Karl-Heinz Rummenigge hat sich von den Mitgliedern der Europäischen Klub-Vereinigung ECA verabschiedet. Der 61-Jährige hatte die ECA seit ihrer Gründung 2008 als Chairman geführt und sich nicht mehr zur Wahl gestellt.
In seiner letzten Rede an diesem Montag in Genf bedankte sich Rummenigge bei den Vereinsvertretern und Kollegen für ihr Vertrauen und ihre Unterstützung: „Es war mir eine Ehre, mit Ihnen zu arbeiten. Ich denke, wir haben das Richtige getan“, sagte er. „Aus der ECA ist ein starker, ein fairer Partner für die UEFA und FIFA geworden. Als wir anfingen, hatten wir Visionen. Heute können wir feststellen: Die ECA hat innerhalb eines Jahrzehnts mehr erreicht, als wir zu hoffen wagten. Und weil niemand ein Amt auf Lebenszeit erhält, gebe ich es nun gerne und guten Gewissens ab.“
Unter Rummenigges Führung haben sich die europäischen Klubs zu einem einflussreichen Stakeholder des Fußballs entwickelt. Die inzwischen 230 eingebundenen Vereine erhalten Kompensationszahlungen und Versicherungsleistungen, wenn die von Ihnen beschäftigen Spieler bei Weltmeisterschaften oder Europameisterschaften eingesetzt werden. Seit 2016 verfügt die ECA über zwei Sitze in der UEFA-Exekutive, und sie vermarktet gleichberechtigt mit der UEFA die europäischen Klubwettbewerbe Champions League und Europa League.
„Was mich zufrieden macht“, sagte Rummenigge, „ist die Tatsache, dass wir in den vergangenen zehn Jahren unsere vereinbarte Solidarität nie aufgegeben haben. Die Kleinen verstehen die Großen, und die Großen tragen Verantwortung für die Kleinen. Die Reform der europäischen Klubwettbewerbe hat das erneut bewiesen. Alle haben mehr Einnahmen erzielt, und wir haben die Solidaritätszahlungen gerade um mehr als 40 Prozent von 199 Millionen auf 284 Millionen Euro gesteigert. Darauf bin ich stolz.“
Auch FIFA-Präsident Gianni Infantino und UEFA-Präsident Aleksander Ceferin waren zur Verabschiedung Rummenigges gekommen. Rummenigge bedankte sich bei beiden für ihre Kooperation mit der ECA, erinnerte aber auch an den ehemaligen UEFA-Präsidenten Michel Platini, „dem wir viel zu verdanken haben“. Er sei ein wichtiger Partner gewesen.
Doch so gerne er auch den Fußball auf seiner wirtschaftlichen und politischen Seite gestaltet habe, erklärte er, „am Ende des Tages interessiert mich vor allem das, was auf dem Platz passiert. Wenn ich also einen Wunsch an Sie alle richten darf zum Schluss: Passen Sie bitte auf dieses wunderbare Spiel auf! Wir müssen es schützen.“
Seit 2002 ist Rummenigge, früher selbst ein Weltklasse-Spieler, Vorstandsvorsitzender des FC Bayern München. An diesem Dienstag wird die ECA in Genf auf ihrer 19. Generalversammlung den Nachfolger Rummenigges bestimmen.
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