Den 7. April 2018 wird Niklas Süle sicherlich nie vergessen, denn es war der Tag, an dem sich der Verteidiger einen großen Traum erfüllen konnte. Durch den 4:1-Sieg über den FC Augsburg war der FC Bayern an den letzten fünf Spieltagen nicht mehr von der Tabellenspitze zu verdrängen und Süle konnte sich über seine erste Meisterschaft freuen.
„Es ist wirklich ein toller Tag für mich. Das ist der größte Titel im deutschen Vereinsfußball, das ist mit jahrelanger harter Arbeit verbunden“, schwärmte der 22-Jährige damals. Mit 14 Jahren ist er von zuhause ausgezogen, um seinen Traum vom Profi-Fußball zu verwirklichen. Im vergangenen Sommer folgte der Wechsel von Hoffenheim nach München – und nun der ersehnte Titel.
„Ich bin wirklich glücklich. Noch glücklicher bin ich, dass ich wirklich meinen Teil in dieser Saison dazu beitragen konnte und so viel spielen durfte“, so Süle weiter. Letzteres trauten viele Expertem dem Innenverteidiger, der mit Javi Martínez, Mats Hummels und Jérôme Boateng große Konkurrenz auf seiner Position vorfand, eigentlich gar nicht zu. Doch der 1,95 Meter-Hüne stand in 42 von 53 möglichen Pflichtspielen auf dem Rasen und überzeugte durchwegs.
Großes Selbstvertrauen
Dabei musste sich der Confed-Cup-Sieger von 2017 nach seinem Wechsel vom Kraichgau an die Isar schon etwas umstellen. „Der Druck bei Bayern ist ein anderer, medial sowie intern“, erklärte er, „außerdem muss man sich an das Trainingsniveau gewöhnen, es geht alles schneller“. Das gelang Süle jedoch schnell und so hat er im vergangenen Jahr „einen großen Schritt und einen großen Sprung in meiner Entwicklung gemacht“.
Wenig verwunderlich wurde der Abwehrspieler nun auch in das vorläufige Aufgebot der deutschen Nationalmannschaft für die WM 2018 berufen. Im Trainingslager in Eppan (Südtirol) muss er sich derzeit erneut beweisen, um am Ende einen der 23 begehrten Plätze für Russland zu ergattern. „Wir haben ein riesen Angebot auf der Position, das wird nicht einfach für den Trainer“, antwortete er auf die Frage nach seinen Chancen auf den endgültigen WM-Kader noch zurückhaltend. Doch der 7. April 2018 wirkte sich auch positiv auf sein Selbstbewusstsein aus: „Also, um jetzt nicht mit einer diplomatischen Antwort auszuweichen: Natürlich gehe ich davon aus, dass ich in Russland dabei bin.“ Es wäre ein weiterer Traum, der in diesem besonderen Jahr für Niklas Süle in Erfüllung gehen könnte.
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