Fünf Tore am Dienstag gegen Wolfsburg, zwei am Samstag beim 3:0 in Mainz. Robert Lewandowski hat einen Lauf. „Ich bin sehr, sehr zufrieden“, sagte der Pole breit grinsend, „man muss als Stürmer immer positiv denken, auch wenn es mal nicht so läuft. Man muss es immer versuchen. Dann kommt irgendwann mal so eine Phase.“ Bescheidene Worte bei den Rekorden, die Lewandowski in diesen Tagen reihenweise purzeln lässt.
In seinem 168. Bundesligaspiel traf der 27-Jährige zum 100. Mal - schneller knackte bisher kein ausländischer Profi diese Marke. In der 52-jährigen Bundesliga-Geschichte waren nur sechs Spieler fixer, darunter Gerd Müller. Der Bomber war bis zum Samstag auch der einzige Spieler, der es in den ersten sieben Saisonspielen auf zehn Tore brachte (1968 und 1977). Nun tat es ihm Lewandowski mit dem Doppelpack in der 51. und 63. Minute gleich.
„Einfach unglaublich“, fand Kapitän Philipp Lahm, „es klappt alles bei ihm. Das nützen wir natürlich gerne aus.“ Lewandowski traf nun achtmal in den vergangenen drei Ligaspielen. Ist da etwa am Saisonende sogar die gigantische 40-Tore-Marke von Gerd Müller aus der Saison 1971/72 drin? „Darüber denke ich nicht nach. Ich werde immer Vollgas geben und bleibe konzentriert. Mal sehen, wie viele Tore es am Ende werden.“
Geht der Lauf gegen Zagreb weiter?
Wichtiger sei sowieso der Erfolg der Mannschaft, betonte Lewandowski. Je mehr Tore er schieße, desto wahrscheinlicher sei es, dass der FC Bayern gewinne. Von den Teamkollegen gab es am Samstag allerdings sogar leise Kritik am Wunderstürmer. „Der Minutenschnitt ist wieder nach oben gegangen“, scherzte Thomas Müller, nachdem Lewandowski diesmal für seine zwei Tore zwölf Minuten gebraucht hatte, „das werden wir intern ansprechen.“
Auch Matthias Sammer sprach von einer „kleinen Krise“ bei Lewandowski. „Er hat nur zwei Tore gemacht. Aber wir drücken nochmal ein Auge zu.“ Nein, Spaß beiseite - jeder beim FC Bayern wünscht sich, dass der phänomenale Lauf des Polen anhält. Denn die nächsten Spiele - beide zu Hause - haben es in sich. Erst wartet der kroatische Doublesieger Zagreb in der Champions League (Dienstag), dann der Tabellenzweite Dortmund in der Bundesliga (Sonntag). Lewandowski kann es kaum erwarten: „Die Punkte müssen in München bleiben.“

Themen dieses Artikels