Er geht voran! In seinen ersten beiden Testspielen und den Trainingseinheiten bei den Amateuren des FC Bayern gab Maximilian Welzmüller Kommandos, half seinen jüngeren Mitspielern und war gleich voll integriert. Der 28-jährige Mittelfeldspieler kommt vom VfR Aalen zur Reserve des Rekordmeisters. Insgesamt 172-mal lief der gebürtige Münchner in der Dritten Liga auf. Dort will er mit gemeinsam mit den Bayern-Amateuren wieder hin. Im Trainingslager in Oberstaufen spricht Welzmüller mit fcbayern.com über einen „schönen Nebeneffekt“, die Perspektiven nach der Fußball-Karriere und seine Rolle beim FCB.
Das Interview mit Maximilian Welzmüller
fcbayern.com: Maxi, du bist seit knapp zwei Wochen bei den Amateuren des FC Bayern. Wie sind deine ersten Eindrücke?
Welzmüller: „Absolut positiv! Ich wurde sehr gut aufgenommen, sowohl von den Mitspielern als auch von den Trainern und dem Team um das Team. Die Trainingsmethoden und -steuerung sind höchst professionell und auf Topniveau. Daher habe ich insgesamt einen sehr guten ersten Eindruck.“
fcbayern.com: Zuletzt hast du beim Drittligisten VfR Aalen gespielt. Was hat dich zum Wechsel zum FC Bayern bewogen?
Welzmüller: „In erster Linie die Nähe zu meiner Familie, wieder zurück in der Heimat zu sein. Wenn der FC Bayern anfragt, fällt es natürlich leicht, sich dafür zu entscheiden. Außerdem möchte ich mich auch auf meine berufliche Laufbahn nach der Fußball-Karriere vorbereiten und ein Studium anfangen. Ich bin sehr froh, dass es geklappt hat, der FC Bayern ist für mich eine Herzensangelegenheit.“
fcbayern.com: Du sprichst deine Rückkehr in deine Geburtsstadt München an. Wie ist es, zurück in der Heimat zu sein?
Welzmüller: „Es ist überragend. In den letzten Jahren hatte ich nur selten die Möglichkeit zuhause zu sein. Jetzt ist alles viel spontaner und einfacher, ich kann mich regelmäßig mit meinen Eltern und Geschwistern treffen. Ich bin ein absoluter Familienmensch. Aktuell wohne ich auch mit meinem Bruder zusammen. Das ist alles einfach ein sehr schöner Nebeneffekt.“
fcbayern.com: In welchem Bereich möchtest du dich für die Zeit nach deiner Karriere weiterbilden?
Welzmüller: „Ich habe mir immer sehr viele Gedanken über die Perspektiven nach der Karriere gemacht. Meinen Sportbetriebswirt habe ich bereits gemacht. Im September strebe ich dann an, meinen Sportfachwirt zu machen und direkt im Anschluss ein Bachelor-Studium zu beginnen.“
fcbayern.com: In Aalen und zuvor bei Unterhaching kamst du insgesamt 172-mal in der Dritten und zweimal in der Zweiten Liga zum Einsatz. Welche Erfahrungen konntest du dabei sammeln?
Welzmüller: „Die Drittligaspiele haben mich enorm weitergebracht. Sowohl athletisch und fußballerisch als auch im räumlichen Denken. Ich konnte mich in allen Bereichen entwickeln. Es ist eine Profiliga, die von Jahr zu Jahr stärker wird. In dem Zweitligajahr in Aalen konnte ich aber auch die Erfahrung machen, wie es ist, wenn es mal nicht so läuft. Dort habe ich nur wenig gespielt. Das war zu der Zeit schwierig zu akzeptieren. Aber ich habe daraus viel gelernt. Einerseits für mich persönlich, aber auch, um Spieler, denen es ähnlich geht, besser zu verstehen und ihnen helfen zu können.“
fcbayern.com: Bei den Amateuren triffst du überwiegend auf Spieler, die ihre ersten Schritte im Männer-Fußball machen. Inwieweit kannst du den jungen Spielern mit deinen Erfahrungen helfen?
Welzmüller: „Ich habe den Weg, den die Jungs vor sich haben, selbst erlebt und kann es deshalb gut nachvollziehen. Das Schwierigste, wenn man aus der Jugend kommt, ist es, sich an das körperliche Niveau zu gewöhnen. Technisch und taktisch sind die Jungs hervorragend ausgebildet. Jetzt geht es darum, sich auch körperlich durchzusetzen. Dabei möchte ich ihnen im Training und den Spielen helfen.“
fcbayern.com: In den Testspielen fiel auf, dass du enorm viel mit deinen Mitspielern gesprochen hast. Kommt dir, gemeinsam mit Nico Feldhahn und Otschi Wriedt, die Leaderrolle in der Mannschaft zu?
Welzmüller: „Das ist der Auftrag, den wir drei haben, dass wir die Jungs führen und Kommandos geben. Auch von den Positionen passt es gut, da wir alle in der Zentrale spielen und somit das Heft in die Hand nehmen können. Ein junger Spieler ist hin und wieder noch sehr mit seiner eigenen Leistung beschäftigt. Deshalb tut so eine Hilfestellung mit kleinen Kommandos gut.“
fcbayern.com: Ihr habt bereits einige Trainingseinheiten und zudem zwei Testspiele absolviert. Wie würdest du den aktuellen Stand der Vorbereitung einordnen?
Welzmüller: „Wir sind noch in der sehr intensiven Phase. Im Training werden wir ordentlich gefordert. In den Testspielen ist es immer gut, wenn man gewinnt. Nichtsdestotrotz haben wir im taktischen Bereich natürlich auch noch Luft nach oben. Für die ersten zwei Wochen war es aber insgesamt absolut in Ordnung, alle ziehen gut mit.“
fcbayern.com: Momentan seid ihr im Trainingslager in Oberstaufen. Wie schätzt du die Bedingungen vor Ort ein?
Welzmüller: „Die Bedingungen, der Platz, das Hotel, das Essen sind hervorragend. Wir können hier super arbeiten.“
fcbayern.com: Woran wollt ihr in der Woche im Trainingslager und insgesamt bis zum Saisonstart noch arbeiten?
Welzmüller: „Ich glaube, dass es erst einmal noch ein paar Tage ums Athletische und die Ausdauer geht. Aber auch im Trainingslager werden wir im taktischen Bereich - Spielsystem, Spielaufbau – arbeiten und weiter an der Spielidee feilen.“
fcbayern.com: Welche Ziele verfolgst du für die kommende Saison mit den Amateuren?
Welzmüller: „Mein Ziel ist es, so schnell wie möglich mit den Amateuren in die Dritte Liga aufzusteigen. Das kann man aufgrund der Relegation natürlich nicht genau planen. Aber wenn wir die Qualität, die wir haben, konstant, über die gesamte Saison, auf den Platz bekommen, ist unser Anspruch die Meisterschaft in der Regionalliga.“
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