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Wriedt: Vom Derbysieg zum Profidebüt

Leipzig, Mittwochabend 22:56 Uhr, es läuft die 101. Minute im Pokalthriller zwischen RB Leipzig und dem FC Bayern. Für Otschi Wriedt erfüllt sich ein Traum! Das Trainerteam ruft den 23-Jährigen zur Bank, bereitet ihn auf seine Einwechslung vor. „Gib Gas und sei torgefährlich“, geben Jupp Heynckes und Peter Hermann dem Stürmer der Amateure des Rekordmeisters mit auf den Weg. Wriedt kommt für Thiago, feiert sein Profidebüt im Trikot des FCB, in einem Alles-oder-Nichts-Spiel.

„Als ich zur Bank gerufen wurde, konnte ich erstmal gar nicht so richtig realisieren, dass ich gleich mit solch großen Spielern auf dem Platz stehen werde“, schildert Wriedt die Augenblicke vor seiner Einwechslung. „Es war ein unbeschreibliches Gefühl, bei solch einer Partie ein paar Minuten zu bekommen. Ich freue mich, dass ich einen Beitrag zum Weiterkommen der Mannschaft leisten konnte.“

Heynckes: „Talent mit Perspektive“

Wriedt rannte, ackerte und hätte beinahe sogar den goldenen Treffer für die Münchner erzielt. Drei Minuten nach seiner Einwechslung stieg der Angreifer nach einer Ecke am höchsten und köpfte den Ball präzise Richtung Leipziger Tor. Doch von der Unterkante der Latte sprang das Leder zurück ins Spielfeld. „Natürlich wäre das eine perfekte Geschichte gewesen, wenn der Ball reingegangen wäre. Aber ich bin einfach sehr glücklich, dass wir weitergekommen sind und ich dabei sein konnte.“

Letzten Endes setzten sich die Bayern nach packenden 120 Minuten im Elfmeterschießen durch. Mittendrin in der Jubeltraube nach dem entscheidenden Elfmeter - Otschi Wriedt. „Er ist ein Talent mit Perspektive. Er muss noch weiter an sich arbeiten, hat aber das gewisse Etwas, hat Torinstinkt. Im Training bei uns arbeitet er vorbildlich mit“, sagt FCB-Coach Heynckes über den Angreifer.

„Letzten Wochen liefen einfach überragend“

Wriedt blickt auf enorm ereignisreiche Tage zurück. Nach seiner erstmaligen Nominierung in den Profikader für die Partie gegen den SC Freiburg trat er am vergangenen Wochenende auch die Reise zum Bundesligaspiel in Hamburg an. „Die letzten Wochen liefen für mich einfach überragend, wenn man bedenkt, dass ich am Wochenende beim Spiel in meiner Heimatstadt dabei sein konnte und wir dann mit den Amateuren auch noch das so wichtige Derby gewinnen konnten“, beschreibt Wriedt. Mit 1:0 bezwang er am Sonntag mit der Reserve des Rekordmeisters in der Regionalliga Bayern die erste Mannschaft des TSV 1860 München.

„Das Profidebüt gegen Leipzig war das absolute Sahnehäubchen“, strahlt der im Sommer vom VfL Osnabrück an die Säbener Straße gewechselte Mittelstürmer. Bei zwölf Einsätzen in der Regionalliga Bayern für die Amateure hat Wriedt bereits neunmal getroffen. Nun folgte der erste Profieinsatz. „Ich will weiter an mir arbeiten, ob im Training bei den Amateuren oder den Profis, immer Vollgas geben“, so Wriedt.