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Abschied, ein Duett und viele Emotionen - die Meisterfeier des FCB

Festlich geschmückt präsentierte sich der Postpalast in der Münchner Innenstadt am Samstagabend für die interne Meisterfeier des FC Bayern. Die Tische akkurat geschmückt, die Gläser auf Hochglanz poliert. Auf die runde Bühne in der Mitte des Festsaals rauschte von der Decke ein Wasserfall, in dem die Bilder der abgelaufenen Saison projiziert wurden. Alles war angerichtet für eine „Feier, die sich gewaschen hat“, wie Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge bei seiner Ansprache bemerkte.

„Wir haben heute sicherlich einen tollen Tag erlebt“, fuhr Rummenigge fort. Dem Saisonfinale mit einem klaren 4:1-Erfolg gegen den SC Freiburg folgten die Übergabe der Meisterschale sowie die traditionellen Weibierduschen im Innenraum der ausverkauften Allianz Arena, ehe es Richtung Marienplatz ging, wo sich der deutsche Rekordmeister vor 15.000 Fans auf dem Rathausbalkon präsentierte. Und natürlich war da noch das emotionale Karriereende von Kapitän Philipp Lahm, Xabi Alonso und Tom Starke, die Rummenigge offiziell verabschiedete.

Vorstufe zum Paradies

„Ich möchte mich herzlich bedanken“, sagte Rummenigge und ging einzeln auf Starke („Ein toller Torwart und ein entspannter und relaxter Typ“), Alonso („Ein Gentleman des Fußballs. Ein Metronom auf dem Platz. Wenn er den Ball hatte, hat er das Spiel dirigiert wie ein Karajan“) und vor allem auf Lahm („Ein Mann, der außergewöhnliches geleistet hat. Ein super Kapitän, ein super Spieler. Ich werde Philipp vermissen“) ein. Es folgten minutenlange Standing Ovations für das Trio.

Unter den rund 500 Gästen war auch der Bayerische Ministerpräsident Horst Seehofer. „Ich sage oft, der Freistaat Bayern ist die Vorstufe zum Paradies. Dafür gibt es viele Gründe, einer der wesentlichen ist der FC Bayern München“, erklärte Seehofer in seiner Rede. Den FCB bezeichnete er als „eine Weltmarke und den mit wichtigsten Botschafter des Freistaates“, den scheidenden Kapitän Philipp Lahm würdigte er als „eine der größten Persönlichkeiten, die der deutsche Fußball jemals hervorgebracht hat.“

Musikalische Acts auf Champions-League-Niveau

Neben Seehofer waren auch der gesamte Vorstand sowie das Präsidium und der Verwaltungsbeirat des FC Bayern unter den Gästen. Von der Deutschen Fußball-Liga DFL waren Präsident Dr. Reinhard Rauball und Geschäftsführer Christian Seifert anwesend. Hinzu kamen die zahlreichen Legenden des Rekordmeisters wie Luca Toni, Giovane Elber oder Klaus Augenthaler, der ehemalige Sportvorstand Matthias Sammer sowie Partner und Sponsoren des frisch gekürten Deutschen Meisters. Sie alle verlebten einen stimmungsvollen, emotionalen und harmonischen Abend.

Für die kulinarischen Höhepunkte sorgten Tomatensüppchen, Rinderfilet und Gäubodenspargel, und auch die musikalischen Acts zwischen den Gängen waren auf Champions-League-Niveau. Der Münchner Star-Tenor Jonas Kaufmann war eigens aus London angereist und intonierte eine FC Bayern-Meisterschafts-Version des Lieds „Du bist die Welt für mich“ aus Richard Taubers Operette „Der singende Traum“. Gänsehaut pur, für die Kaufmann stehende Ovationen erhielt.

Ancelottis Duett mit Anastacia

Latino-Popstar Alvaro Soler weckte nicht nur bei der spanisch-südamerikanischen Fraktion um Javi Martínez und Rafinha, die sofort mit auf die Bühne stürmten, Tanz- und Partyfieber. Und US-Rockröhre Anastacia, die bereits in der Halbzeitpause des Saisonfinales gegen Freiburg die Allianz Arena einheizte, sorgte mit ihren Hits ebenfalls für prächtige Feierstimmung. Höhepunkt war ein Duett mit Bayern-Trainer Carlo Ancelotti, der sich zuvor schon auf dem Rathausbalkon als Sänger präsentiert hatte.

„Vielen Dank an diesen Klub. Ich habe einen tollen Verein mit fantastischen Spielern gefunden“, zog Ancelotti, der nun in jeder großen europäischen Liga Titel gewonnen hat, Bilanz. „Wir haben dieses Jahr alle super gearbeitet, sehr professionell. Ich bin sehr zufrieden, hier zu sein. Ich habe eine Familie gefunden. Ich denke, dass, wenn wir so weiterarbeiten, werden wir mit dieser Familie mehr Titel gewinnen können.“

Lahm: „Amoi seg' ma uns wieder“

Dann aber ohne seinen Kapitän Philipp Lahm, der an seinem letzten Arbeitstag für den FC Bayern noch einmal zurückblickte: „Ich habe nicht nur heute, sondern meine ganze Karriere viel zurückbekommen. Nicht nur von den Fans, auch von Kameraden, Trainern und vielen Legenden, mit denen ich spielen durfte. Ich hätte mir nie vorstellen können, Meister zu werden, das war alles wie ein Traum. Und dieser Traum war noch besser als alles, was ich mir vorgenommen habe. Es gibt ein Lied, das heißt ‘Amoi seg' ma uns wieder‘. Ich muss jetzt etwas Abstand gewinnen, alle Eindrücke die ich erleben durfte etwas sacken lassen. Was dann kommt - ich weiß es nicht.“

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