Im Kampf um den Einzug ins Finale in Kiew setzt Titelverteidiger Real Madrid auf den Faktor Bernabéu und Weltfußballer Cristiano Ronaldo. Im heimischen Stadion und mit dem Champions-League-Rekordtorschützen will der spanische Rekordmeister am Dienstagabend gegen den FC Bayern auch das Halbfinal-Rückspiel erfolgreich gestalten und zum dritten Mal in Folge das Endspiel des wichtigsten europäischen Vereinswettbewerbs erreichen.
„Es ist etwas ganz Besonderes, im Bernabéu zu spielen, es ist ein historischer Schauplatz“, erklärte Real-Kapitän Sergio Ramos einen Tag vor dem 250. Spiel der Königlichen in der Königsklasse. „Wir haben erneut die Chance auf ein Finale, das ist eine extra Motivation für uns. Wir haben diese Erfahrung bereits machen dürfen, daher wissen wir, was das bedeutet. Jetzt sind wir noch einen Schritt entfernt, das Stadion in Kiew zu betreten“, so Ramos weiter.
Trainer Zinedine Zidane sprach nach dem 2:1-Erfolg im Hinspiel vor einer Woche in München vom „Spiel des Jahres“ für seine Mannschaft, die sich in dieser Saison vor heimischem Publikum allerdings vermehrt schwer tat. Zuletzt gab es im Viertelfinal-Rückspiel gegen Juventus Turin eine 1:3-Niederlage, auch im spanischen Pokalwettbewerb schied Real Ende Januar gegen CD Leganés durch ein 1:2 aus.
„Wir müssen ein Riesenspiel abliefern, wir wissen das“, betonte der Coach und fügte hinzu, Konzentration, Entschlossenheit und voller Einsatz bei den Duellen seien wichtig, um gegen die Elf von Jupp Heynckes eine Chance zu haben. „Wir müssen so spielen, wie wir es in diesem Jahr überhaupt noch nicht getan haben und einfach alles geben, um ins Endspiel zu kommen“, forderte Zidane.
Ronaldo treffsicher im Bernabeu
Da trifft es sich gut, dass sich Weltfußballer Cristiano Ronaldo vor heimischem Publikum besonders treffsicher zeigt. Blieb der 33-Jährige im Hinspiel in München noch sehr unauffällig, hat er in den vergangenen drei Monaten bei jeder Partie im heimischen Bernabéu-Stadion ins Tor getroffen, insgesamt 18 Mal in neun Spielen. „Cristiano Ronaldo im Santiago Bernabéu heißt: Tore“, schrieb Real auf seiner Webseite. Ronaldo steht gegen die Bayern vor seinem 100. Einsatz für Real in der Champions League.
Allerdings hat Zidane - genau wie sein Münchner Pendant Jupp Heynckes - Verletzungssorgen. So muss der Franzose mit Sicherheit auf Rechtsverteidiger Dani Carvajal (Oberschenkel) verzichten. Für ihn könnten Lucas Vazquez, Nacho oder gar Kapitän Ramos auf der Außenbahn verteidigen. „Die Entscheidung muss der Trainer treffen. Für mich ist das kein Problem, mich umzustellen“, erklärte Ramos, der einst als Rechtsverteidiger begann, ehe er in der Innenverteidigung zum Weltklassespieler avancierte.
Offen ist auch der Einsatz von Mittelfeldspieler Isco, der aber trotz einer Schulterverletzung am Abschlusstraining teilnehmen konnte. Sicher ist nur eins: Zidane wird nichts riskieren: „Wer nicht 100 Prozent fit ist, wird nicht spielen“, betonte der 45-Jährige und forderte volle Konzentration auf die Partie am Dienstagabend: „Für uns ist wichtig, das Spiel zu gewinnen, nichts anderes. Bayern kommt, um ein großes Spiel zu machen. Das ist ein großer Klub. Wir wissen das. Darauf sind wir vorbereitet. Wir wollen auch ein großes Spiel machen.“
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