
Thomas Müller hatte einmal mehr das letzte Wort. Erst nach seinem Tor war die knackige 90-Minuten-Einheit beendet, die Bayern arbeiteten auch während ihrer dritten Einheit im Trainingslager in Doha hochintensiv. „Das tut uns gut“, freute sich Müller über das hohe Pensum. Genug hatte der Bayer aber noch lange nicht, und so schob der Weltmeister noch eine dritte Halbzeit an: Lattenschießen!
„Von drei Versuchen musste ich nur einmal büßen, dementsprechend war ich sehr stark verbessert unterwegs“, erzählte der Stürmer anschließend vom lustigen Spiel“, bei dem es darum geht, die Latte zu treffen – oder sich andernfalls ins Tor zu stellen und von den Kollegen abschießen zu lassen. „Bei uns kannst du auch nach den intensiven Einheiten noch ein bisschen Spaß machen. Lattenschießen ist da eine gute Challenge“, weiß Müller.
Die Stimmung ist also gut bei den Bayern, trotz (oder gerade) wegen der harten Einheiten. „Wir können uns hier richtig gut vorbereiten“, sagte Robert Lewandowski, der die Mannschaft auf einem besseren Weg sieht als noch im Sommer. „In der Hinrunde hatten wir eine schwache Phase, aber das ist normal nach einer Europameisterschaft“, so der Pole. „Viele von uns hatten eine lange Saison, die Vorbereitung war kurz. Aber jetzt arbeiten wir sehr gut und werden in der Rückrunde viel, viel besser spielen.“
„Das macht mir gute Hoffnungen“
Auch Müller blickt optimistisch nach vorne – und will mit der Mannschaft an die guten Leistungen der letzten Spiele anknüpfen, mit dem 3:0 gegen Leipzig als Höhepunkt. „Man hat gesehen, dass wir nochmal eine Schippe draufgelegt und in den letzten drei, vier Wochen eine kleine Entwicklung durchgemacht haben. Das macht mir gute Hoffnungen für die nächsten Wochen“, so der Nationalstürmer. „Persönlich hätte ich mir im letzten Jahr das ein oder andere Tor mehr gewünscht, da müssen wir nicht drum herumreden. Für 2017 erwarte ich mir schon mehr.“
Helfen könnten sowohl Müller als auch der Mannschaft die taktischen Kniffe, die Carlo Ancelotti zuletzt vorgenommen hatte – zum Beispiel, einen Zehner hinter Lewandowski aufzubieten. „Mit diesem System fühlen wir uns in der Offensive einen Tick wohler“, merkte Müller an, der auch seine eigenen Vorzüge in zentraler Rolle besonders gut einbringen könne. „Ich brauche Spieler um mich herum, mit denen ich kombinieren kann, die ich unterstützen kann, denen ich mit Läufen den Weg freimache. Oder andersrum: Dass Räume für mich aufgehen.“ Für Tore am Fließband braucht Müller aber auch Glück, weiß Lewandowski: „Wenn das zurückkommt, wird er wieder viele Tore schießen.“
Für fcbayern.com in Doha: Niko Heindl und Marco Donato
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