Allein die Kälte störte an diesem Abend. Bei eisigen Temperaturen unter dem Gefrierpunkt feierte der FC Bayern beim knappen 1:0 (1:0)-Sieg gegen den schon zuvor als Gruppensieger feststehenden Vorjahresfinalisten Atlético Madrid einen versöhnlichen Abschluss der Champions-League-Gruppenphase. Mit dem 15. Heimsieg nacheinander in der Königsklasse tankte der Rekordmeister vor allem weiteres Selbstvertrauen für den Jahresendspurt in der Bundesliga.
„Wir haben verdient gewonnen. Wir haben über 90 Minuten gut gespielt, hatten viel Kontrolle und waren oft in Ballbesitz. Diese Leistung gibt uns viel Selbstvertrauen für die nächsten Spiele“, zeigte sich Trainer Carlo Ancelotti nach dem Schlusspfiff zufrieden mit der Darbietung seiner Elf. „Jetzt müssen wir die Auslosung abwarten. Es wird ein kompliziertes Achtelfinale für alle“, sagte Ancelotti weiter.
Barca droht im Achtelfinale
Erstmals seit der Saison 2009/10 beenden die Münchner die Vorrunde nicht auf Platz eins und bekommen nun bei der Achtelfinal-Auslosung am kommenden Montag einen Gruppensieger zugelost. Fünf potenzielle Gegner stehen dabei schon fest: FC Barcelona, FC Arsenal, Leicester City, SSC Neapel und AS Monaco. Weitere Kandidaten sind Real Madrid (bei einem Sieg im letzten Gruppenspiel gegen Dortmund) und Juventus Turin oder der FC Sevilla.
„Jacke wie Hose“ sei nun der Gegner im Achtelfinale, erklärte Mats Hummels nach dem Einzug in die K.o.-Runde. „Vielleicht wird es direkt eine der besten Mannschaft von allen, vielleicht wird es vermeintlich leichter. Aber ich glaube nicht, dass es ein sehr leichtes Los geben wird“, blickte Hummels voraus. „Wenn wir die nächste Runde gewinnen, war alles in Ordnung. Wenn wir uns gegen einen sehr schweren Gegner vielleicht selber ein Bein gestellt haben, werden wir uns noch ein bisschen ärgern.
„„12 Punkte ist nicht so verkehrt.“”
Mats Hummels
Grund zum Ärgern gab es im letzten CL-Spiel vor der Winterpause dagegen kaum. Auch wenn die Partie sportlich bedeutungslos war, gingen beide Mannschaften von Beginn an engagiert zu Werke. Die Gäste hatten zwar zunächst die größeren Chancen, das entscheidende Tor allerdings machten die Bayern: Robert Lewandowski sorgte in der 28. Spielminute mit seinem zweiten Freistoßtreffer innerhalb von vier Tagen für den umjubelten Höhepunkt vor 70.000 Zuschauern in der ausverkauften Allianz Arena.
„Es war gut fürs Gefühl und gut für die Fans. Es haben sich viele schon auf das Gipfeltreffen gefreut. Es sollte unser Gruppenfinale werden, das wurde es dann eben nicht. Deswegen war es umso besser und lobenswerter, dass die Mannschaft auch heute superseriös gespielt hat. Wir waren klar überlegen“, betonte der erst spät eingewechselte Thomas Müller. Bis zum Schluss waren die Bayern dem 2:0 näher als die Gäste dem Ausgleich.
„Das gibt auf jeden Fall Selbstvertrauen. Wir wollten unbedingt das Spiel gewinnen für uns, für unser eigenes Gefühl, Atlético geschlagen zu haben“, sagte Hummels und zog letztlich ein zufriedenstellendes Fazit. Als „okay“ sei die abgeschlossene Gruppenphase zu einzustufen, „12 Punkte ist nicht so verkehrt.“ In den drei noch ausstehenden Ligaspielen bis zur Winterpause gehe es nun darum, diese „gut zu bestreiten und zu gewinnen. Sollten wir das tun, kann man von einer guten Vorrunde reden.“
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