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„Wir mussten über die Schmerzgrenze gehen“

Sie haben sich reingeworfen, sie haben gekämpft, sie haben die Zähne zusammengebissen. Dabei stand hinter den Einsätzen von Robert Lewandowski und vor allem Jérôme Boateng sowie Mats Hummels im Rückspiel gegen Real Madrid lange Zeit ein großes Fragezeichen. Erst kurz vor der Partie wurde entschieden, dass alle drei auflaufen konnten.

„Ich habe es ehrlich gesagt nicht für möglich gehalten, dass es heute funktioniert“, gab Hummels sogar nach der Partie zu. Der 28-Jährige verletzte sich vor eineinhalb Wochen im Training am Sprunggelenk und konnte seitdem kaum trainieren. Gemeinsam mit Boateng, der sich ebenfalls am vorletzten Wochenende im Adduktorenbereich verletzte, bildete er jedoch in Madrid eine überaus solide und bärenstarke Innenverteidigung.

Alles ausgeblendet

Beide brachten ihr Team je neun Mal zurück in Ballbesitz. Sie waren somit die besten Balleroberer auf Seiten des deutschen Rekordmeisters. Dafür haben sie viel in Kauf genommen, wie Hummels erklärte: „Jérôme und ich haben an körperlichen Behinderungen alles ausgeblendet, was irgendwie ging. Wir mussten über die Schmerzgrenze drübergehen und haben alles versucht, was nötig ist, um so ein Spiel zu gewinnen.“ Im laufenden Spiel merkte man dem Duo nicht an, dass sie mit Blessuren zu kämpfen hatten.

Sobald die Partie unterbrochen war, sah man jedoch oftmals schmerzverzerrte Gesichter, ein leichtes Humepln oder Dehnübungen. Vor allem Boateng hatte ab Mitte der zweiten Hälfte große Probleme. „Der Muskel hat irgendwann zugemacht. Ich habe versucht, mich durchzukämpfen, das war nicht so einfach“, so der 28-Jährige, der daher versuchte, „ein bisschen mehr mit Auge zu spielen“. Und das mit großem Erfolg, denn Boateng hatte die meisten klärenden Aktionen für den FCB.

Lewandowskis beeindruckende Quote

Ging doch einmal etwas durch, war Neuer zumeist auf dem Posten. Der Nationaltorhüter rückte nach seiner Fuß-OP erst kurz vor dem Hinspiel wieder in den Kader und hielt dort bereits überragend. Im Estadio Bernabéu zeigte er erneut starke sechs Paraden und war seinem Team ein großer Rückhalt. Bei den Gegentoren war er machtlos gewesen und zog sich beim 2:3 eine Fraktur im linken Fuß zu. Mit diesem Schmerzen spielte er also den Großteil der Verlängerung weiter. Wie lange er nun ausfallen wird, wird die genaue Untersuchung in München am Mittwoch ergeben.

Aber Neuer hielt seine Mannschaft lange im Spiel, ebenso wie Lewandowski, nach dessen 1:0 der FCB wieder im Rennen um den Halbfinal-Platz war. Der Pole fiel im Hinspiel noch wegen einer Schulterprellung aus, von der am Dienstag nichts mehr zu sehen war. Der Stürmer scheute keinen Zweikampf und verwandelte den Strafstoß sicher. Es war bereits sein sechster verwandelter Elfmeter in der Champions League – im sechsten Versuch.

Frust und Stolz

Dennoch reichte es leider nicht für den Sieg, aber die gezeigten Leistungen brachten dem Quartett viel Respekt ein. „Wenn ich gesehen habe wie Hummels, Boateng, Lewandowski und Manuel Neuer gespielt haben, dann kann man nur den Hut ziehen“, lobte Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge seine fantastischen Vier. Dementsprechend breitete sich bei Hummels nach dem Spiel neben „Frust und Enttäuschung“ auch „ein bisschen Stolz“ aus.

Diesen muss er nun aufsaugen und in die nächsten Spiele mitnehmen, denn es stehen weitere harte Aufgaben an. „Wir wollen die Meisterschaft unter Dach und Fach bringen und im Pokal haben wir nächste Woche einen richtigen Kracher. Das wird das nächste Highlight“, sagte der Weltmeister. Dann geht es im Halbfinale gegen Borussia Dortmund. Auf die Frage, ob sie denn da wieder fit seien, antwortete Hummels nur: „Das werden wir sein!“ Sie werden also wieder kämpfen und die Zähne zusammenbeißen.