




Nein, Thomas Müller wollte nichts sagen. „Das muss man jetzt auch mal genießen“, sind als seine einzigen Worte nach Spielschluss überliefert. Mit einem breiten Lächeln verließ er die Allianz Arena. Er hatte ja auch auf dem Platz alle Fragen beantwortet: Zwei Minuten nach seiner Einwechslung kam Müller im Strafraum an den Ball, täuschte mit rechts an und schloss mit links ab - der Ball zappelte unten links im Netz. Der 5:1-Endstand gegen den FC Arsenal. Auf dem Rasen schrie Müller seine Freude raus, auf der Tribüne twitterte Jérôme Boateng: „He’s back!“
„Das Tor heute war auch für ihn persönlich wichtig“, sagte Robert Lewandowski über seinen Torjägerkollegen, der in dieser Saison seiner üblichen Trefferquote hinterherläuft. Gegen Arsenal gelang ihm erst sein vierter Saisontreffer, der dritte davon in der Champions League. „Er geht immer voran und es ist unglaublich, wie er arbeitet“, berichtete Lewandowski, der überzeugt ist: „Es ist nur eine Frage der Zeit, bis er wieder zu seiner 100-prozentigen Form findet.“
„Optimistisch“ blickt Carlo Ancelotti in Müllers Zukunft. „Ich glaube, dass er den Durchbruch geschafft hat. Ich bin sehr glücklich darüber“, sagte der FCB-Chefcoach, „er hat sehr gut trainiert. Das Tor hat er sich verdient. Ich bin mir sicher, dass er wichtig sein wird für uns in der Zukunft.“
„„Thomas ist Thomas.“”
Karl-Heinz Rummenigge
Ganz überraschend kommt Müllers Treffer also nicht. Erst recht nicht gegen Arsenal, das so etwas wie der Lieblingsgegner des Weltmeisters ist. Gegen keinen anderen Klub erzielte er in der Champions League mehr Tore (jetzt 5 in 7 Spielen). Mit insgesamt 39 Toren ist Müller darüber hinaus der erfolgreichste deutsche Champions-League-Torschütze. „Thomas ist Thomas. Er hat eine Riesenbedeutung für uns. Langsam kommt er wieder in eine gute Verfassung“, meinte Karl-Heinz Rummenigge, der wie Müller 39 Tore auf europäischem Parkett erzielt hat.
Die Zuschauer auf den Rängen, die Mitspieler, die Trainer - alle gönnten Müller seinen Treffer gegen Arsenal. „Jeder hat sich für Thomas gefreut. Wir wissen, was wir an ihm haben“, sagte Kapitän Philipp Lahm, „wir wissen, wie er tagtäglich im Training arbeitet, wie er die Mannschaft auf dem Platz mitzieht, wie er sie motiviert.“ Alle drücken die Daumen, dass Thomas jetzt einfach weitermüllert.
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