Oh là là – beim glanzvollen 3:1-Erfolg des FC Bayern gegen Paris Saint-Germain im letzten Champions-League-Gruppenspiel standen genauso viele französische Feldspieler in der Startelf des deutschen Rekordmeisters wie bei den Gästen aus der französischen Hauptstadt. Doch anders als bei der klaren 0:3-Niederlage im Hinspiel vor über zwei Monaten waren es am Dienstagabend Franck Ribéry, Kingsley Coman und Corentin Tolisso, die dem Spiel ihren Stempel aufdrückten.
„Das war erfreulich für die Mannschaft, besonders unsere Franzosen waren gut“, lobte Bayern-Trainer Jupp Heynckes seine drei Musketiere, die erstmals unter seiner Regie gemeinsam auf dem Platz standen und sogar den hochgelobten 430-Millionen-Sturm mit Neymar, Kylian Mbappé und Edinson Cavani in den Schatten stellten. „Wir haben ein großes Spiel gemacht. Wenn wir so spielen, physisch, taktisch und technisch stark, dann ist es sehr schwer gegen uns“, meinte Tolisso nach dem Spiel.
Erster Doppelpack für Tolisso
„Bei Coco Tolisso habe ich in den letzten Wochen immer wieder gesehen, dass er sehr gute Ansätze hat und torgefährlich ist. Er ist ein sehr guter Mannschaftsspieler und vor allem läuferisch und kämpferisch sehr stark“, freute sich Heynckes über den Mittelfeldspieler, der gemeinsam mit James für Struktur im Spiel sorgte und mit seinen beiden Treffern zum 2:0 und 3:1 auch Torjägerqualitäten unter Beweis stellte. Für Tolisso war es der erste Doppelpack für den FC Bayern und zugleich in der Königsklasse.
„Natürlich ist ein Spiel gegen eine französische Mannschaft, gegen PSG, besonders“, sagte der zweifache Torschütze nach dem Schlusspfiff und war „sehr zufrieden mit meiner Leistung heute Abend. Ich freue mich über meine zwei Tore und dass ich der Mannschaft helfen konnte. Das versuche ich immer und gestern ist es mir gelungen. Nach dem Spiel habe ich viele Glückwunsch-Nachrichten erhalten. Meine Freunde, meine Familie haben mir gratuliert. Jetzt muss ich weiterarbeiten, darf nicht nachlassen, um wieder so eine Leistung zeigen zu können.“
Coman mit zwei Assists
Bei seinem zweiten Tor profitierte Tolisso von der perfekten Vorarbeit Comans, der bereits die 1:0-Führung durch Robert Lewandowski aufgelegt hatte. „Kingsley Coman wird immer besser und behält die Übersicht, wenn er über Außen durchbricht oder flankt“, sagte Heynckes über den Flügelstürmer, der mit nun vier Torbeteiligungen gemeinsam mit Tolisso und Joshua Kimmich der Topscorer des FC Bayern in der laufenden CL-Saison ist.
Auch Sportdirektor Hasan Salihamidzic zeigte sich erfreut über die Vorstellung der beiden Nationalspieler: „Kingsley und Coco waren sehr motiviert, klar, weil es gegen eine französische Mannschaft ging. Sie haben eine super Entwicklung gemacht in den letzten Monaten. Das freut mich sehr für die Jungen.“
Kapitän Ribéry
Angeführt wurden die beiden von Routinier Franck Ribéry, der erstmals seit April 2013 den FCB als Kapitän aufs Feld führte. Für den 34-Jährigen war es der erste Startelfeinsatz nach zweimonatiger Verletzungspause. „Er hat schon zwei Wochen volles Mannschaftstraining gemacht und vorher im Fitnessraum voller Ehrgeiz gearbeitet, so dass es kein Risiko war ihn zu bringen“, sagte Heynckes. Ribéry sprühte gegen seine Landsleute vor Spielfreude und wirbelte wie in seinen besten Zeiten auf dem linken Flügel.
„Jupp kennt mich schon lange. Ich habe die vergangenen Wochen gut gearbeitet. Für 90 Minuten ist es noch zu schwierig. Ich hatte Spaß auf dem Platz, das ist schön. Es war sehr prestigeträchtig, gegen Paris St. Germain zu gewinnen“, war auch Ribéry „glücklich“ über einen rundum gelungenen Abend. „Einer für alle, alle für einen“ – das Motto der drei Musketiere passt bestens auf das französische Trio beim FC Bayern.
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