Mit dem Knaller gegen Dortmund und der anschließenden Auswärts-Reise zum Champions-League-Viertelfinale nach Sevilla beginnt in den kommenden Tagen der heiße April. Es sind diese großen Spiele, auf die sich Fans und Spieler gleichermaßen freuen und diese Duelle sind meist die Momente von Arjen Robben. Der holländische Flügelflitzer hat seine kleine Verletzung überwunden und kann die nächsten Wochen kaum mehr erwarten. Im Interview mit fcbayern.com erklärte der 34-Jährige, worauf es ankommen wird.
Das Interview mit Arjen Robben
Ein zwickender Nerv hat dich in der letzten Woche zur Pause gezwungen. Wie geht es dir?
Robben: „Ich fühle mich gut. Ich habe diese Woche schon gut trainiert, ab Montag war alles wieder normal. Letzte Woche habe ich das Training etwas angepasst und im Fitnessraum spezifisch gearbeitet, um alles etwas zur Ruhe kommen zu lassen. Jetzt fängt es richtig an, darauf freue ich mich. Hoffentlich bleibt es so gut und ich bleibe fit, damit ich dabei sein kann.“
Einem Einsatz gegen Dortmund steht also nichts im Weg?
Robben: „Nein, alles fühlt sich wirklich gut an.“
Was war genau das Problem?
Robben: „Ich hatte schon gegen Freiburg ein kleines Problem und habe dort deswegen pausiert. Gegen den HSV war wieder alles ok und ich konnte spielen. Danach gab es kleine Probleme, da musste ich ein paar Tage ruhen. Das braucht etwas Zeit, aber nicht wirklich lange. Jetzt bin ich fit und alles ist normal.“
Du hast gesagt, du freust dich auf die kommenden Wochen, los geht es mit der Partie gegen Dortmund. Du hast gegen keinen Gegner mehr Spiele bestritten (21) und auch gegen keinen öfter getroffen (11, wie gegen Wolfsburg und den HSV). Liegt dir der BVB besonders?
Robben: „Ich liebe die großen Spiele und in der Vergangenheit waren es gegen den BVB immer große Spiele. Da kannst du immer noch ein bisschen mehr zeigen.“
Wie erwartest du die Dortmunder?
Robben: „Jetzt sind sie wieder besser drauf, auch mit dem neuen Trainer. Dortmund ist und bleibt immer eine sehr gute Mannschaft. Auch wenn die Saison bis jetzt nicht so konstant war, zeigen sie ihr Können immer wieder in einzelnen Spielen. Deswegen werden sie sicher eine gute Leistung zeigen.“
Ihr könntet dabei den Titel perfekt machen, sollte Schalke zuvor am Nachmittag im Heimspiel gegen Freiburg Punkte lassen. Ist das eine Extra-Motivation?
Robben: „Ja, natürlich ist das im Hinterkopf. Wenn man sich den Zeitpunkt wünschen könnte, dann natürlich nächsten Samstag. Die letzten sechs Meisterschaften waren immer auswärts. Die Fans verdienen, dass wir den Titel zuhause holen. Aber wir sind noch abhängig von den anderen und können das leider nicht selbst entscheiden.“
Danach steht das Champions-League-Viertelfinale an. Was erwartest du?
Robben: „Eine schwere Aufgabe. Vor allem auswärts wird uns eine heiße Stimmung erwarten, Sevilla hat super Fans. Das wird gefährlich. Sevilla ist eine technisch starke Mannschaft. Sie sind vorne gefährlich, haben aber auch eine gute Ordnung in der Defensive. Das wird sehr schwierig. Vor allem muss es bei uns vom Kopf her stimmen.“
In deiner Zeit bei Madrid hast du schon ein paar Mal gegen Sevilla gespielt, aber noch nie in Sevilla.
Robben: „Nein, ich habe dort wirklich noch nie gespielt. Ich glaube, ich war zwei Mal verletzt. Ich freue mich auf diese Erfahrung.“
Auf was wird es ankommen? Werdet ihr in der Defensive gefordert sein oder müsst ihr einen tiefen Abwehrriegel knacken?
Robben: „Sevilla ist keine Mannschaft, die nur defensiv steht. Sie können auch nach vorne guten Druck aufbauen. Man hat es ja gegen Manchester United gesehen, da haben sie auch auswärts ohne Angst gespielt. Die Mannschaft hat Erfahrung und ist große Spiele gewohnt. Das wird ein heißes Spiel.“
War die Länderspielpause direkt vor der heißen Phase eher förderlich oder negativ für die nächsten Wochen?
Robben: „Das muss man einfach nehmen, wie es ist. Jeder Verein hat das Problem. Viel wichtiger ist jetzt das erste Spiel, da müssen wir gut reinkommen. Das ist die Aufgabe für Samstag, gegen einen guten Gegner. Wir müssen sofort wieder da sein.“
Ihr spielt jetzt dann wieder alle drei Tage. Änderst du dafür etwas an deinem Tagesablauf?
Robben: „Nein, ich muss jeden Tag als Profi leben, gut schlafen und mich richtig ernähren. Jetzt wird das Thema Erholung noch wichtiger. Darauf muss man aufpassen. Gut schlafen, gut essen, Massagen und alles was dazu gehört, um schnell wieder topfit für das nächste Spiel zu sein. Aber auch das sind wir gewohnt.“
Viele Sportler sagen, man lernt am meisten aus Niederlagen. Wie wichtig war unter diesem Aspekt das Jahr 2012 für deine Entwicklung?
Robben: „Das gehört zum Sport dazu, das ist bitter, weil man hart arbeitet. Und so eine Niederlage muss man auch erst verarbeiten. Aber dann geht es um den Charakter. Wie sehr willst du den Erfolg? Wie viel machst du dafür? Das Schönste war dann, dass man schon 2012 im Sommer-Trainingslager, direkt nach dem verlorenen Finale, gemerkt hat, in der Mannschaft brennt etwas. Wir wollten dann sofort alles gewinnen. Dass es dann am Ende der Saison 2012/2013 geklappt hat, war natürlich überragend.“
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