Am Abend der Baby-Jubel, am nächsten Morgen schon umringt von Kindern. So schnell kann’s gehen... Wobei Robert Lewandowski auf den eigenen Nachwuchs schon noch ein bisschen warten muss. „Meine Frau Anna ist schwanger, fünfter Monat“, verkündete der FCB-Torjäger am späten Dienstagabend nach dem 1:0-Sieg gegen Atlético Madrid mit einem Strahlen im Gesicht. Zuvor auf dem Spielfeld hatte er schon mit seinem Torjubel - Daumen im Mund, Ball unter dem Trikot - 70.000 Zuschauer im Stadion und Millionen vor den TV-Geräten wissen lassen, dass erstmals Nachwuchs unterwegs ist im Hause Lewandowski.
„Wir hatten das geplant, wenn ich das nächste Tor in München mache“, berichtete der 28 Jahre alte Pole, „es war immer mein Traum, dass ich es offiziell zeige, wenn meine Frau schwanger ist. Ich freue mich sehr.“ Ehrensache, dass Lewy seinen sehenswerten Freistoßtreffer seiner Frau widmete. „Das war ein Tor für sie und das, was sie im Bauch hat. Das war für mich ein besonderes Spiel und ein besonderes Tor. Ich bin sehr zufrieden in diesem Moment.“
17 Tore in 22 Spielen
Geahnt hatte von Lewandowskis Baby-Glück auch im Kreis der Mannschaft kaum jemand. „Fast alle waren überrascht in der Sekunde. Es gab spontane Glückwünsche“, berichtete Mats Hummels vom Jubel auf dem Rasen. Auch Carlo Ancelotti gratulierte dem werdenden Vater nach dem Spiel und freute sich: „Wenn man Kinder hat, ist man noch motivierter.“
An Motivation und Leistung mangelt es beim Torschützenkönig der letzten Saison auch in der neuen Spielzeit aber ohnehin wieder nicht. Gegen Atlético gelang ihm im 22. Pflichtspiel der Saison sein 17. Tor. Gleichzeitig war es sein sechster Treffer in den letzten sieben Champions-League-Partien und sein 14. in den vergangenen zwölf CL-Heimspielen. Und nicht zu vergessen: sein zweiter Freistoßtreffer innerhalb von nur fünf Tagen.
Besuch aus der Heimat
„Seit zwei, drei Monaten trainiere ich systematisch Freistöße“, erklärte Lewandowski seine neue Qualität am ruhenden Ball. „Freistöße können gerade in Spielen, in denen es nur wenig Chancen gibt, wichtig sein.“ Wie zum Beispiel gegen Atlético. „Es ist das Ergebnis guter, harter Arbeit“, meinte Hummels. „Ich habe ihn die ganze Saison schon Freistöße trainieren sehen. Er trifft aus der Distanz auf ganz hohem Niveau.“
Davon konnten sich am Dienstagabend in der Allianz Arena auch 19 polnische Nachwuchskicker persönlich überzeugen. Am Mittwoch besuchten die Kids aus Stettin und Bydgoszcz, die in Polen die U9- und U11-Meisterschaft gewonnen hatten, dann die Säbener Straße und trafen ihr großes Vorbild Robert Lewandowski. Und der Torjäger bewies schon mal, dass er ein Händchen für die Kleinen hat. Da musste man den Jungs nur in die Augen blicken.
Themen dieses Artikels