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FCB gegen FCN - ein Derby, viele Geschichten

FCB gegen FCN, Bayern gegen Franken, zum 182. Mal steigt am Samstag dieses Derby zwischen dem deutschen Rekordmeister und dessen Vorgänger. 1987 löste der FC Bayern mit seiner zehnten Meisterschaft den Club als Rekordtitelträger ab. Dies, die räumliche Nähe (rund 150 Kilometer) und die traditionelle bayerisch-fränkische Rivalität machen das Spiel zu einem immer heißen Derby.

„Bayern gegen Nürnberg sind immer spezielle Duelle, mit einer hitzigen Atmosphäre. Ich freue mich auf das Spiel“, sagte Philipp Lahm. Für den waschechten Münchner besitzt die Partie natürlich „eine besondere Bedeutung. Vor allem in Nürnberg war es immer knapp. Das erwarte ich am Samstag auch wieder.“

Auch ein Blick in die Statistik zeigt, dass sich der FC Bayern gegen die Franken vor allem auswärts oft schwer getan hat. Aktuell warten die Münchner seit 2005 auf einen Sieg in Nürnberg (2 Remis, 1 Niederlage). Insgesamt feierten sie im Frankenstadion in 26 Bundesligaspielen nur 12 Siege (8 Niederlagen, 6 Unentschieden). Die Tordifferenz ist sogar negativ (38:41).

In der Bundesliga treffen Bayern und Nürnberg am Samstag zum 54. Mal aufeinander. Die Gesamtbilanz spricht deutlich für den FCB (32 Siege, 10 Unentschieden, 11 Niederlagen, 94:60 Tore). In den letzten 15 Ligaspielen kassierte der amtierende Rekordmeister nur eine Niederlage gegen die Clubberer. Doch dies ist nur eines von mehreren denkwürdigen Derbys zwischen Bayern und Nürnberg. fcbayern.de hat in den Annalen nachgeschlagen.

Das erste Liga-Derby:
Vor mehr als 45 Jahren, am 30. Oktober 1965, trafen der FC Bayern und der 1. FC Nürnberg zum ersten Mal in der Bundesliga aufeinander. 40.000 Zuschauer im Grünwalder Stadion sahen eine einseitige Partie. Der Aufsteiger aus Münchner dominierte, schaffte es aber nicht, den Nürnberger Abwehrriegel zu knacken. 0:0 hieß es am Ende und FCB-Trainer Tschik Cajkovski schimpfte über die destruktive Spielweise der Franken.

Die bitterste Niederlage:
Zwei Jahre später, am 2. Dezember 1967, war der FC Bayern zu Gast in Nürnberg und kassierte die bis heute höchste Niederlage gegen Nürnberg, die in Franken als legendär gilt. 7:3 gewann der Club, FCN-Stürmer Franz Goldköpfchen Brungs traf fünf Mal - ein Kunststück, das seitdem keinem Nürnberger Spieler mehr gelang. Am Ende der Saison feierten die Franken unter Trainer Max Merkel zum letzten Mal die deutsche Meisterschaft.

Das Turbantor:
Legendär bis heute ist auch das Pokalfinale vom 1. Mai 1982 zwischen Bayern und Nürnberg. Zur Halbzeit führten die Clubberer im Frankfurter Waldstadion mit 2:0, doch dann überrollten die Münchner die Franken. Karl-Heinz Rummenigge, Wolfgang Kraus und Paul Breitner drehten die Partie, in Erinnerung blieb aber vor allem der Schlusspunkt durch Dieter Hoeneß. Der FCB-Stürmer hatte in der ersten Halbzeit nach einem Zusammenstoß mit Nürnbergs Alois Reinhardt eine drei Zentimeter große Platzwunde davongetragen, spielte aber mit einem Turban-ähnlichen Verband weiter. Und in der 89. Minute erzielte er den 4:2-Endstand - per Kopf.

Das Phantomtor:
War der Ball drin? Im Münchner Olympiastadion machte sich bereits ein enttäuschtes Stöhnen breit, die FCB-Profis hatten schon abgedreht, doch der Linienrichter hatte ein Tor gesehen. In der 24. Minute des Bundesligaspiels zwischen Bayern und Nürnberg am 23. April 1994 fiel einer der kuriosesten Treffer der deutschen Fußballgeschichte, der keiner war. Nach einer Ecke stocherte Thomas Helmer den Ball am Tor vorbei, doch der Linienrichter hatte den Ball im Tor gesehen und der Schiedsrichter folgte seiner Auffassung: 1:0 für Bayern. Am Ende gewann der FCB 2:1, auch weil Nürnbergs Manfred Schwabl kurz vor dem Abpfiff mit einem Elfmeter an Raimond Aumann scheiterte. Doch die Nürnberger protestierten und zehn Tage später gab es ein Wiederholungsspiel (siehe nächster Punkt).

Der höchste Bayern-Sieg:
Und dieses Wiederholungsspiel führte zum bislang höchsten Bayern-Sieg im bayerisch-fränkischen Derby. 5:0 gewannen die Münchner am 3. Mai 1994 (2x Mehmet Scholl, 2x Bruno Labbadia, 1x Dietmar Hamann) und feierten vier Tage später die Meisterschaft. Die Nürnberger hingegen stiegen ab. Besonders bitter: Hätte Schwabl im ersten Duell den Elfmeter genutzt und die Partie wäre 2:2 ausgegangen, wäre der Club in der Bundesliga geblieben und Bayern wäre nicht Meister geworden (vorausgesetzt, die Ergebnisse aller übrigen Spiele bleiben unverändert).

Das Wettschießen:
Sage und schreibe 18 Schüsse vom Elfmeterpunkt brauchte es, bis in der Zweitrundenpartie des DFB-Pokals zwischen Bayern und Nürnberg am 28. Oktober 2003 der Sieger feststand. Nach 90 Minuten und Verlängerung hatte es im Olympiastadion 1:1 gestanden (Tore: Vittek und Makaay), es folgte ein denkwürdiges Elfmeterschießen. Nach 17 Versuchen (und je zwei Fehlschüssen auf jeder Seite) stand immer noch kein Sieger fest, dann stand Nürnbergs Mark Nikl am Punkt - und scheiterte an Oliver Kahn. Der FC Bayern gewann mit 8:7 n.E.

Der Olympiastadion-Abschied:
Der 1. FC Nürnberg war der Gegner des FC Bayern im letzten Spiel im Olympiastadion. Am 14. Mai 2005 verabschiedete sich der Rekordmeister mit einem klaren 6:3 (5:0)-Derbysieg von der langjährigen Spielstätte. Schon zuvor war dem FCB die Meisterschaft nicht mehr zu nehmen gewesen. Die beiden letzten Tore im Olympiastadion schoss aber ein Nürnberger: der Slowake Samuel Slovak.

Die letzte Niederlage:
Nur ein einziges Mal ging der FC Bayern im neuen Jahrtausend gegen den 1. FC Nürnberg als Verlierer vom Platz. Am 2. Februar 2007 ließen die Nürnberger, die die Saison als DFB-Pokalsieger abschlossen, den Münchnern beim 3:0 (1:0) im Frankenland keine Chance. Ivan Saenko, Markus Schroth und Robert Vittek sorgten für einen verhagelten Einstand für Ottmar Hitzfeld, der einen Tag zuvor Felix Magath als FCB-Chefcoach beerbt hatte.

Die letzten Derbys:
In der Hinrunde der laufenden Saison setzte sich der FC Bayern in der Allianz Arena klar mit 3:0 durch (am 14. November 2010). Mario Gomez (2) und Philipp Lahm per Strafstoß trafen, das Ergebnis hätte sogar noch höher ausfallen können. Kurz vor Spielende schoss Gomez einen Foulelfmeter aber über das Tor. Auch im letzten Derby in Nürnberg (20. Februar 2010) dominierte der FC Bayern die Partie. Am Ende hieß es aber nur 1:1. Ilkay Gündogan glich mit der ersten Chance der Nürnberger den FCB-Führungstreffer durch Thomas Müller aus.

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