Die ersten Lektionen hat Takashi Usami schon gelernt: Mit einem urbayrischen „Servus“ begrüßte der Neuzugang des FC Bayern bei seiner offiziellen Vorstellung am Montagmittag in der Münchner Allianz Arena die anwesenden Journalisten. „Mein Name ist Takashi Usami, nennen sie mich Takashi“, ließ der 19-Jährige, der für ein Jahr vom japanischen Erstligisten Gamba Osaka ausgeliehen ist, in fast perfektem Deutsch folgen.
Seit vergangenem Freitag ist der Offensiv-Allrounder in München, seit Sonntag nimmt der Jungnationalspieler am Mannschaftstraining des Rekordmeisters teil. „Er ist ein junger, lebendiger, wissbegieriger und lernfähiger Spieler, der noch dazu sehr sympathisch ist“, urteilte Trainer Jupp Heynckes über den Neuzugang aus dem Land der aufgehenden Sonne. „Er ist ein guter Junge und sehr fleißig.“
„Wir waren stark daran interessiert, einen Backup für unsere Flügelzange Franck Ribéry und Arjen Robben zu bekommen“, sagte Bayerns Sportdirektor Christian Nerlinger zur Verpflichtung des ersten Japaners in der Geschichte des FC Bayern. „Wir haben ihn lange beobachtet und glauben, dass er große Perspektiven im Offensivbereich hat. Ich bin sicher, dass wir viel Freude an ihm haben werden.“
In den ersten Trainingseinheiten habe er „schon gezeigt, dass er viel Potenzial hat“, so Nerlinger, der jedoch betonte, dass der Sprung aus der japanischen J-League in die Bundesliga, und da besonders zum FC Bayern, ein großer ist. „Wir werden ihm die Zeit geben und wollen ihn so gut wie möglich unterstützen.“ Auch Heynckes weiß, dass „das hier alles Neuland für ihn ist, er wird sicherlich ein bisschen Zeit brauchen, um sich zu integrieren.“
Viel spielen und viele Tore schießen
Ruhig, zurückhaltend und überaus höflich präsentierte sich Usami bei seiner Vorstellung, seinem ersten Besuch überhaupt in der Allianz Arena. Bei seinen künftigen Auftritten im Münchner Stadion will er jedoch weniger zurückhaltend zu Werke gehen. „Ich möchte möglichst viel spielen und Tore schießen“, gab der Teenager, der sowohl auf den Flügeln als auch im Zentrum spielen kann, als Ziele für sein Engagement beim FCB aus.
Seine ersten Eindrücke von seinem neuen Klub seien „sehr positiv“ gewesen. „Ich habe vorher schon gedacht, dass das Niveau bei Bayern München sehr hoch ist. Diese Eindrücke haben sich nach den ersten Trainings bestätigt“, meinte Usami, den in den Übungseinheiten vor allem das Duo Rib & Rob „am meisten beeindruckt“ hat. „Sie haben einen ähnlichen Stil wie ich.“
Der ganz große Medienrummel blieb einen Tag nach dem WM-Gewinn der japanischen Fußballfrauen (Usami: „Ich bin sehr stolz, dass die japanische Mannschaft bis zum Ende durchgehalten und den Titel gewonnen hat“) zwar aus. Doch sollte er sich ähnlich schnell an die Bundesliga anpassen wie sein „sehr guter Freund“ Shinji Kagawa von Meister Borussia Dortmund, wird er künftig wohl auch die Pressevertreter aus Nippon in München mit einem bayrischen „Servus“ begrüßen können.
Themen dieses Artikels