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'Oranje' zwischen Enttäuschung und Jubel

Was in München der Autokorso, wird in Amsterdam aufs Wasser verlegt. Mit einem Bootskorso über die Grachten der niederländischen Hauptstadt werden am Dienstag Mark van Bommel, Arjen Robben, Edson Braafheid und das gesamte „Oranje“-Team in der Heimat gebührend gefeiert. Zuvor stehen für die Vize-Weltmeister Empfänge bei Königin Beatrix und Ministerpräsident Balkenende auf dem Programm, vor dem Reichsmuseum endet die Glückwunsch-Tour am Abend mit einer großen Feier.

Im Vorfeld hielt sich die Freude der „Elftal“ auf den Jubel-Empfang in der Heimat in Grenzen. „Es ist schwierig. Das war auch nach dem Champions-League-Finale so“, erinnerte Robben im Gespräch mit fcbayern.de an den Autokorso in München Ende Mai. Nach dem geplatzen WM-Traum ist die Enttäuschung jetzt erneut riesig. „Wir waren so nah dran. Es tut weh. So eine Chance kommt vielleicht nie mehr“, sagte der FCB-Profi.

Robben, Casillas und der Schiedsrichter

Dabei hätte das Finale gegen Spanien auch ganz anders ausgehen können. In der 62. Spielminute lief Robben allein auf Torwart Iker Casillas zu - und scheiterte. „Ich habe dafür keine Entschuldigung. Das Ding muss ich machen“, weiß er. Und auch in der 83. Minute konnte er seinen ehemaligen Teamkameraden von Real Madrid nicht überwinden. „Auf dem Weg zum Tor werde ich deutlich von Puyol gefoult“, analysierte er, „ich habe mich nicht fallen lassen, weil ich dachte, dass ich das Tor noch mache.“ Doch Casillas hatte den Ball, ein Pfiff blieb aus.

Der englische Schiedsrichter Howard Webb zog sich nicht nur in dieser Szene den Unmut der Niederländer zu. Dabei sorgte der Unparteiische, der zwei Monate zuvor auch das Champions-League-Finale zwischen dem FC Bayern und Inter Mailand geleitet hatte, mit seinen Entscheidungen in einer hart geführten Partie auf beiden Seiten für Unverständnis. „Der Schiedsrichter hatte den meisten Einfluss auf den Spielverlauf“, sagte Louis van Gaal, der die Partie von der Tribüne des Soccer-City-Stadions aus verfolgte.

'Schwer zu verdauen'

„Spanien hatte zwar mehr Chancen, aber auf unserer Seite war Arjen Robben zwei Mal ganz dicht dran, ein Tor zu erzielen. Dann wären wir wohl Weltmeister geworden“, meinte Hollands Trainer Bert van Marwijk. So schoss Andres Iniesta die Spanier in der 116. Spielminute zum WM-Titel, vier Minuten vor dem Ende der Verlängerung. „Es ist schwer zu verdauen, vor allem, weil wir das Tor wenige Minuten vor dem Ende kassierten“, sagte Robben.

Die tiefe Enttäuschung über den knapp verpassten Titel - es war für Holland die dritte Niederlage im dritten WM-Finale - begleitet die „Oranjes“ auch am Dienstag über die Grachten Amsterdams. „Die Enttäuschung war groß, aber das beginnt sich nun in Stolz zu verwandeln, wo ich die Reaktionen in den Niederlanden sehe“, sagte Van Bommel.

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