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Ulreich „macht Dinge, die nicht zum einfachen Torwart-ABC gehören“

Nach dem berauschenden Sieg in Leverkusen wurde Thomas Müller vom DFB als Spieler des Spiels ausgezeichnet. Mit seinen drei Toren und seinem generell starken Auftritt hatte sich der 28-Jährige diese Ehrung auch redlich verdient, doch der Weltmeister wollte die Lorbeeren nicht alleine einstecken. Zuerst lobte er im anschließenden TV-Interview die komplette Mannschaft für die gebotene Leistung, ehe er einen Spieler heraushob.

„Den Ulle dürfen wir nicht vergessen“, schwärmte der Angreifer von seinem Torhüter Sven Ulreich. Mit einigen starke Paraden hielt der Schlussmann die Führung der Bayern fest und die Münchner so auf Finalkurs. In der ersten Halbzeit tauchte er beim Stand von 2:1 ab und fischte einen verdeckten Flachschuss von Karim Bellarabi aus dem Eck. Als Müller die Szene auf dem Bildschirm sah, fehlten ihm fast die Worte. „Super Reaktion, wow“, staunte er nur, „er ist da und macht Dinge, die nicht zum einfachen Torwart-ABC gehören, sondern er hält uns auch im Spiel. Da kann man schon auch Danke sagen.“

„Überragend“ – „Sensationell“

Nach dem Seitenwechsel war Ulreich dann erneut zur Stelle und verhinderte wieder gegen Bellarabi den Ausgleich. Der Leverkusener zog aus kurzer Distanz ab und Bayerns Nummer 26 hielt gerade noch die Faust dagegen. „Es gab immer wieder Situationen, wo uns Sven Ulreich vor einem Gegentor bewahrt hat. Er ist für mich überragend“, lobte ihn deswegen auch Trainer Jupp Heynckes.

„Das war eine sensationelle Parade“, zollte Hasan Salihamidzic seinen Respekt. „Ich bin stolz, dass er hier ist, dass er einen neuen Vertrag unterschrieben hat. Das ist eine Säule in der Mannschaft“, so der Sportdirektor weiter. Klar, dass nach so einem Auftritt auch die Rufe nach einer WM-Nominierung aufkamen. Für Müller wäre der 29-Jährige beispielsweise eine „exzellente Option“, die „sehr viele Argumente mitbringt“.

Und was sagt die Hauptperson selbst? Der freute sich nach seinem 50-Pflichtspiel für den FCB erst einmal über den Finaleinzug: „Ich bin froh, dass ich der Mannschaft helfen konnte. Wir wollten unbedingt ins Pokalfinale. Wir freuen uns auf die Reise nach Berlin. Das ist eines der schönsten nationalen Fußballereignisse.“ An all den anderen Themen wollte er sich gar nicht beteiligen.

Volle Konzentration auf Bayern

„Die WM wäre für mich eine riesen Ehre, aber ich konzentriere mich auf den Job hier bei Bayern. Ich will meine Leistung bringen“, blickte Ulreich bereits den nächsten Spielen entgegen.  „Ich versuche, meine Leistung zu bringen, solange ich spielen darf“, meinte Ulreich wohlwissend, dass Manuel Neuer am Comeback ins Tor des Rekordmeisters arbeitet.

Und eben das ist eine der Stärken des Neuer-Vertreters und der gesamten Mannschaft, wie auch Müller deutlich machte. Der Team-Gedanke steht absolut im Vordergrund und wenn einer gebraucht wird, ist er da. In Leverkusen war es unter anderem Ulreich, als er die Bayern nach Berlin parierte.