Im ersten Gruppenspiel der neuen Champions-League-Saison trifft der FC Bayern am Dienstagabend auf den belgischen Meister RSC Anderlecht. Acht Mal standen sich die beiden Teams zuvor schon gegenüber, davon sechs Mal in der Königsklasse. Das letzte Duell gab es in der Saison 2007/08. Damals setzte sich der FCB im Achtelfinale des UEFA-Cups klar mit 5:0 und 1:2 durch und zog ungefährdet ins Viertelfinale ein. fcbayern.com stellt den Auftaktgegner der Münchner vor.
Historie:
Der „Königliche Sportklub“ aus dem Brüsseler Vorort Anderlecht wurde im Jahr 1908 gegründet und gehört nach wechselvollen Anfangsjahren seit 1935 ununterbrochen der höchsten belgischen Liga an. Die erste Meisterschaft gelang nach Ende des Zweiten Weltkrieges im Jahr 1947 und war der Auftakt für weitere 33 Meisterschaften, neun Pokalsiege und zwölf belgische Supercuptitel. Damit ist der RSC belgischer Rekordmeister.
Auch international konnte der Klub auf sich aufmerksam machen, auch wenn die Erfolge bereits lange zurückliegen. 1976 und 1978 gewann der RSC jeweils den Europapokal der Pokalsieger und den Europäischen Supercup, 1983 wurde dann auch der UEFA-Cup gewonnen. Zudem gab es weitere Finalteilnahmen im UEFA-Cup (1970, 1984) und im Pokalsieger-Wettbewerb (1977, 1990), insgesamt warten die Belgier aber seit fast 30 Jahren auf eine Fortsetzung der internationalen Erfolge. In der vergangenen Saison gelang in der Europa League der Einzug ins Viertelfinale.
CL-Bilanz:
In der ewigen Tabelle der Champions League rangiert Anderlecht auf Platz 35 mit 68 Punkten aus 76 Spielen (ohne Landesmeister-Pokal). Der belgische Rekordmeister tritt in dieser Saison zum insgesamt zwölften Mal in der Gruppenphase an, für die er sich dank des 34. Meistertitels in der vergangenen Saison direkt qualifiziert hat. Bis auf die Saison 2000/01 hat der RSC nie die Gruppenphase überstanden, damals scheiterte der Klub aber in der 2. Gruppenphase und verpasste auch da die K.o.-Spiele. Seit dem 1:0-Erfolg bei Betis Sevilla im Dezember 2005 hat Anderlecht kein Auswärtsspiel mehr in der Königsklasse gewonnen.
Stadion:
Seine Heimspiele trägt Anderlecht im Constant-Vanden-Stock-Stadion aus. Die Arena fasst knapp 26.000 Zuschauer, bei internationalen Begegnungen liegt die Kapazität bei knapp über 21.000 Zuschauern. Für 2019 ist ein Umzug in das neue Brüsseler Nationalstadion geplant, das eigens für die Europameisterschaft 2020 errichtet wird. Die Kapazität dieser Arena, in der dann auch die belgische Nationalmannschaft ihre Heimspiele austragen wird, beträgt dann 60.000 Zuschauer.
Trainer:
Trainiert wird das Team seit der vergangenen Saison von René Weiler. Der Schweizer war zuvor knapp zwei Jahre lang beim 1. FC Nürnberg tätig. Mit dem RSC holte Weiler gleich in seinem ersten Jahr den Meistertitel, in der Europa League scheiterte sein Team im Viertelfinale nur knapp am späteren Titelgewinner Manchester United. Am Tag nach dem Gruppenspiel beim FC Bayern feiert Weiler seinen 44. Geburtstag.
Schlüsselspieler:
Bekanntester Spieler bei RSC Anderlecht ist ohne Zweifel Olivier Deschacht. Der 36 Jahre Abwehrspieler spielt seit 1997 für den Klub und zählte schon in den Champions-League-Duellen mit dem FC Bayern 2003/04 zu den Leistungsträgern der Belgier. Mit über 500 Pflichtspielen ist Deschacht Anderlechts Rekordspieler. Neuzugang Sven Kums soll im Mittelfeld die Lücke schließen, die der talentierte Youri Tielemans nach seinem Wechsel zum AS Monaco hinterlassen hat. Im Sturm sind der Nigerianer Henry Onyekuru, Leihgabe des FC Everton, sowie der Pole Lukasz Teodorczyk nicht ungefährlich.
Aktuelle sportliche Situation:
Der Rekordmeister hat in der heimischen Liga einen Stotterstart hingelegt. Nach sechs Spieltagen rangiert der RSC mit lediglich acht Punkten auf dem zehnten Tabellenplatz. Je zwei Siege, Unentschieden und Niederlagen und 6:7 Tore stehen bislang zu Buche, der Rückstand auf Spitzenreiter RSC Charleroi beträgt bereits acht Punkte. Am letzten Wochenende drehte Anderlecht das Heimspiel gegen Lokeren nach 1:2-Rückstand noch zu einem 3:2-Erfolg.
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