Werner Kern ist seit 12 Jahren junior-team-Chef beim FC Bayern, aber das ein Spieler in einem Junioren-Bundesligaspiel sechs Tore macht, hat er auch nicht erlebt. Marius Duhke ist dieses Kunsstück gelungen. Im U17-Derby gegen die Löwen traf der Bayern-Stürmer zwischen der 5. und 40. Minute sogar sechs Mal hintereinander innerhalb einer Halbzeit. „Das ist einfach nur unglaublich“, sagte Kern am Dienstag.
Aber auch der sechsfache Torschütze hat das, was ihm am Sonntagmorgen an der Säbener Straße gelungen ist, „noch nicht so richtig“ realisieren können, wie er im Interview verriet. fcbayern.de sprach mit dem 16-Jähirgen, der vor zwei Jahren aus Schweinfurt an die Säbener Straße gewechselt ist und im Jugendhaus des FC Bayern wohnt, über dieses unfassbare Spiel.
Das Interview mit Marius Duhnke
fcbayern.de: Marius, wie war der Tag nach deinem Sechser-Pack in der Schule? Hatte sich Dein Kunststück schon rumgesprochen?
Marius Duhnke: „Ich bin am Theodolinden-Gymnasium in einer Leistungssportklasse mit lauter Fußballern, die hatten das natürlich schon mitbekommen. Die meisten meiner Mitschüler waren sogar beim Spiel dabei und haben mir natürlich gleich anschließend kräftig gratuliert, wobei es viele nicht fassen konnten, was da passiert war.“
fcbayern.de: Hast Du denn schon realisieren können, was Dir in diesem Spiel Großartiges gelungen ist?
Duhnke: „Nein, so richtig noch nicht und wenn dann nur ganz langsam. Ich bin in der Nacht danach auch nur ganz schlecht eingeschlafen. Sechs Tore in einer Halbzeit, und dann noch in einem Derby - das war ein super Gefühl, aber auch schon schwierig für mich zu verarbeiten.“
fcbayern.de: Hast du früher schon einmal sechs Tore in einem Spiel geschossen?
Duhnke: „Ganz ehrlich, ich weiß es nicht. Vielleicht einmal in der F- oder E-Jugend, aber erinnern kann ich mich nicht mehr.“
fcbayern.de: Erzähl doch mal, wie das im Spiel für Dich war mit all diesen Toren.
Duhnke: „Das erste Tor ist gleich am Anfang gefallen. Das war ziemlich gut rausgespielt. Das war wie ein Befreiungsschlag für mich, denn ich hatte zuletzt nicht mehr so oft getroffen. Und dann lief es wie von selbst. Nach einem Abwehrfehler habe ich das 2:0 machen können und dann war praktisch jeder Schuss ein Treffer. Beim vierten konnte ich mein Glück schon kaum fassen, und dann kam noch das fünfte und sechste hinzu. Das war schon ziemlich… krass, ja das war es.“
fcbayern.de: Wie ist es Deinem Gegenspieler dabei ergangen?
Duhnke: „Ich glaube, dem haben ein wenig die Worte gefehlt. Nach der Pause habe die Löwen umgestellt und ich habe dann einen neuen Gegenspieler bekommen.“
fcbayern.de: Kaum zu glauben, aber vor diesem Spiel hattest Du richtig Ladehemmungen und sogar mal zehn Spiele in Folge nicht getroffen.
Duhnke: „Ja, das stimmt. Nach elf Toren in der Hinrunde habe ich in der Rückrunde bis zum Derby nur ein Mal getroffen.“
fcbayern.de: Tröstet der Sechser-Pack ein wenig darüber hinweg, dass ihr die Endrunde um die Deutsche Meisterschaft verpasst habt?
Duhnke: „Nein, das ist nicht mal ein schwacher Trost. Ich hätte diese Tore lieber auf die anderen Spiele verteilt geschossen, dann wären wir vielleicht in die Endrunde eingezogen.“
fcbayern.de: Wie geht es jetzt mit Dir weiter?
Duhnke: „Ich rücke im Sommer zur U19 auf und werde da wieder versuchen, mein Bestes zu geben und voll anzugreifen. Mein langfristiges Ziel ist natürlich Profifußballer zu werden.“
fcbayern.de: Das auch beim FC Bayern?
Duhnke: „Das wäre natürlich ein Traum.“
Das Interview führte: Dirk Hauser
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