Die „kleinen Bayern“ gehen auf Reisen. Vom Montag, 28. November, bis Dienstag, 6. Dezember, nimmt die zweite Mannschaft des Rekordmeisters am 111. IFA Shield in Kalkutta/Indien teil. Als einziges von sechs Teams die Mannschaft von Trainer Hermann Gerland für das Halbfinale gesetzt und wird dort vor 120.000 Zuschauern spielen. Vor der Abreise sprach fcbayern.de mit junior-team-Leiter Werner Kern über den Sinn der Reise.
Das Interview mit Werner Kern:
fcbayern.de: Herr Kern, die zweite Mannschaft des FC Bayern nimmt am IFA Shield in Indien teil. Wie kam es zu dieser ungewöhnlichen Reise?
Kern: „Es kam ein Angebot vom indischen Fußballverband. Unsere Profi-Mannschaft hat natürlich keine Zeit, aber man war einverstanden, dass die zweite Mannschaft kommt. Wir haben die Gelegenheit gerne wahrgenommen.“
fcbayern.de: Hätte Hermann Gerland seine Mannschaft nicht lieber in München gehabt, um sich in Ruhe auf die letzten Spiele vor der Winterpause in der Regionalliga vorzubereiten?
Kern: „Nein. Wir haben danach ja nur noch ein Spiel zu absolvieren. Und wir werden in Indien ordentliche Trainingsbedingungen haben – wobei wir das in den Hintergrund stellen. Das wichtigste ist, dass wir dort zeigen, dass der FC Bayern eine gute Nachwuchsschulung hat, dass wir mit unserer Mannschaft Sympathien für den Verein gewinnen, dass wir uns so präsentieren, wie man es von einem Weltklub erwartet. Der FC Bayern hat den asiatischen Markt im Kopf. Da geht es nicht nur um Japan und China, sondern man will auch andere Regionen in Asien für den FC Bayern erschließen.“
fcbayern.de: Im Gegenzug ist die Mannschaft bestimmt schon neugierig, Indien zu entdecken.
Kern: „Ja, die Reise ist eine willkommene Abwechslung für unsere Jungs. Sie stehen immer sehr unter Druck. Dort können sie eine Woche lang auf andere Gedanken kommen. Ich glaube auch, dass es gut ist, andere Kulturen kennen zu lernen, mal zu sehen, welche Gegensätze in so einem Land auftreten: auf der einen Seite die alten Kolonialbauten, auf der anderen Seite die Armut. Da wird einem bewusst, wie gut es uns eigentlich geht.“
fcbayern.de: Haben Sie ein Kulturprogramm vorbereitet?
Kern: „Ja, wir wollen unseren Spielern nicht nur den Fußballplatz zeigen, sondern auch ein bisschen Kultur. Wir gehen zum Beispiel in das Haus von Mutter Theresa, um dort einen Scheck und Sachspenden zu übergeben. Zusammen mit unserem Partner adidas werden wir auch eine Kinderklinik besuchen und das WM-Shirt für die WM 2006 vorstellen. Dann unternehmen wir eine Flussfahrt auf dem Hugli, wir machen Sightseeing in Kalkutta und Neu Delhi.“
fcbayern.de: Fußball gespielt wird aber auch. Welche Chancen rechnen Sie sich beim Turnier aus?
Kern: „Das können wir überhaupt nicht sagen, weil wir den Leistungsstand dort nicht kennen. Indien ist 135. der Fifa-Weltrangliste. Für unsere jungen Spieler ist es aber sicher eine Herausforderung zu zeigen, dass sie dort mithalten können. Es wird für sie ein einmaliges Erlebnis, vor 120.000 Zuschauern zu spielen.“
fcbayern.de: Dann wünschen wir eine gute Reise. Vielen Dank für das Gespräch.
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