wären zum Beispiel:

  • Rückzug in den Safer Space
  • über das Erlebte sprechen
  • Entfernen der grenzüberschreitenden Person (gemeinsam mit dem Ordnungsdienst)
  • gemeinsam zurück zum Platz / der Bezugsgruppe finden
  • gemeinsam das Stadion verlassen / den Heimweg antreten / ein Taxi rufen

Safer Space / Rückzugsraum

Der Safer Space bietet eine sicherere und ruhigere Umgebung für Gespräche oder um zur Ruhe zu kommen. Er kann auf Wunsch der betroffenen Person gemeinsam mit dem OBACHT-Team aufgesucht werden. Der genaue Ort ist zum Schutz der betroffenen Personen nicht öffentlich.

Weitere Betreuung nach dem Spieltag / Nachsorge

Jeder betroffenen Person wird nach dem ersten Kontakt am Spieltag eine Nachbetreuung angeboten. Die Annahme dieses Angebotes und damit die Weitergabe persönlicher Daten liegt in der Entscheidungsgewalt der betroffenen Person, diese muss aktiv zustimmen. Das OBACHT-Team übernimmt oder vermittelt diese Weiterbehandlung unabhängig vom FC Bayern München.

Kontakt außerhalb des Spieltags

Außerhalb des Spieltages kann sich ebenfalls an OBACHT anonym gewendet werden.

 

 

Diese E-Mail-Adresse wurde eigens und ausschließlich für diesen Zweck eingerichtet. Alle darin übermittelten Informationen und Anliegen werden selbstverständlich vertraulich behandelt und von einer zum Thema Awareness geschulten Person des Team Sustainability gelesen.

GRUNDSÄTZE DER AWARENESS-ARBEIT

Betroffenenzentriertheit

Das OBACHT-Team arbeitet betroffenenzentriert. Dies bedeutet, dass die betroffene Person im Zentrum der Arbeit steht und das OBACHT-Team sich ihren Bedürfnissen anpasst. Weitere Schritte werden nur in Absprache mit der betroffenen Person getätigt.

Vertraulichkeit, Anonymität & Transparenz

Gespräche zwischen betroffener Person und dem OBACHT-Team sind vertraulich. Generell bleiben Inhalt von Vorfällen und Gesprächen sowie die Identität einer Person so anonym wie möglich. Wenn die Situation eine Abkehr von diesen Grundsätzen erfordert, zum Beispiel um den Wunsch einer betroffenen Person nach Konsequenzen zu entsprechen, wird dies der betroffenen Person transparent gemacht.

Beschuldigte Person / Konsequenzen

Auch hier wird nach den Wünschen der betroffenen Person gehandelt. Das OBACHT-Team unterliegt keiner Weisungsgebundenheit gegenüber dem FC Bayern, kann aber weitere Stellen hinzuziehen, in erster Instanz insbesondere den Ordnungsdienst des FC Bayern München. Der Ordnungsdienst des FC Bayern München hat das Hausrecht in der Allianz Arena und kann somit auf Wunsch der betroffenen Person Situationen regeln, zum Beispiel auch Personen des Stadions verweisen sowie gegebenenfalls weitere Einsatzkräfte - auf Wunsch und nur nach ausdrücklicher Zustimmung der betroffenen Person - hinzuziehen.

ZUSAMMENFASSUNG DES KONZEPTES AUF EINEN BLICK

Wer wir sind & Kooperationen

Das KIT München (Kriseninterventionsteam des Arbeiter-Samariter-Bundes) übernimmt als primäres OBACHT-Team die Awareness-Arbeit am Spieltag in der Allianz Arena. Wenn in diesem Konzept vom OBACHT-Team die Rede ist, sind damit genau diese Ansprechpersonen gemeint. Sie sind vom FC Bayern München als Teil des Konzeptes OBACHT bevollmächtigt, aber nicht weisungsgebunden. Das KIT arbeitet nach einem intern entwickelten Handlungsleitfaden.

Der Arbeitskreis Awareness des FC Bayern München setzt sich aus Vertreter*innen der Südkurve München, dem Fanprojekt München, sowie Mitarbeitenden des FC Bayern zusammen. Der AK Awareness trifft sich mindestens einmal monatlich, um an den hier vorgestellten Themen zu arbeiten und das Konzept weiterzuentwickeln.

Südkurve München

Die aktive Fanszene hatte sich intern bereits mit dem Thema Awareness auseinandergesetzt und kam mit dem Wunsch, ein Konzept auch für das Stadion zu etablieren, auf den FC Bayern zu. Vertreter*innen der Fanszene waren an der Erstellung des Konzeptes in einer beratenden Rolle beteiligt und äußerten Vorstellungen und Wünsche aus der Perspektive der Fans. Die Kooperation läuft zudem über die Erstellung und Etablierung des Konzeptes hinaus und wird bei Themen wie Haltung und Prävention weitergeführt. Neben dieser Zusammenarbeit hat die Fanszene intern ihr eigenes Konzept für Veranstaltungen und den Fanalltag in der Südkurve München erstellt.

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Fanprojekt München

Grundsätzlich ist das Fanprojekt Teil des Arbeitskreis Awareness, bestehend aus Vereinsvertreter*innen des FC Bayern, aktiven Fans der Südkurve sowie dem Fanprojekt. In diesem Rahmen nimmt das Fanprojekt München eine begleitende, unterstützende und beratende Rolle für den Verein ein, so auch beispielsweise bei der Erstellung des Konzeptes, als auch punktuell bei zukünftigen Präventionsangeboten.

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ASB / Kriseninterventionsteam (KIT) München

Das KIT-München vom Arbeiter-Samariter-Bund München/Oberbayern e.V. fungiert mit seinen psychologisch geschulten Fachkräften als OBACHT-Team, welches nicht weisungsgebunden an den FC Bayern München ist. Sie leisten im Stadion betroffenenzentrierte psychosoziale Akuthilfe.

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Netzwerk gegen Sexismus & sexualisierte Gewalt

Das Netzwerk gegen Sexismus und sexualisierte Gewalt hat sich Anfang 2019 gegründet mit dem Ziel, zu den Themen Sexismus und sexualisierte Gewalt im Kontext Fußball zu sensibilisieren. Dabei wollen wir lokales und bundesweites Engagement aus Fanszenen, Vereinen und sozialpädagogisch arbeitenden Fanprojekten bündeln und zur Vernetzung der verschiedenen Akteur*innen aus dem Feld beitragen. So gab es einen Workshop zu Beginn der gemeinsamen Zusammenarbeit zwischen Fanszene, Fanprojekt und dem Verein, mit einer Vertreterin des Netzwerkes.

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Frauennotruf München

Der Frauennotruf München hat bei diesem Awareness-Konzept eine beratende Rolle. Sowohl im Bereich Prävention als auch Intervention stehen sie dem Arbeitskreis Awareness zur Seite, genauso wie beim Schulen der Ansprechpersonen des OBACHT-Teams. Zukünftig werden sie ebenfalls bei der Evaluierung des Konzeptes unterstützen.

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Ausblick: Wie geht es weiter?

Evaluation & Reflexion

Dieses Konzept wird in regelmäßigen Zeiträumen angepasst und reflektiert. Es finden halbjährliche Evaluierungen des Konzeptes statt, genauso wie an den Themen Prävention und Haltung kontinuierlich weitergearbeitet wird.

Ausweitung des Angebots auf alle Spielstätten

Aktuell ist das Konzept von OBACHT bei allen Heimspielen des FC Bayern München in der Allianz Arena  sowie im BMW-Park verfügbar. In Zukunft soll das Angebot bei allen Veranstaltungen des FC Bayern München vorhanden sein. Deswegen wird das Konzept sukzessive ausgeweitet.

Glossar: Formen von Diskriminierung

Einleitend ist zu erwähnen, dass diese Aufzählung keinen Anspruch auf Vollständigkeit hat, die genannten Formen von Diskriminierung jedoch diese sind, die im Kontext Fußball am häufigsten vorkommen. Des Weiteren ist anzumerken, dass die betroffene Person sich nicht in eine dieser Kategorien einzuordnen hat. Alle dürfen sich bei OBACHT melden, allen wird geholfen.

Quelle:   Antidiskriminierungsstelle des Bundes 

Mehrfachdiskriminierung

Menschen, die Diskriminierung, also Ausgrenzung oder Benachteiligung, aus mehr als einem Grund erfahren, sind von Mehrfachdiskriminierung betroffen.

Ableismus

Unter Ableismus versteht man die Diskriminierung anderer aufgrund von körperlichen oder geistigen Fähigkeiten.

Antisemitismus

Als Antisemitismus wird die Feindschaft und Diskriminierung gegenüber Menschen jüdischer Religion bezeichnet. Dabei bezieht sich die Feindseligkeit sowohl auf religiöse als auch rassistische Vorurteile.

Antiziganismus (auch Antiromaismus)

Antiziganismus bezeichnet eine ablehnende und feindliche Haltung gegenüber Sinti und Roma. Die Feindseligkeit bezieht sich auf rassistische Vorurteile und verzerrte Darstellungen, die den Sinti und Roma einen gleichberechtigten Zugang zu Rechten, Chancen und Teilhabe am gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Leben verwehrt.

Queerfeindlichkeit

Unter Queerfeindlichkeit versteht sich die Diskriminierung von Menschen, deren Geschlechtsidentitäten oder sexuelle Orientierungen nicht der binären – also ‚männlich‘ und ‚weiblich‘ – oder der Heterosexualität entsprechen. Unter diese Art der Diskriminierung fallen unter anderem auch Homophobie sowie Transfeindlichkeit.

Rassismus

Bei Rassismus werden Menschen wegen ihrer zugeschriebenen Herkunft, ihrer Hautfarbe, ihrer äußerlichen Erscheinung, ihres Namens oder ihrer Sprache diskriminiert, ausgegrenzt und abgewertet. Rassismus ist die Haltung, dass es bei Menschen unterschiedliche „Rassen“ gibt und außerdem, dass diese „Rassen“ eine Ordnung oder eine Reihenfolge haben. Durch Rassismus werden Individuen / einzigartige Menschen zu einer Gruppe gemacht, abgewertet, ausgegrenzt, verletzt und benachteiligt.

Sexismus

Sexismus ist die persönliche und gesellschaftliche Diskriminierung von Menschen aufgrund ihres Geschlechts. Das kann sich gegen jedes Geschlecht und jede Geschlechtsidentität richten, es sind davon allerdings überwiegend Frauen betroffen.

Sexualisierte Diskriminierung & Gewalt

Sexualisierte Diskriminierung & Gewalt bezeichnet jedes psychische, körperliche oder verbale Verhalten mit sexuellem Bezug, das von der betroffenen Person als grenzüberschreitend, also unerwünscht / entwürdigend / verletzend empfunden wird oder darauf gerichtet ist, diese Wirkung zu erzielen. Sexualisierte Diskriminierung und Gewalt ist eine spezifische Form der Macht- und Kontrollausübung und des Machtmissbrauchs.

Sexualisierte Gewalt ist jeder Übergriff auf die sexuelle Selbstbestimmung. Sexualisierte Gewalt und sexualisierter Machtmissbrauch beschreiben Handlungen mit sexuellem Bezug ohne Einwilligung beziehungsweise Einwilligungsfähigkeit von Betroffenen.

  • verbale Sexualisierte Gewalt (z.B. sexistische Witze, sexuell anzügliche Bemerkungen, Mitteilungen/Bildnachrichten mit sexuellem Inhalt),
  • sexuelle Grenzverletzungen (z.B. unangemessene Berührungen/Massagen, sich vor anderen ausziehen oder exhibitionieren),
  • nonverbale Sexualisierte Gewalt (z.B. Küsse, sexuelle Berührungen, versuchter Sex sowie Sex mit Penetration gegen den Willen der Betroffenen).

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