Das erste Mal so richtig eingreifen musste Thomas Kraft erst, als die Partie schon längst entschieden war. Nach einem Fehlpass steuerte Hoffenheims Ryan Babbel kurz vor Schluss alleine aufs Münchner Tor zu und kam aus knapp 18 Metern zum Abschluss. Kraft tauchte blitzschnell ab und parierte sicher - und sorgte so selbst dafür, dass er erstmals in der Bundesliga ohne Gegentreffer blieb.
„Diese Chance hat Thomas hervorragend vereitelt“, lobte ihn Sportdirektor Christian Nerlinger nach dem 4:0-Erfolg gegen die Kraichgauer. „Es ist nicht einfach, wenn man solange nichts zu tun hat“, erklärte der 22-jährige Schlussmann des Rekordmeisters fcbayern.de am Tag danach: „Es war schön, dass wir zu Null gewonnen haben. Aber was wirklich zählt, ist der Sieg. Der war sehr wichtig.“
Seit dem Rückrundenauftakt in Wolfsburg hütet Kraft das Tor des FC Bayern. Trainer Louis van Gaal hatte ihn in der Winterpause zur Nummer eins befördert - zunächst auf Probe für die ersten Spiele. Schon vor der Partie gegen Hoffenheim hatte Van Gaal ihm aber das Vertrauen auch für die nächsten Wochen ausgesprochen. „Er ist bisher ruhig geblieben und hat das gut gemacht“, so der Niederländer.
„Alles in allem gesehen bin ich für die ersten Spiele ganz zufrieden“, sagte Kraft. Er sei sehr froh, beim FCB die Chance bekommen zu haben, sich in der Bundesliga zu präsentieren. „Das macht mich auch ein bisschen stolz. Aber jetzt möchte ich erst mal zeigen und beweisen, dass ich das Vertrauen auch verdient habe.“ Und sich weiter steigern: „Ich bin sehr selbstkritisch und habe viele Dinge, die ich noch verbessern will.“
Bis zum Sommer läuft Krafts Vertrag beim FCB. Gedanken über seine Zukunft mache er sich derzeit nicht. „Das ist im Moment überhaupt nicht wichtig. Ich denke derzeit nur an das jeweils nächste Spiel und konzentriere mich auf meine Aufgaben.“ Mainz, Mailand, Dortmund, Schalke und Hannover heißen die starken Gegner in den kommen Wochen. „Wenn wir so weitermachen, dann wird es schwer uns zu schlagen - auch für diese Mannschaften.“ Wenn Kraft weiter zu Null spielt sogar unmöglich.
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