Die Zahlen sprachen für sich: 23:4 Torschüsse, 13:4 Eckbälle, 61 Prozent Ballbesitz und 57 Prozent gewonnene Zweikämpfe. Vor allem aber: 7:1 Tore. So lautete die Bilanz zugunsten des FC Bayern nach dem Heimspiel gegen 1899 Hoffenheim, durch das der Rekordmeister seinen zweiten Tabellenplatz in der Liga festigte und den Rückstand auf Spitzenreiter Borussia Dortmund (0:0 in Augsburg) sogar um zwei Punkte auf fünf Zähler verkürzte. Kurzum: Es war ein rundum gelungener Spieltag für den FCB.
„Es war ein wunderschönes Fußballspiel. Das hat es lange nicht mehr gegeben, dass wir uns nach 20 Minuten zurücklehnen konnten“, freute sich Vereinspräsident Uli Hoeneß nach dem zweithöchsten Saisonsieg des FCB, der damit eine erfolgreiche Generalprobe für das Achtelfinal-Rückspiel in der Champions League am kommenden Dienstag gegen den Schweizer Meister FC Basel feierte.
Vor 69.000 begeisterten Zuschauern in der ausverkauften Allianz Arena brannten die Bayern vor allem in der ersten Halbzeit ein wahres Offensivfeuerwerk ab und zeigten gegenüber den letzten Partien diesmal besonders im Abschluss die nötige Kaltschnäuzigkeit. Mario Gomez (5. Minute), Arjen Robben (12./Foulelfmeter) und Toni Kroos (18.) sorgten mit einem Blitzstart schnell für klare Verhältnisse, bis zur Pause erhöhten erneut Robben (29.) und Gomez (35.) sogar auf 5:0.
„Wenn man zur Halbzeit 5:0 führt, dann gibt es nicht so Vieles, was schlecht war“, resümierte Kapitän Philipp Lahm hinterher zufrieden. Von „bilderbuchmäßigen Toren“, von „Delikatesse“, von einem „Rausch“ schwärmte Trainer Jupp Heynckes, der nach dem Seitenwechsel noch die Treffer von Gomez (48.) sowie Franck Ribéry (58.) bejubeln konnte. Und sogar Hoffenheims Ehrentreffer erzielte ein Münchner, Luiz Gustavo (85.) spitzelte Ryan Babel beim Torschuss unglücklich den Ball vom Fuß.
„Heute ist uns alles gelungen, von Anfang an“, sagte Sportdirektor Christian Nerlinger, der vor allem die „totale mannschaftliche Geschlossenheit“ und eine „sehr hohe spielerische Qualität“ hervorhob. „Die ganze Abstimmung innerhalb der Mannschaft hat sehr gut gepasst.“ Dies gelte es nun auf die nächsten Spiele zu übertragen. „Wir müssen dran arbeiten, dass wir so eine Spitzenleistung stabilisieren und in den nächsten Wochen abrufen können“, forderte Nerlinger.
Am besten schon am kommenden Dienstag, wenn der deutsche FCB gegen den Schweizer FCB nach der 0:1-Hinspielniederlage um den Einzug in das Viertelfinale der Königsklasse kämpft. „Das Spiel wird uns einen Schub geben für Dienstag“, prophezeite Heynckes, „wir wissen, dass wir einen 0:1-Rückstand aufholen müssen. Der Sieg heute war ein Signal, dass wir Tore schießen können.“ Allerdings weiß der 66 Jahre alte Fußballlehrer auch: „Basel wird es uns nicht so einfach machen wie Hoffenheim.“
Das wissen auch seine Spieler, die mit dem zweithöchsten Saisonsieg mächtig Selbstvertrauen für die Partie gegen Basel getankt haben. „Ich freue mich auf Dienstag. Wir haben einen Rückstand aufzuholen, aber ich bin guter Dinge. Wenn wir so spielen wie heute - so entfesselt, mit so viel Leidenschaft, Zweikampfstärke und dem Engagement nach vorne - dann kann es klappen“, ist Thomas Müller vom Weiterkommen überzeugt.
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