Die deutsche Nationalmannschaft hat in der EM-Qualifikation die ersten drei Punkte gesammelt. Im ersten Spiel der Gruppe D besiegte der Weltmeister in Dortmund die schottische Nationalmannschaft knapp mit 2:1 (1:0). Mann des Abends war Thomas Müller, der die Fans mit einem Doppelpack (18., 70.) begeisterte. Im Parallelspiel erzielte Robert Lewandowski vier Tore (!) bei Polens 7:0-Erfolg gegen Gibraltar.
Alle vier nominierten Bayern-Spieler standen in der deutschen Startformation: Manuel Neuer hütete das Tor. Jérôme Boateng kehrte nach überstandenen Knieproblemen in die Innenverteidigung zurück. Und offensiv schenkte Löw Müller (rechts) und Mario Götze (Sturmzentrum) das Vertrauen. Die Überraschung in der ersten Elf war der Hoffenheimer Sebastian Rudy, der als Rechtsverteidiger aufgeboten wurde.
Die 60.209 Zuschauer im Signal-Iduna-Park sahen eine temporeiche, schwungvolle erste Halbzeit. Deutschland hatte viel Ballbesitz, trug seine Angriffe aber dennoch mit viel Tempo vor. Müller (18.) war es dann, der die Gastgeber mit dem Hinterkopf verdient in Führung brachte. Bereits zehn Minuten zuvor hatte der Offensivallrounder am 1:0 geschnuppert, einen Kopfball freistehend aus acht Metern aber am Pfosten vorbeigesetzt.
Schottland, das sich seit 1998 für kein großes Turnier mehr qualifiziert hat, war spielerisch klar unterlegen, setzte aber dennoch - angefeuert von rund enthusiastischen 10.000 Fans - den einen oder anderen Nadelstich. Neuer bereinigte ein, zwei brenzlige Situationen zum Glück gewohnt sicher. Insgesamt stand die deutsche Defensive um Abwehrchef Boateng gut. Offensiv hatten Marco Reus (26.) und André Schürrle (42.) weitere hochkarätige Chancen.
Lewandowski-Gala für Polen
In der zweiten Halbzeit verlor Deutschland den Faden. Die Schotten von Coach Gordon Strachan waren nun präsenter, giftiger und offensiver. Steven Naismith (48.) traf aus kurzer Distanz den Außenpfosten. In der 66. Minute gelang dem pfeilschnellen Ikechi Anya dann aber tatsächlich der Ausgleichstreffer. Nicht ganz unverdient zu diesem Zeitpunkt. Deutschland schüttelte sich kurz - und schlug zurück. Wieder netzte Müller (70.) ein, diesmal nach einer Ecke per Abstauber. Der Siegtreffer!
„Wir haben es in der einen oder anderen Situation verpasst, das Ergebnis höher zu schrauben. In der zweiten Halbzeit waren wir nicht ganz so souverän“, analysierte Müller nach der Partie, „es war das erwartet enge Kampfspiel. Ich kann damit sehr gut leben.“ Teamkollege Neuer sprach von einem „ganz wichtigen“ Erfolg. „Wir haben unsere Pflicht erfüllt.“
Erster Tabellenführer der deutschen Gruppe D ist Polen. Das Team um Robert Lewandowski hatte beim 7:0 gegen Gibraltar (Einwohnerzahl: knapp 30.000), das seine Heimspiele im portugiesischen Faro austrägt, keinerlei Probleme. Der Bayern-Stürmer spielte groß auf und erzielte in der zweiten Halbzeit vier Tore (50., 53., 86., 90.+1) - wow! Die weiteren Treffer für Polen markierten Kamil Grosicki (10., 48.) sowie Lukasz Szukala (58.).
Sieg und erstes Länderspieltor für Hojbjerg
Das dürfte Pep Guardiola gefallen: Auch Pierre-Emile Hojbjerg befindet sich in Topform. Das 19-jährige Toptalent des FC Bayern war beim 2:1 (0:0)-Sieg seiner Dänen gegen Armenien in der EM-Qualifikations-Gruppe I bester Mann auf dem Platz. Dortmunds Henrikh Mkhitaryan (50.) schoss die Gäste im Parken-Stadion von Kopenhagen in Führung. Doch Hojbjerg glich in der 65. Minute mit einem sehenswerten Distanzschuss aus. Dem ehemaligen Bundesliga-Spieler Thomas Kahlenberg (80.) gelang schließlich per Kopf der umjubelte Siegtreffer für Dänemark. Schon am vergangenen Mittwoch beim Testspiel gegen die Türkei hatte Hojbjerg überzeugt.

Themen dieses Artikels