
In Genf fand am Dienstag die 17. Generalversammlung der European Club Association (ECA) statt. Hauptthema der Veranstaltung, an der Vertreter von 153 Mitgliedsvereinen teilnahmen, war die Reform der UEFA Klubwettbewerbe für den Zyklus 2018 bis 2021. Der Vorstand der ECA hatte dem neuen Format bei der letzten Versammlung am 25. August in Monaco einstimmig zugestimmt.
Zusätzlich zu den Änderungen, die die Eintrittsliste, die Berechnung des Vereinskoeffizienten und das Ausschüttungssystem betreffen, wurden die ECA-Mitgliedsvereine auch detailliert über die neue strategische Gestaltung informiert, durch die ECA-Vertreter direkt in künftige Entscheidungen hinsichtlich der UEFA-Vereinswettbewerbe eingebunden werden.
Karl-Heinz Rummenigge, Vorsitzender der ECA, sagte zu den Änderungen: „Das neue Format, das vom UEFA-Exekutivkomitee beschlossen wurde, stellt keine Revolution dar. Es handelt sich hier um Evolution; eine, die überfällig war und die wir begrüßen. Wir freuen uns sehr über die Entwicklung, die unser Verhältnis zur UEFA seit Gründung der ECA 2008 gemacht hat. Die Gründung der neuen Vereinswettbewerbsgesellschaft beweist, dass die Stimme der Vereine im europäischen Fußball weiterhin auf Gehör und Respekt stößt.“
Ende 2016 wird eine neue Tochtergesellschaft der UEFA geschaffen, die je zur Hälfte von ECA- und UEFA-Vertretern geleitet wird und die für das Management der europäischen Vereinswettbewerbe verantwortlich ist. Nach der Ernennung zweier Vereinsfunktionäre zu Mitgliedern des UEFA-Exekutivkomitees 2015 ist diese Entwicklung ein weiterer Meilenstein für das Verhältnis zwischen den Vereinen und den Leitungsgremien des europäischen Fußballs.
Ein Arbeitskreis unter Schirmherrschaft des UEFA-Vereinswettbewerbskomitees wird in Kürze geschaffen werden, um sämtliche Details zum neuen Vereinswettbewerbsformat für den Zyklus 2018-21 in den kommenden Monaten auszuarbeiten.
659 europäische Vereine profitieren von Ausschüttung
Wie 2012 von ECA und UEFA beschlossen, wird ein erhöhter Anteil (insgesamt 150 Millionen Euro) des Umsatzes der Europameisterschaft 2016 an die Vereine ausgeschüttet, die zum Erfolg des Turniers beigetragen haben.
Der Gesamtbetrag besteht aus der Qualifikation (50 Millionen) und der Endrunde (100 Millionen Euro) und wird insgesamt 659 Vereinen aus ganz Europa zu Gute kommen. Die Verteilungsmethode ist dieselbe wie die, die zur Europameisterschaft 2012 in Polen und der Ukraine angewandt wurde. Damals profitieren 575 Vereine von einem Gesamtbetrag von 100 Millionen Euro. Wenn die Berechnungen abgeschlossen sein, werden die jeweiligen Endsummen pro Verein bekanntgegeben.
Nationale Verwaltungsinitiative gegründet
Entsprechend der Mission der ECA, verantwortliches Management zu fördern, hat der ECA-Vorstand beschlossen, eine Initiative zu gründen, um landesspezifische Verwaltung zu fördern und gerade auch den Einfluss von Vereinen auf Entscheidungen von nationalen Verbänden zu stärken. Die Initiative fußt auf vier Säulen: Demokratie/Inklusion, Transparenz/Rechenschaftspflicht, Rechtssicherheit und Erlösverteilung. Sie sieht vor, dass ECA-Funktionäre mit einflussreichen Vertretern in Ländern, wo der Einfluss von Vereinen auf Entscheidungen nationaler Verbände begrenzt ist, in Kontakt treten. Die Gespräche sollen genutzt werden, um die bestehenden Strukturen zu bewerten und letztendlich Empfehlungen an nationale Verbände abzugeben.
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