
Karl-Heinz Rummenigge hat es schon immer gewusst: „Einen Parade-Bayern wie Thomas Müller muss man sich eigentlich in Oberammergau schnitzen lassen.“ Und der Kalle hat wie immer recht, wie sich jetzt herausgestellt hat. Wir haben den Herrgottschnitzer Korbinian „Korbi“ Feldmoser gefunden, aus dessen Werkstatt unser neuer FC Bayern-Rekordspieler stammt. Er verrät, wie es 1989 zum Thomas-Müller-Schnitzen gekommen ist.
Servus, Herr Feldmoser! Wir haben gehört, dass Sie damals den Thomas Müller geschnitzt haben. Ihnen verdanken wir also den Raumdeuter.
Korbinian Feldmoser: Ja freili! I hock damois so da, schnitz an am Heiligen umanand und merk auf oamoi, dass mi der ganz liab und lustig oschaugt. Da hob i ma dacht: „Korbi, Heiliger Birnbam, des is a Bayer, wia ma’n scheena gar ned schnitzn konn. Der Kerl is so boarisch wia a Weißwurschtfrühstück.“ Und dass des gwiß koa Heiliger is, hob i glei gsegn.
Und wie ist es dann weitergegangen?
Korbinian Feldmoser: I hob weida an dem Kerl umananda gschnitzt, der is ma richtig ans Herz gwachsn. Boid drauf is mei Spezl in’d Werkstatt kemma, da Vogl Doni, und hot gmoant: „Korbi, der schaugt ja aus wia a Fuaßballer.“ Aber des hot irgndwia ois ned zammadbasst.
Warum waren Sie unzufrieden?
Korbinian Feldmoser: Oh mei, der Kerl hat ganz dürre Haxn ghabt, und ibahapts koane Muskeln. I muaß ganz ehrlich sogn, da is ma aweng as Hoiz ausganga, deswegn is der Bua so a zaundürrer Lackl. Gscheid is a, des siggt ma glei. Aber Fuaßballer? Naaaa, des haut ned hi.
Was hätten Sie sich vorstellen können, wenn er kein Fußballer wird?
Korbinian Feldmoser: Der is dürr, der wiegt nix – da hob i ma dacht, dass der pfeigrod irgendwann mit’m Reitn ofangt. Deswegn hob i eahm a Hoizpferdl gmacht und den Heita danebn gstait. Vielleicht daugt eahm des ja.
Aber Sie haben den späteren Thomas Müller nicht in der Werkstatt behalten?
Korbinian Feldmoser: A wo, gwiß ned! I bin ja a oida Bayern-Fan. Und kurz drauf is da Hoeneß Uli bei mia neigschneibt, und hot gsagt, dass a den Buam gern kaffa mecht, fia sein Gartn. Mia warn uns dann schnai handelseinig. Da Uli hot’n eibagglt mitsamt am Pferdl, und des war’s dann fia mi. Zwanzg Jahr hob i nix mea ghert vo meim foischn Heilign, und dann sigg i’n auf oamai im Fernseh.
Das war der junge Thomas Müller…
Korbinian Feldmoser: Ja pfeigrod! Runtagrissn, wia aus’m Gsicht gschnien. Da werd der magere Bua so a grossa Fuaßballer, des hätt i ma nia ned denkt.
Ein bisserl stolz sind Sie schon?
Korbinian Feldmoser: Und wia! Jeds Moi, wenn i an Thomas spuin sigg, denk i ma: Scheena hätt i den gar ned schnitzn kenna.