




Als Zinédine Zidane zum bisher letzten Mal beim FC Bayern zu Gast war, bildete sich der damalige Trainer von Real Madrids zweiter Mannschaft fort. Jetzt, knappe zwei Jahre später, ist der Weltstar des Fußballs zurück in München – als amtierender Champions-League-Siegercoach! „Ich mag ihn sehr“, lobt Carlo Ancelotti Zidane, der unter dem Italiener bereits als Co-Trainer fungiert hatte. „Er war ein hervorragender Assistent und hatte eine fantastische Beziehung zu den Spielern.“
Nun kommt es also zum ersten gemeinsamen Duell. Vor- oder Nachteil, und wenn ja, für wen? „Ich habe viel von ihm gelernt“, sagte Zidane, der ausgeglichene Verhältnisse sieht. „Ich kenne ihn, er kennt mich – das bedeutet nichts.“ „Ich kenne Zizou sehr gut“, sagt Ancelotti derweil, „trotzdem weiß ich nicht, welche taktische Ausrichtung er wählen wird.“ Immerhin: Zahlreiche Spieler der Königlichen coachte der Italiener noch und hat auch in der jüngeren Vergangenheit „viele Spiele von Real gesehen“. Mit der Ausrichtung des Gegners mochte Ancelotti sich dennoch nicht allzu sehr beschäftigen, denn: „Entscheidend ist nicht die Taktik von Real Madrid, sondern unsere.“
Die Madridista reisten zwar nicht in Bestbesetzung – Pepe und Raphael Varane fehlen verletzt, Daniel Carvajal war zuletzt angeschlagen –, aber in Bestform nach München. Seit zwölf Spielen ist Real ungeschlagen, das Team um den BBC-Sturm (Bale, Benzema, Cristiano Ronaldo) hat in jenen Partien immer getroffen. „Was wir bisher gemacht haben, haben wir sehr gut gemacht“, lobte Zidane, „aber wir müssen auch in München zeigen, dass wir gut drauf sind. Unsere Aufgabe ist immer, das Maximale zu geben, um das Spiel zu gewinnen.“
Wiedersehen mit Kroos
Aufpassen müssen die Münchner nicht zuletzt bei Standards, insbesondere Sergio Ramos‘ Kopfballstärke haben die Bayern noch in weniger guter Erinnerung. „Er ist ein geborener Leader“, ist Zidane begeistert vom Spanier, der auch in dieser Saison bereits mehrfach geknipst hat – auch nach Vorlagen von Toni Kroos, der zum ersten Mal seit seinem Wechsel zu Real nach München zurückkehrt. „Unsere Standards haben uns viele Punkte gebracht, aber wir sollten uns nicht nur darauf verlassen. Wir können mehr", so der fr ühere Bayer.
Auf dem Platz wird Kroos einigen früheren Mitspielern begegnen, u.a. Franck Ribéry, den auch sein aktueller Trainer noch sehr gut kennt. „Als er zu uns in die Nationalmannschaft kam, war er sehr jung“, erinnert sich Zidane. „Ihr kennt ihn: Er macht immer Scherze, ist immer gut drauf. Er erinnert mich an Marcelo; er hält die Stimmung hoch in der Mannschaft. Das braucht ein Team.“ Respekt hat der Weltmeister von 1998 aber vor dem ganzen FC Bayern: „Das ist eine Mannschaft, die von Anfang an stark auftritt und Intensität in die Spiele bringt. Da müssen wir gegenhalten.“
So könnte Real Madrid spielen: Navas - Carvajal, Nacho, Ramos, Marcelo - Casemiro, Modric, Kroos - Bale, Benzema, Ronaldo
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