Jose Ernesto Sosa scheint ein freundlicher Mensch zu sein. Egal, bei welcher Situation man den 22-jährigen Neuzugang des FC Bayern in den letzten Tagen auch beobachtete - er hatte immer ein freundliches Lächeln für seine Mitmenschen parat. So auch am Sonntagabend im „Cafe Deco“ auf dem „Hongkong Peak“, als er im Kreise seiner neuen Mitspieler das erste „Bankett“ bei seinem neuen Klub erlebte.
Kurz zuvor hatte er sein Debüt im Bayern-Trikot gefeiert. Beim Spiel gegen Sao Paulo absolvierte er eine Halbzeit, ehe ihn Ottmar Hitzfeld wegen „Kreislaufproblemen“ austauschen musste. Von denen war aber am Abend nichts mehr zu spüren. „Ich bin sehr froh, dass ich jetzt das erste Match mit meinen neuen Mitspielern gemacht habe“, sagte er im Gespräch mit fcbayern.de.
Im Flugzeug einmal um die ganze Welt
Am Mittwochabend war er um 18.00 Ortszeit von Buenos Aires aus in sein neues Leben aufgebrochen. Am Freitag absolvierte er sein erstes Training an der Säbener Straße, anschließend ging es gleich zur ersten Dienstreise mit seinem neuen Arbeitgeber. „Ich habe innerhalb der letzten drei Tage mehr als 24 Stunden im Flugzeug gesessen“, berichtete Jose und fügte hinzu: „In Buenos Aires würde ich jetzt aufstehen, hier gehen die Leute fast schon ins Bett.“ Da kann man schon Probleme mit dem Kreislauf bekommen
In den 45 Minuten gegen Sao Paulo hatte Jose aber schon mal einen guten Eindruck von seinen Stärken vermitteln können. „Er hat sehr stark begonnen“, bescheinigte ihm Ottmar Hitzfeld. Wie die anderen beiden Neuzugänge Klose und Altintop habe auch Sosa die Erwartungen erfüllen können, so der Bayern-Coach.
Demichelis erster Ansprechpartner
„Er ist ein schneller, dribbelstarker Spieler mit einer guten Technik, der gute Pässe spielen kann“, hatte Manager Uli Hoeneß am Vortag die Qualitäten des jungen Argentiniers beschrieben. Zudem hat er sich bei seinem ehemaligen Klub Estudiantes de La Plata einen Namen als Spezialist für Standards erworben. „Freistöße sind sicherlich eine Stärke von mir“, so Sosa. Seine bevorzugte Position: „Im offensiven Mittelfeld, links oder rechts, das ist egal.“
Zu seinen Stärken sollen so schnell wie möglich auch die Deutschkenntnisse gehören. „Ich bin mir der Verantwortung bewusst, bei Bayern München, einem der besten Klubs der Welt, spielen zu können. Nachdem mein Wechsel feststand, habe ich direkt angefangen, einen Deutschkurs zu belegen. Ich hoffe, dass ich jetzt hier schnell meine Kenntnisse intensivieren kann“, sagte er noch auf Spanisch.
Sosa begeistert von der Allianz Arena
Ein Freund aus Argentinien und Landsmann Martin Demichelis sollen ihm bei der Eingewöhnung in München und der Integration in der Mannschaft zu helfen. „Ich weiß, wie schwierig es ist, wenn man aus Argentinien nach Deutschland kommt“, berichtete „Micho“ aus eigner Erfahrung. „Ich hoffe, ich und die anderen Südamerikaner können ihm dabei helfen, sich hier schnell zurechtzufinden.“ In dieser Woche wird sich Jose, der zunächst ein Hotelzimmer bezogen hat, verstärkt auf die Suche nach einer eigenen Wohnung oder Haus machen.
Seine neue sportliche Heimat, die Allianz Arena, hat er derweil bereits besichtigt. Und es hat ihm dort offensichtlich auch sehr gut gefallen. Jose sagte: „Das ist wirklich ein beeindruckendes Stadion. Ich freue mich schon auf den Tag, das erste Mal dort zu spielen.“
Für fcbayern.de in Hongkong: Dirk Hauser

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